10.08.2020 | Dienststelle Ortsverband Hildesheim

Erste Berufserfahrungen

Unsere ehemalige Bundesfreiwilligendienstlerin erzählt von ihren Erlebnissen und Eindrücken

BFDlerin Jenny schreibt Infos an ein Flipchart, wie man sich verhalten sollte, wenn eine Person nicht "erweckbar ist".

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) bietet insbesondere jungen Menschen die Gelegenheit sich beruflich zu orientieren, verschiedene Berufsfelder kennenzulernen und sich somit über ihre Berufswahl klar zu werden. Während dieser Zeit sammeln Freiwillige noch viele persönliche Erfahrungen fürs Leben.

Jenny war bis Ende Juli Bundesfreiwilligendienstlerin in der Hildesheimer Dienststelle. Bereits seit Oktober letzten Jahres war sie im Bereich „Ausbildung“ tätig und gab regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse. Zuvor wurde sie durch Seminare und Hospitationen auf die Aufgabe qualifizierend vorbereitet. Die Arbeit als Erste-Hilfe-Trainerin machte ihre große Freude. „Meist waren die Kursteilnehmenden sehr freundlich und lobten mich. Viele waren beeindruckt, dass ich erst 19 Jahre bin und einen solchen Kurs leite“, erzählt sie. Und auch im Hinblick auf ihre persönliche Einstellung und ihr Auftreten anderen gegenüber hat die junge Frau viele positive Veränderungen bei sich festgestellt: „Ich bin sehr viel selbstbewusster als noch vor einem Jahr. Während meiner Schulzeit hätte ich mir nicht zugetraut solche Kurse zu geben, da war ich immer froh, wenn der Lehrer mich im Unterricht am besten erst gar nicht angesprochen hat.“

Mittlerweile kann Jenny richtig gut andere Menschen motivieren, auf sie zu gehen und diese einschätzen. Selbst bei schwierigen Themen oder bei Teilnehmenden, die bereits in ihrem persönlichen Umfeld mit traumatischen Erlebnissen oder Unfällen in Berührungen gekommen sind, ging sie sensibel vor und hatte ein Gespür für die Bedürfnisse der Kursteilnehmenden. „Besonders spannend waren die Einblicke in die Alltagsgeschichten der Kursteilnehmenden. Ob Krankenschwester, Erzieher oder Betriebshelfer, viele von ihnen hatten bereits Berührungspunkte mit dem Thema Erste Hilfe und gaben mir durch ihre Erzählungen einen tollen Einblick in die verschiedensten Berufsfelder“, beschreibt die Erste-Hilfe-Trainerin ihre Erfahrungen. Natürlich gehörten auch Bürotätigkeiten wie Terminabsprachen und Erstellung der Teilnahmebescheinigungen sowie die Vorbereitung und Desinfektion der Übungsmaterialien zu ihrem Arbeitsalltag bei den Johannitern.   

Die Entscheidung für einen freiwilligen Dienst nach der Schule traf Jenny ganz bewusst. Wichtig war ihr dabei, dass sie nicht das „Mädchen für alles“ ist und sich den ganzen Tag mit Kaffee holen und aufräumen vertreibt. Ihre Motivation bestand darin aus dieser Zeit wirklich was fürs Leben mitzunehmen und jede Menge dazuzulernen. „Ich habe die Herausforderung angenommen und es hat mich persönlich weitergebracht. Auch meiner Mutter ist aufgefallen, dass ich mich verändert habe und viel offener und selbstbewusster geworden bin.“ 

„Ich würde das BFD auf jeden Fall weiterempfehlen und habe auch schon einigen Freunden erzählt, dass sie hier die Möglichkeit haben in ganz viele verschiedene Bereiche hinein zu schnuppern.“ Denn auch die Bereiche Hausnotruf, Menüservice, Rettungsdienst und die Arbeit in der Tagespflege lernte die engagierte 19-jährige in ihrer Zeit bei den Johannitern kennen.   

Mit ihrer freundlichen und offenen Art wurde Jenny im Team sehr geschätzt und sie selbst ist sehr dankbar, dass sie hier so viele nette und freundliche Kollegen hatte, die ihr mit Rat und Tat zur Seite standen. „Ich hatte eine schöne Zeit hier in der Dienststelle und auch wenn ich manchmal nach einem langen Kurs etwas kaputt war, ging ich doch mit einem guten Gefühl nach Hause“, erzählt Jenny rückblickend.

Für die Zukunft plant die Erste-Hilfe-Trainerin auch weiterhin im medizinischen Bereich tätig zu sein und möchte sich gerne ehrenamtlich engagieren und die Johanniter beispielsweise bei Sanitätsdiensten unterstützen. Vergangene Woche Montag begann die junge Frau ihre Ausbildung, den Ausbildungsplatz hat sie bereits seit Ende letzten Jahres sicher. Wir bedanken uns ganz herzlich für die tolle Arbeit und wünschen Jenny alles Gute für die Zukunft.  

In der Zeit von Mitte März bis Anfang Juni diesen Jahres fanden aufgrund der Corona-Pandemie keine Erste-Hilfe-Kurse im Regionalverband Südniedersachsen statt. Um eine sichere Erste-Hilfe-Ausbildung in Corona-Zeiten zu gewährleisten, stehen seit dem Neustart der Kurse Anfang Juni verstärkt die Hygienemaßnahmen im Fokus: Neben den Abstandsregeln, dem Händewaschen und der Händedesinfektion sind die Husten-Nies-Etikette sowie das richtige Tragen von Mund-Nasen-Schutz besonders wichtig.