Wir helfen Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund

Mit der Integrationsarbeit hilft die JUH Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund, eine Perspektive zu entwickeln.

Flüchtlingshilfe und Integrationsarbeit der Johanniter

Willkommen in Deutschland!

Ein Viertel der Menschen in Deutschland hat einen Flucht- oder Migrationshintergrund. Viele Migranten kommen nach Deutschland, um hier zu arbeiten und zu leben. Zudem kommen Kinder, Frauen und Männer auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Unterdrückung nach Deutschland. Es ist unser christliches Selbstverständnis, den neu ankommenden Menschen zu helfen. Besonders wenn sie nach langer Flucht zu uns kommen und Asyl beantragen. Wir leisten aktive Hilfe, um den Menschen hier in Deutschland eine Perspektive bieten zu können. 

In den vergangenen Jahren haben wir uns in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen als reaktionsschneller und zuverlässiger Partner für den Aufbau und den Betrieb von Unterkünften mit umfangreichem und bedarfsgerechtem Betreuungsangebot bewährt. Unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden leisten sozialpädagogische, psychosoziale sowie medizinische Betreuung und unterstützen Geflüchtete langfristig mit aktiver Integrationsarbeit bei ihren ersten Schritten in unsere Gesellschaft. Wir bieten Unterstützung für Kinder, Jugendliche und Familien, Begegnungsangebote von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Sprach- und Orientierungskurse sowie niederschwellige Einstiegsmöglichkeiten in Ausbildung und Beruf. 

Spielende Kinder vor Zelten in einem Flüchtlingscamp.

Ein Zuhause bieten

Die angemessene Unterbringung von Geflüchteten ist seit 2014 ein wichtiger Arbeitsbereich der Johanniter im Bereich Flucht, Migration und Integration. Wir haben umfangreiche Erfahrungen im Aufbau und Betrieb von Erstaufnahmeeinrichtungen, kommunalen Unterkünften und Unterkünften für unbegleitete minderjährige Geflüchtete. In den Einrichtungen leisten wir sanitätsdienstliche, soziale und psychosoziale Betreuung. In unserer täglichen Arbeit legen wir dort größten Wert darauf, die Menschenwürde eines jeden Einzelnen zu wahren, ungeachtet seines asylrechtlichen Status. Dabei legen wir ein besonderes Augenmerk auf den Schutz von Frauen, Kindern, Jugendlichen, unbegleiteten Minderjährigen und anderen schutzbedürftigen Gruppen.

Für uns Johanniter ist die Hilfe für Menschen in Not selbstverständlich – gleich welcher Religion, Nationalität und Kultur und ungeachtet ihres asylrechtlichen Status.
Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe

Integrationsarbeit der Johanniter

Die Johanniter helfen Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund im Alltag.

Einmal in Deutschland angekommen, stellen sich für die Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund ganz neue Herausforderungen. Jeder Tag bringt neue Fragen mit sich, sei es im Umgang mit Behörden, der fremden Sprache oder der deutschen Kultur. Viele fühlen sich überfordert, einsam und alleingelassen. Wir wollen die Menschen, die zu uns kommen, in die Lage versetzen, sich ein eigenständiges Leben aufzubauen. Dabei richten wir unser niederschwelliges Beratungs- und Betreuungsangebot an dem Bedarf der neu Ankommenden aus. Dazu bieten wir Orientierung im neuen Lebensumfeld, unterstützen bei Behördengängen und der Suche nach einer Wohnung. Wir helfen Kindern einen Platz in einem Kindergarten oder einer Schule und Jugendlichen einen Universitätsplatz zu bekommen. Viele unserer Kindertagesstätten haben Kinder aus Flüchtlingsfamilien aufgenommen.

Fast ebenso wichtig ist es, Geflüchtete gesundheitlich zu betreuen und Begegnungen zwischen Familien und Einheimischen zu schaffen. Entscheidend für eine gelingende Integration ist vor allem, dass die Menschen Deutschkenntnisse und interkulturelles Wissen erwerben sowie Zugang zu Bildung, Ausbildung und Arbeit erhalten. Die Johanniter bieten in Unterkünften, Integrationszentren und Mehrgenerationenhäusern daher verschiedene Kurse in den Bereichen Erstorientierung, Spracherwerb und kulturelle Bildung an sowie Möglichkeiten, im Wohnumfeld mit Einheimischen in Kontakt zu kommen. Aufsuchende sozialpädagogische Arbeit ergänzt das Angebot. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz können wir gewährleisten, dass die einzelnen Maßnahmen optimal aufeinander abgestimmt sind. Über 30.000 Menschen mit einem Flucht- und Migrationshintergrund haben 2019 unsere Angebote in Anspruch genommen. 

Hilfe für unbegleitete Minderjährige

Die Johanniter bieten minderjährigen Flüchtlingen Hilfe im Alltag.

Jedes Jahr kommen in Deutschland tausende minderjährige Flüchtlinge unbegleitet an. Manche haben ihre Heimat verlassen, weil ihre Eltern nicht mehr leben. Andere wurden auf ihrer Flucht von Angehörigen getrennt. Minderjährige Asylsuchende werden an ihrem Ankunftsort in die Obhut des Jugendamtes übergeben und in der Regel in Jugendwohngruppen betreut. Die Johanniter nehmen minderjährige Asylsuchende ebenfalls in Wohngruppen auf. Neben der Bereitstellung von Unterkunft, Essen und Kleidung begleiten wir die Kinder und Jugendlichen in ihrem Alltag mit pädagogischen, psychologischen und medizinischen Angeboten und sorgen für eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung.

In Berlin betreuen wir beispielsweise im Rahmen des „JOHANNA-Projektes“ unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in acht Wohnungen. Sie leben in Wohngemeinschaften oder in betreuten Einzelwohnungen. Sie kommen mehrheitlich aus Syrien und Afghanistan und genießen den Schutz des Jugendhilfegesetzes. Oberste Priorität ist es, ihnen die deutsche Sprache und eine Lebens- und Bleibeperspektive zu vermitteln. Unsere Betreuenden bringen ihnen bei, den eigenen Haushalt zu führen, helfen ihnen bei Behördengängen und dabei, Formulare auszufüllen, und unterstützen sie in der Schule.

Migration als Chance wahrnehmen

Die Johanniter sehen Migration als Chance im Hinblick auf den demografischen Wandel. In Deutschland leben immer mehr Menschen mit ausländischen Wurzeln. Deshalb machen wir uns stark für ein friedvolles Miteinander aller Menschen auf Basis gegenseitigen Respekts sowie der Gesetze und Werte unserer Gesellschaft. Als großes Hilfswerk wollen wir die Integration geflüchteter Menschen in enger Partnerschaft mit der öffentlichen Hand, anderen NGOs, Kirchen, bürgerschaftlichen Initiativen und der Wirtschaft unterstützen. 

Integration bedeutet für uns auch die Einbindung von Menschen anderer Herkunft, Kultur und Religion als Mitarbeitende und Ehrenamtliche in unsere Organisation – in Auseinandersetzung mit unserer Tradition und unseren Werten und auf Grundlage unseres christlich geprägten Leitbildes. 

Integration in Ausbildung und Beruf

Die Johanniter setzen sich für die berufliche Integration von Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung ein.

Die berufliche Integration von Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung ist die Basis für ein eigenständiges Leben in Deutschland. Diese Menschen haben einen hohen Bedarf an Qualifizierungs- und Ausbildungsangeboten. Auch der Bedarf auf dem deutschen Arbeitsmarkt an Fachkräften ist enorm. 
Als Bildungsträger und großer Arbeitgeber entwickeln wir bestehende Konzepte der beruflichen Integration weiter und setzen sie an geeigneten Standorten um. Über die Qualifizierungsprogramme möchten wir neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen. Eine intensive Begleitung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer beim Berufseinstieg kann helfen, die ersten möglichen Hürden des Einstiegs in den Arbeitsmarkt gemeinsam zu meistern und die Abbruchquote möglichst gering zu halten. 

Die Ehrenamtlichen von morgen

Integration bedeutet für die Johanniter auch die Einbeziehung von Menschen anderer Herkunft und Kultur als Mitarbeitende und Ehrenamtliche in unsere Organisation. Vielen Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund gelingt der Eintritt bei den Johannitern über eine ehrenamtliche Arbeit in den Einsatz- und Betreuungsdiensten oder einer Ausbildertätigkeit. Andere absolvieren ein Praktikum, ein Freiwilliges Soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst. Diese Angebote ermöglichen ein erstes Kennenlernen und einen niedrigschwelligen Einstieg in die Berufswelt der Johanniter. So bilden wir beispielsweise Geflüchtete zu Erste-Hilfe-Trainern aus. Die Motivation der Teilnehmer ist vielfältig: Sie erhoffen sich einen beruflichen Einstieg und später eine Ausbildung beispielsweise als Sanitäter oder Pflegefachkraft.  

Einrichtungen für Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund

In unserer interaktiven Karte finden Sie unsere bundesweiten Einrichtungen für Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund.