08.05.2021 | Regionalverband Oberbayern

Gute Kinderbetreuung ist kein Kinderspiel

Johanniter fordern Anerkennung der Leistung pädagogischer Fachkräfte in und nach der Pandemie.

Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie führen seit Beginn dazu, dass Kinderbetreuung in Kindereinrichtungen nicht wie üblich möglich ist. Zum einen zeigt sich noch deutlicher der Spagat zwischen Berufstätigkeit und Kinderbetreuung. Zum anderen wird befürchtet, dass Chancenungleichheit für Kinder weiter zunehmen wird. Zum „Tag der Kinderbetreuung“ am 10. Mai rücken die Johanniter ins Licht, was Erzieherinnen und Erzieher in der Kinderbetreuung leisten: „Die Jüngsten in unserer Gesellschaft liebevoll zu begleiten, sie in ihrer Entwicklung fachkundig zu fördern, ist eine große Verantwortung“, sagt Barbara Ottmann, Sachgebietsleitung Kindertagestätten der Johanniter in Oberbayern. „Die pädagogischen Fachkräfte nehmen die Signale der Kinder behutsam auf, reagieren dem Entwicklungsstand und den Bedürfnissen der Kinder entsprechend. Sie beteiligen die Kinder am Einrichtungsgeschehen, geben ihnen Möglichkeiten der Mitwirkung und fördern so ihr Recht der Partizipation.“

Kompetenz, Flexibilität und altersgerechte Bildungsangebote

Der Landesverband Bayern unterhält 124 Johanniter-Kindereinrichtungen. Geschulte Erzieherinnen und Erzieher sorgen hier dafür, die Kinder liebevoll zu begleiten und in ihrer Persönlichkeit und Entwicklung zu stärken. Gerade in der Coronavirus-Pandemie sehnten sich Erzieherinnen und Erzieher nach den Kindern. Und auch für die Kinder bedeutet der Besuch während dieser Zeit in der Kindereinrichtung Stabilität, soziale Kontakte und öffnet Bildungsmöglichkeiten.

Die Johanniter-Einrichtungen bieten verschiedene, am jeweiligen Bedarf ausgerichtete Konzepte. So herrscht in Fürstenfeldbruck das Motto „Du bist angenommen – So wie du bist! “, in der Kinderkrippe Puchheim liegt der Schwerpunkt darauf, gemeinsam Sprache zu entdecken und in Maisach wird besonderer Wert auf eine gesundheitliche Bildung und Erziehung gelegt. Auch die Kinderhäuser „Sausebraus“ und „An der Amper“ in Emmering verfolgen spezifische pädagogische Konzepte. In Icking herrscht das Motto „Der Natur auf der Spur!“ und auch das Kinderhaus Geretsried verfolgt ein eigenes pädagogisches Konzept. In der Einrichtung in Herrsching wird beispielsweise besonderer Wert auf die bewegungsorientierte Früherziehung der Kinder gelegt. Die ausgiebige Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper findet so oft wie möglich in der angrenzenden, freien Natur oder dem eigenen Garten statt. Neben bewegungsorientierten Ansätzen kommen im „Feenland“ auch andere kreative Elemente, wie etwa der Umgang mit Farben oder die gestalterische Beschäftigung mit kindgerechten Werkstoffen nicht zu kurz.  Im Johanniter Kinderhaus Dietersheim wird besonderer Wert auf die Vermittlung von Nestwärme, Vertrauen und Schutz gelegt und in Eching herrscht das Motto „Offen, freundlich und barrierefrei“. Der Kinderhort Allershausen setzt sich für Kreativität und Bewegung ein. Diese beiden Bereiche werden in der täglichen Arbeit mit den Kindern eng verknüpfen.

Viele Johanniter-Kindertagesstätten werden in der Zusammenarbeit mit Kommunen und Unternehmen betrieben. Gerade letztere wissen es zu schätzen, dass die Einrichtungen Betreuungs- und Öffnungszeiten möglichst flexibel und individuell gestalten: ein weiterer Baustein, um berufstätige Mütter und Väter zu entlasten. „Jedes Kind so zu unterstützen, dass es sein Potenzial optimal entfalten kann: Das ist eine wichtige Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte“, sagt Ottmann. „Leider herrscht gerade bei den Erzieherinnen und Erzieher weiterhin großer Fachkräftemangel. Die Anerkennung der Leistung in der Pandemie und darüber hinaus ist notwendig, um mehr Menschen für den Beruf der Erzieherin und Erzieher zu begeistern. Wir bieten mit einer praxisintegrierten Ausbildung, Optiprax, auch einen gut vergüteten Einstieg an“, ergänzt sie.