30.04.2021 | Regionalverband Oberbayern

Offene Ganztagsschulen als umfassendes Betreuungsangebot nach der Schule

Die Johanniter setzen sich mit dem Angebot der OGTS für die Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen ein.

Afifah Schmidt-Bohse, Koordinatorin der OGTS im RV Oberbayern, in der Küche der Karl-Meichelbeck-Realschule. Hier erhalten die Kinder und Jugendlichen nach der Schule und vor der Nachmittagsbetreuung ihr Mittagessen.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist in Oberbayern mittlerweile Träger von sieben offenen Ganztagsschulen, im nächsten Schuljahr soll eine achte Schule noch dazu kommen. Mit dem Angeboten der OGTS setzt sich die Organisation besonders für die Bildung und die Betreuung von Kindern und Jugendlichen ein. „Bildung ist für Menschen jeden Alters wichtig“, sagt Afifah Schmidt-Bohse, Koordinatorin für die offenen Ganztagsschulen im Regionalverband Oberbayern. „Mit unseren Angeboten versuchen wir bei Kindern und Jugendlichen ihre Selbstständigkeit zu fördern und den Wunsch nach Wissen zu wecken. Unsere Betreuungskonzepte werden für jede Schule individuell angepasst. Wir beziehen außerdem die Schüler in die Gestaltung ein und passen unsere Angebote ihren Bedürfnissen an.“ Ziel sei es, einen Rückzugsort für die Kinder zu schaffen, an dem sie sich wohl und gut aufgehoben fühlen. Gleichzeitig soll die Möglichkeit von Aktivität und Bewegung geboten werden. Nach diesem Prinzip entsteht ein abwechslungsreicher Tagesablauf, der die Schüler in gleichem Maße fördern und fordern soll. Erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, oft mit pädagogischem Hintergrund, betreuen und unterstützen die Kinder.

Das Besondere an dem Betreuungskonzept der offenen Ganztagsschulen ist, dass sie für Eltern bis auf das Mittagessen kostenfrei sind und die Regierung die Förderung übernimmt. Es gibt eine direkte Anbindung an die Schule, daher ist kein zusätzlicher Weg zu einem Hort nötig. So können auch Nachmittagsangebote der Schule direkt wahrgenommen werden, wie etwa der Austausch mit Lehrern, Schulaufgabenbetreuung oder die Bereitstellung von Lern- und Übungsmaterialien. Der Ort Schule ist den Schülern bekannt und die Räume der Schule können genutzt werden, so zum Beispiel die Sporthalle, Küche, Werkraum, Kunst- oder Musikraum. Die offene Ganztagsschule ist ein offener Begegnungsraum von Schülern aller Jahrgangsstufen in einer klassen- und jahrgangsübergreifenden Betreuung. Durch regelmäßige Kommunikation zwischen Schule, OGTS und Eltern kommt es zu einem ganzheitlichen Blick auf das Kind und so ist eine individuelle Förderung des einzelnen Kindes durch bestimmte Lernmaterialien, Ruhezeiten, spezifische und individuelle Unterstützung möglich. Der Einsatz von Schülertutoren ermöglicht weitere Angebote. Die sieben offenen Ganztagsschulen im Johanniter Regionalverband Oberbayern sind sowohl während des Corona-Lockdowns, als auch im Regelbetrieb, stetig bemüht das Angebot, bestehend aus den drei Säulen Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und Freizeit, an die Wünsche und Bedürfnisse der Schüler und Schülerinnen anzupassen. „Da die Kinder und Jugendlichen viel Zeit in der Schule und OGTS verbringen, ist es unser Ziel, dass das Freizeitprogramm ausgewogen und abwechslungsreich ist, es aber auch Zeit zum Ausruhen und Entspannen bietet. Die Schüler und Schülerinnen sollen gerne in die OGTS kommen und sich mit ihr identifizieren. Dazu werden sie immer wieder in Entscheidungsprozesse, wie das Angebot, mögliche Anschaffungen, die Gestaltung der Gruppenräume oder die Festlegung von Regeln eingebunden“, erläutert Schmidt-Bohse. Auch für die Eltern soll die OGTS ein Angebot darstellen, welches nicht nur als „Aufbewahrungsort“ der Kinder angesehen wird.  

Seit dem Schuljahr 2018/2019 sind die Johanniter Oberbayern stetig am Ausbau von neuen offenen Ganztagsschulen, auch in anderen Landkreisen, interessiert. Die Kooperationspartner in der Schule und die neue Mitarbeitenden profitieren von den bisherigen Erfahrungen und werden gerade am Anfang, aber auch während des Schuljahres eng durch Kick-Off- und Fallgespräche, Teamsitzungen und Fortbildungen begleitet. Ebenso bemühen sich die Johanniter um regelmäßige Absprachen und Reflexionsgespräche mit Kooperationspartnern in den Schulen. Um den wachsenden Bedarf zu decken, sind die Johanniter auf der Suche nach weiteren motivierten Mitarbeitenden für die OGTS. Interessierte Personen können sich unter www.johanniter.de/oberbayern informieren oder sich direkt an karriere.oberbayern(at)johanniter.de wenden. Die Anmeldung eines Kindes zur offenen Ganztagsbetreuung wird durch die Schulen selbst vorgenommen. Anmeldeschluss ist am 14. Mai 2021.

Beispielhafter Schultag:
08.00 -13.00 Uhr Schule
13:00 - 13:30 Uhr Ankommen in der OGTS und Mittagessen
13:30 -14:00 Uhr Freizeit (ggf. Teilnahme am Förder- und Wahlunterricht der Schule, Ruheangebote, Außengelände und Gruppenräume können genutzt werden)
14:00- 14:45 Uhr Kernhausaufgabenzeit (Präsenzbücher, Unterrichtsmaterialien stehen zur Verfügung, Hausaufgabenzeit kann bis 16:00 Uhr verlängert werden, die Zeit kann ebenfalls zur Unterrichtsvorbereitung, zur Nachbereitung und zum Lernen genutzt werden)
14:45- 16:00 Uhr Freizeit und Angebote (z.B. Turniere, Kochen, Backen, Bastel- und Werkangebote etc. und Nutzung der Gruppenräume und des Schulhofes)

Die OGTS der Johanniter in Oberbayern:
Pfaffenwinkel- Realschule Schongau (seit SJ 2020/2021)
Mittelschule Allershausen (seit SJ 2011/2012)
Karl-Meichelbeck-Realschule Freising (seit SJ 2018/2019)
Gute-Änger-Realschule Freising (seit SJ 2018/2019)
Realschule Au in der Hallertau (seit SJ 2019/2020)
Jo-Mihaly-Mittelschule Neufahrn (seit SJ 2020/2021)
Karl-Ritter-von-Frisch Gymnasium Moosburg (seit 2018/2019)