22.05.2025 | Johanniter-Bildungszentrum Bayerisch Schwaben

Achtung: Gefährliche Blutsauger unterwegs!

Johanniter geben Tipps zum Umgang mit Zecken

Das schöne Wetter hat bereits viele Menschen zu Ausflügen in Wälder, Parks und an Seen eingeladen. Doch mit den steigenden Temperaturen sind auch die Zecken wieder unterwegs – in diesem Jahr besonders zahlreich. Aufgrund des milden Winters sind die Spinnentiere frühzeitig und in großer Anzahl aktiv geworden, was das Risiko für Zeckenstiche deutlich erhöht. Die Johanniter geben daher wichtige Hinweise zum Schutz vor den kleinen, aber potenziell gefährlichen Blutsaugern.

Kontakt mit Zecken möglichst vermeiden
Zecken halten sich vor allem in Wäldern, hohem Gras, Gebüsch oder feuchtem Laub auf. Anders als viele Menschen glauben, lassen sie sich nicht von Bäumen fallen, sondern werden abgestreift oder klettern von unten auf Tiere oder Menschen. Dann suchen sie nach einer geeigneten dünnhäutigen Stelle, um sich mit ihrem Mundwerkzeug festzubeißen. Zum Schutz gegen einen Zeckenstich sollte man Gebüsch und hohes Gras meiden. Geschlossene, lange Kleidung kann verhindern, dass eine Zecke an den Körper gelangt.

Gründliche Kontrolle nach Aufenthalt im Grünen
Nicht immer lässt sich der mögliche Kontakt mit den spinnenartigen Parasiten vermeiden – etwa bei einem Picknick im Grünen oder bei einem Ausflug zum Badesee. „Nach dem Aufenthalt in der Natur sollte man die Kleidung komplett ablegen und den Körper gründlich absuchen. Das gilt insbesondere für Kinder, die sich bevorzugt draußen aufhalten“, erklärt Marcus Röhe, Sachgebietsleitung Bildung bei den Johannitern in Bayerisch Schwaben. „Zecken bevorzugen warme Körperregionen wie Achselhöhlen, Kniekehlen, den Hals oder den Kopf.“

Wenn es passiert ist: Zecke so schnell wie möglich entfernen
Ein Zeckenstich ist kein Grund zur Panik. „Vor Borreliose schützt man sich am besten, indem man die Zecke zügig entfernt", so Röhe. „Die Erreger sitzen im Magen-Darm-Trakt der Spinnentiere und gelangen 12 bis 24 Stunden nach dem ersten Saugen in die Wunde." Idealerweise hebelt man die ungebetenen Gäste mit einer Pinzette oder einem speziellen Instrument zur Zeckenentfernung heraus. Hierzu fasst man die Zecke möglichst nah der Haut im Kopfbereich und zieht sie vorsichtig und gerade heraus. Im Anschluss sollte die kleine Wunde an der Stichstelle desinfiziert werden. Auf keinen Fall sollte man versuchen, die Zecke mit Klebstoff, Öl oder anderen Mitteln zu ersticken, da das Tier im Todeskampf vermehrt Flüssigkeit absondern kann – das erhöht die Infektionsgefahr.

Hinweise auf Borreliose erkennen
Haben es die Borreliose-Erreger doch in den menschlichen Körper geschafft, bildet sich meist ein rötlicher Hof an der Einstichstelle, der sich langsam ausbreitet. Dann sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Häufig tritt die Rötung erst ein paar Tage nach dem Stich auf. „Die Diagnose ist nicht immer einfach“, sagt Röhe. „Manchmal bleibt die Rötung aus. Auch bei grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen oder geschwollenen Lymphknoten sollte man einen Arzt konsultieren.“ Unbehandelt kann Lyme-Borreliose zu Nervenlähmungen, Gelenk- oder Herzmuskelentzündungen führen.

Impfung schützt vor FSME
Das zügige Entfernen der Zecke schützt jedoch nicht vor den Erregern der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), einer fieberhaften Erkrankung, bei der es zu Entzündungen von Gehirn und Hirnhäuten kommen kann. Diese Viren tragen Zecken in einigen Regionen Deutschlands in ihren Speicheldrüsen und übertragen sie bereits beim Stich. Die Johanniter empfehlen Menschen, die in Risikogebieten wohnen oder dort Urlaub machen, ihren Impfschutz zum Saisonbeginn zu überprüfen. Für den vollständigen Schutz sind drei Impfungen erforderlich. Die zweite Impfung erfolgt ein bis drei Monate nach der ersten, die dritte nach neun bis zwölf Monaten. Danach besteht Schutz für mindestens drei Jahre.

Aktuelle Termine für Erste-Hilfe-Kurse:
www.johanniter.de/bayerisch-schwaben/bildungszentrum