Organisierte Luftrettung

Einsatzschema des Rettungshubschraubers Christoph 4
Einsatzschema von Christoph 4

Im Durchschnitt absolviert der Helikopter fünf Einsätze pro Tag. Rund 45 Prozent der Einsätze sind Unfälle. Dazu gehören Betriebs- und Verkehrsunfälle ebenso wie Stürze aus großer Höhe, Verbrennungen, schwere Sportverletzungen wie Reitunfälle und Unfälle mit Kindern. Weitere Indikationen sind der akute Herzinfarkt und der Schlaganfall.

Flächendeckende Hilfe aus der Luft

Das organisierte Luftrettungssystem der Bundesrepublik Deutschland deckt mit 52 Rettungshubschrauberstationen systematisch mehr als 90 Prozent der Landesoberfläche ab. Jeder der Helikopter besitzt einen Einsatzradius von bis zu 50 km, sodass innerhalb dieses Gebiets eine frühe präklinische Versorgung durch einen Notarzt und der schnelle Transport in die geeigneten Schwerpunktkliniken gewährleistet ist.

Der Rettungshubschrauber Christoph 4 fliegt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 257 Kilometern pro Stunde meist in die Region und Stadt Hannover sowie in die Landkreise Celle, Gifhorn, Hameln, Hildesheim, Holzminden, Nienburg, Schaumburg und Soltau-Fallingbostel.

Reibungslose Kommunikation

Die Alarmierung des Rettungshubschraubers erfolgt grundsätzlich über die zuständige Rettungsleitstelle der Region in Hannover. Anfragen anderer Leitstellen nach Verfügbarkeit des Christoph 4 laufen ebenfalls hier auf. Die Anforderung kann direkt nach der Unfallmeldung in einer Rettungsleitstelle erfolgen oder durch Nachforderung von bereits am Einsatzort eingetroffenen Rettungskräften, Notärzten oder Polizisten.

Binnen zwei Minuten nach der Alarmierung fliegt der Helikopter los und gibt sogleich eine kodierte Statusmeldung an die Polizei ab, die auch die Absperrung und Sicherung der Landestelle vor Ort übernimmt. Der Kontakt mit der Polizei wird bei Bedarf auch während des Fluges gehalten.

Der Patient steht im Mittelpunkt

Für das Team des Christoph 4gilt als oberste Richtschnur: Im Mittelpunkt unseres Handelns und Tuns steht der Patient und dessen Versorgung. Das Überleben und die vollständige Genesung des Patienten können durch eine Verkürzung der behandlungsfreien Zeit – des sogenannten therapiefreien Intervalls –, durch eine zeitgerechte Erstversorgung und einen Transport des Verletzten in eine Klinik mit entsprechender Infrastruktur erheblich verbessert werden.

In durchschnittlich acht Minuten ist der Hubschrauber am Einsatzort, die Notfallbehandlung wird durchgeführt und der Patient in die Klinik transportiert. Binnen insgesamt durchschnittlich 47 Minuten nach Alarmierung kann so jeder Patient dem besten Behandlungsort zugeführt werden. Damit ist nahezu jeder akut Verletzte innerhalb der sogenannten ersten „Goldenen Stunde des Schocks“ im Krankenhaus – eine Tatsache, die häufig Leben retten konnte.