Preisträger 2013
Hans-Dietrich Genscher und Mirko Slomka ehren Preisträger

Das Spektrum der Vorschläge war breit gefächert. Ob Profi oder Laie, ob Nord oder Süd, ob Feuer, Wasser oder Erde – Helferinnen und Helfer gibt es überall in Deutschland. Und sie wurden zahlreich für den Hans-Dietrich-Genscher-Preis und den Johanniter-Junioren-Preis nominiert. Fünf Juroren haben eine besondere Rettungstat für jeden Preis ausgewählt.
Drei Frauen mit Hans-Dietrich-Genscher-Preis geehrt
Für ihre gemeinsame Rettung eines Mannes aus einem brennenden Fahrzeug wurden Martina Körner aus Bockenem, Stephanie Rauls aus Deensen und Alexandra Schnug aus Holzmindenworden geehrt. Die drei Frauen aus Südniedersachsen waren am frühen Morgen des 28. November 2012 unabhängig voneinander auf der Landstraße 580 unterwegs. Als sie das brennende Fahrzeug zweier Bundeswehrsoldaten sahen, das gegen einen Baum geprallt war, zögerten sie keine Sekunde. Einen jungen Mann, den Beifahrer, konnten sie aus dem Auto retten. Für den Fahrer kam leider jede Hilfe zu spät, er verstarb bereits beim Aufprall des Wagens. „Viele haben an der Unfallstelle nur zugeschaut, aber die drei sind sofort eingeschritten und haben trotz der Flammen gehandelt. „Es hat uns schwer beschäftigt, dass wir den Fahrer nicht retten konnten. Aber ich würde immer wieder so handeln“, erklärte die Preisträgerin Alexandra Schnug. „Sie haben diese Ehrung wirklich verdient, ihr Einsatz hat uns alle menschlicher gemacht“, sagte Hans-Dietrich-Genscher in seiner Laudatio.
Johanniter-Juniorenpreis geht erstmals nach Ostfriesland
Die elfjährigen Luca Janssen, Leon Kaput, Tammo Smidt und Heiko Waddenberg aus Jemgum erhielten die Auszeichnung für ihre gemeinsame Rettung eines 81-jährigen Herren aus dem Hafenbecken. Der Senior war mit seinem elektrischen Rollstuhl unterwegs, den er erst seit zwei Tagen hatte. Mit der Bedienung des Geräts noch nicht vertraut, fuhr der 81-jährige direkt ins Hafenbecken. Die Jungs zogen den Rollstuhlfahrer aus dem Wasser, holten Hilfe, liehen sich ein Mobiltelefon für den Notruf und Decken für den durchnässten Mann. Sie radelten zudem dem Rettungswagen hinterher, der falsch abgebogen war, und verständigten das Heim, in dem der Mann wohnt. „Die vier haben genau richtig gehandelt“, lobt der Jemgumer Bürgermeister Johann Tempel, der eigens zur Preisverleihung gekommen war.