22.10.2022 | Johanniter-Jugend

Neue Jugendordnung beschlossen: Wegweisende Bundesjugendversammlung in Hannover

Auf den Tag genau sechs Jahre nach dem die aktuelle Jugendordnung beschlossen wurde, hat die Bundesjugendversammlung am vergangenen Wochenende eine neue Jugendordnung per einstimmigen Beschluss auf den Weg gebracht.

Die Bundesjugendversammlung, das höchste beschlussfassende Gremium der Johanniter-Jugend, tagt in der Regel zwei mal im Jahr - so auch am vergangenen Wochenende. 

Freitag
Am Freitag reisten die Mitglieder der Bundesjugendversammlung aus allen Teilen Deutschlands in die Landeshauptstadt am Maschsee, Hannover. In der Jugendherberge fand am Abend das übliche get-together statt bei dem die Teilnehmenden neben dem persönlichen Austausch die Möglichkeit hatten, sich zu den Anträgen an die BJV auszutauschen.

Samstag
Nach dem Frühstück am Samstagmorgen eröffnete Bundesjugendleiterin Julia von Frantzki die hybride Bundesjugendversammlung und begrüßte die Teilnehmenden vor Ort. Im Tagungsraum in der Hannoveranischen Hochschule groß auf der Leinwand zu sehen, begrüßte Julia auch die Teilnehmenden, die digital teilnahmen. Mit rund 66 stimm- und nicht stimmberechtigten Mitgliedern und Gästen hatte die Versammlung so viele Teilnehmende wie schon lange nicht mehr. Das hybride Format hat sich bereits in den vergangenen zwei Jahren der Pandemie bewährt und ermöglicht auch erkrankten oder abwesenden Mitgliedern der BJV die Teilnahme sowie von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen.  

Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes richtete zu Beginn der Versammlung Worte an die Anwesenden, nahm Bezug auf die aktuelle Berichterstattung über die JUH in den Medien und betonte die Wichtigkeit von Sanktionen gegen das rechtsextremistische und fremdenfeindliche Verhalten in der Organisation. Außerdem zeigte er sich positiv gestimmt über die Anträge zur neuen Jugendordnung und wünschte der Versammlung gutes Gelingen. 

Nach den üblichen Formalia wurde es inhaltlich: Der Fachausschuss Strategie schaute in einer Präsentation noch einmal auf die vergangenen anderthalb Jahre zurück. Nach der Konstituierung des Fachausschusses wurde schnell mit der Umsetzung des Strukturprozesses begonnen. Es gab viele Zwischenschritte, wie das Spitzentreffen Johanniter-Jugend 2022 im Mai, mehrere Fachausschusstreffen sowie digitale Beteiligungsformate für die Mitglieder de Bundesjugendversammlung. Der Strukturprozess hatte zum Ziel (regelnde) Dokumente in der Johanniter-Jugend zu vereinheitlichen, neu zu strukturieren und auf einander abzustimmen. Ein ausschlaggebender Punkt war, dass der Verwaltungsleitfaden sechs Jahre in Wiederspruch zur zuletzt 2016 überarbeiteten und beschlossenen Jugendordnung stand. 

Im Versammlungsverlauf am Vor- und Nachmittag hatten die Mitglieder der Bundesjugendversammlung immer wieder die Möglichkeiten im Plenum oder in Kleingruppen zu diskutieren, Änderungsanträge zu stellen und Kompromisse für umstrittene Themen zu finden. Neben Markus Walper, Bundesjugendleiter, der zu dem Zeitpunkt die Sitzungsleitung inne hatte, unterstütze Konstantin Schmidt aus dem LV Nord die Sitzungsleitung als neutraler Moderator und führte die Teilnehmenden durch die komplexen Diskussionen.

Nach einem produktiven und diskussionsreichen Tag fand abends ein Schokoladentasting statt, bei dem die Teilnehmenden in die Welt der Schokoladenproduktion, Fairtrade-Siegel, Transportwege und vieles mehr abtauchten und selbst probieren durften. 

Sonntag

Der Sonntagmorgen began wie üblich mit einer Andacht. Markus Walper, Bundesjugendleiter, mahnte in seinem Impuls, Veränderungen nicht zum Bauen von Mauern zu missbrauchen, sondern gemeinsame Wege zu schaffen und zu gehen - dafür setzt sich die Johanniter-Jugend tagtäglich ein. 

Mit der Fortsetzung der Versammlung, wurde direkt mit der Beschlussfassung begonnen. Antrag Nummer 1, die Änderung der Jugendordnung wurde mit einem phänomenal einstimmigen Ergebnis beschlossen! Insgesamt waren 41 Stimmberechtigte anwesend, davon rund ein viertel digital.

„Die Arbeit der letzten Monate hat sich heute, auf das Datum genau 6 Jahre nach dem Beschluss der noch gültigen Jugendordnung, bezahlt gemacht.“, sagt Cornelis, stv. Bundesjugendleiter. Fachausschuss-Vorsitzender des Fachausschusses Strategie Philip Neumüller ergänzt: „Diese einstimmige Zustimmung zur neuen Jugendordnung zeigt den Wunsch nach Veränderung, Vereinfachung unserer Strukturen für unsere Mitglieder und guten Strukturen, in denen Ehrenamt funktioniert. Dem sind wir heute gerecht geworden.

Als Jugendverand der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. gilt die Satzung ebenfalls für die Johanniter-Jugend. Die Jugendordnung als Anhang zur Satzung regelt darüber hinaus wichtige Punkte, wie die Mitgliedschaft, die Zusammensetzung von Jugendleitungen, Wahlen und vieles mehr im Jugendverband. Die Jugendordnung kann durch die Bundesjugendversammlung, dem höchsten beschlussfassenden Gremium der Johanniter-Jugend mit einer dreiviertel Mehrheit geändert werden. Die neue Jugendordnung tritt allerdings erst mit positivem Beschluss der Delegiertenversammlung in Kraft. Die nächste Delegiertenversammlung findet am 19. November statt. Über das in Krafttreten der Jugendordnung werden wir gesondert informieren. 

Am Sonntagmorgen war zudem Mitglied des Landesvorstandes Niedersachsen/Bremen Stefan Radmacher vor Ort, begrüßte die Mitglieder der Bundesjugendversammlung in Hannover und lobte den Spirit der Versammlung und mit welcher Professionalität diese abläuft und von den Teilnehmenden geführt wird.

Nach einer kurzen Kaffeepause wurde die Beschlussfassung fortgesetzt. Beschlossen wurden 18 Richtlinien, welche den früheren Verwaltungsleitfaden ersetzen sowie Beschlüsse der Bundesjugendversammlung und Informationen aus unterschiedlichsten Dokumenten in einem neuen System zusammenfassen. Die Richtlinien treten im Falle eines positiven Beschlusses der neuen Jugendordnung durch die Delegiertenversammlung im November in Kraft. 

Im Anschluss an die Beschlussfassung zur Jugendordnung und den Richtlinien wurden der abgerechnete Haushalt 2021 der JJ auf Bundesebene sowie die Wirtschaftsplanung 2023 beschlossen. Ein Antrag u.a. zur Bereitstellung von Tagungsunterlagen auf der öffentlichen Website der Johanniter-Jugend wurde von der Versammlung abgelehnt, hierzu wurden Arbeitsaufträge mitgenommen.

Julia von Frantzki, die die Versammlung am Samstag eröffnete, schloss mit Dankesworten an alle Mitglieder, insbesondere den Fachausschuss-Strategie und die Moderation ab. Nach einem erfolgreichen Wochenende reisten die Mitglieder der Bundesjugendversammlung sowie Gäste wieder in ihre Heimatverbände nach Hause. 

Die nächste Bundesjugendversammlung findet im März 2023 im Landesverband Nord statt. Hier wird unter anderem eine neue Bundesjugendleitung für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt.