05.07.2021 | Geschäftsstelle Würzburg

Psychische Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Mitarbeitende in Rettungsdienst und Notfallversorgung

Studie kommt von Mitarbeiterin der Johanniter aus Unterfranken

Vera Wissmann engagiert sich ehrenamtlich im Rettungsdienst der unterfränkischen Johanniter. (Jannik Stumpf/Johanniter)
In ihrer Studie möchte Wissmann untersuchen wie sich die Pandemie auf das Stresserleben und Wohlergehen der Einsatzkräfte auswirkt. (Jannik Stumpf/Johanniter)

Zielsetzung

Die Psyche sei ein „vergessener Aspekt von COVID-19“, sagte die WHO-Direktorin für psychische Gesundheit, Devora Kestel, bei einer virtuellen Pressekonferenz. „Die Trauer um gestorbene Corona Opfer, Vereinsa-mung, Einkommensverluste und Angst lösen psychische Erkrankungen aus oder verschlimmern bereits bestehende Erkrankungen“. Damit beschäftigte sich auch Vera Wissmann, Mitarbeiterin im Haupt- und Eh-renamt der Johanniter aus Unterfranken in ihrer Masterarbeit. Die von Prof. Dr. Stefan M. Schulz am Lehrstuhl für Psychologie I der Universität Würzburg betreute Studie untersucht, welche psychischen Auswirkungen die Covid-19-Pandemie auf die Mitarbeitenden im Rettungsdienst und der Notfallversorgung der Bundesrepublik hat. „In der Studie möchten wir untersuchen, wie sich die Pandemiesituation auf das Stresserleben und das Wohlergehen der Einsatzkräfte auswirkt“, erzählt Vera Wissmann. „Wir möchten mit unseren Ergebnissen im Anschluss Aufmerksamkeit auf die Situation der Kolleginnen und Kollegen lenken, die bislang in den Medien wenig präsent ist. Denn auch das ist ein Auftrag von Forschung.“

Forschungskonzept

Mit ihrer Studie beabsichtigt Wissmann, die sich ehrenamtlich im Rettungsdienst der Johanniter engagiert, bundesweit 200 Einsatzkräfte aus dem Rettungsdienst und der Notfallversorgung zu erheben. Die Unter-suchung erfolgt mittels eines 20- bis 25-minütigen, anonymisierten Fra-gebogens, der an die Landesverbände der Hilfsorganisationen verschickt wird.
Nach der Prüfung der Ethikkommission der Würzburger Universität erhielt die Psychologie-Studentin diese Woche das grüne Licht. Der Fragebogen wird zum 1. Juli freigeschalten und kann sodann von den freiwil-ligen Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern ausgefüllt werden. Vo-raussetzung ist, im Rettungsdienst aktiv tätig zu sein.

Der Link zur Studie lautet: www.soscisurvey.de/PACO-RN