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22.11.2021 | Johanniter-Hilfsgemeinschaft Köln

Neues zur Flutopferhilfe

Die Johanniter Hilfsgemeinschaft hat bislang 7 durch die Flut schwer getroffene Familien mit 33 Personen im Rahmen von Soforthilfemaßnahme mit insgesamt 32.500 unterstützt. Darüber hinaus haben wir dem Kinder- & Jugendheim Haus Waltrud khw-kall.de in Kall 5 neuwertige Fahrräder/Mountainbikes im Wert von 1250,- gespendet. Weitere zielgerichtete Unterstützungen für diese Einrichtung sind vorgesehen. Das Kinder - und Jugendheim Haus Waltrud hat gravierende Flutschäden erlitten. Das zeigen die hier eingefügten Fotos. Die Arbeit mit und für die Jugendlichen geht aber trotzdem weiter. Hilfe tut not!
Im Folgenden finden Sie den ersten Bericht  unserer schnellen Hilfsaktion. Unser Mitglied, Hans-Dietrich von Zanthier und Pfarrer Ude von der ev. Trinitatis-Gemeinde im Schleidener Tal waren vor Ort. Hans - Dietrich v. Zanthier hat die Berichte der jeweiligen Familie aufgenommen.

Bericht 1 vom 22.09.2021:
Familie M. aus Kall hat zwei Kinder. Das Grundstück liegt in der Nähe des Zuflusses des Kalbachs in die Urft. Die Flut kam insbesondere von dem Kallbach. Die Überflutung umfasst den Keller, das Erdgeschoss, die Garage und den Garten. Ein Auto der Familie wurde zerstört. Bei dem Garten ist noch offen, ob dieser Ölverseucht ist. Durch die Wassermassen wurde die Mauer zur Terrasse des Nachbarn eingedrückt. Mehrere Fahrzeuge wurden in den Garten gespült, die mit Hilfe schweren Gerätes der Bundeswehr in den nachfolgenden Tagen herausgeholt und abtransportiert wurden. Ein Auto blieb in dem gemauerten Pool stecken. Als dann die Warnblink-Anlage des fremden Autos im Pool anging, bestand die große Sorge, dass sich noch mindestens eine Person im Fahrzeug befinden könnte, die gerade ertrinkt. Daher wollte Frau M. unbedingt nachschauen, ob man noch helfen muss. Mit Schläuchen wurde Frau M. gesichert und Ehemann mit den Kindern hielten vom Haus aus die Schläuche, damit Frau M. nicht abgetrieben wird. Nachdem sie dann feststellen konnte, dass keine Person mehr im Auto zu sehen war, wurde Frau M. durch ihren Ehemann und ihren Kindern (11 und 13 Jahre alt) mit Hilfe der Schläuche zurück ins Haus gezogen. Unmittelbar danach barsten die Wände des Pools. Wäre dies früher geschehen, wäre eine Rückkehr von Frau M. zum Haus unmöglich geworden.
Die Kinder leiden stark unter den Eindrücke dieser Nacht, die die Familie im Obergeschoss des Hauses verbracht hat. Sie werden häufig von Ängsten gequält. Die Familie ist nun bei einer alleinstehenden Dame in einem anderen Ort untergebracht und hoffen - wenn auch provisorisch - zu Weihnachten 2021 wieder ins Haus zurück kehren zu können.