Den eigenen Rücken nicht vergessen
Johanniter geben pflegenden Angehörigen Tipps, um den Rücken zu schonen

Zum Tag der Rückengesundheit am 15. März möchten die Johanniter in Bayerisch Schwaben insbesondere auf die Rückengesundheit von pflegenden Angehörigen aufmerksam machen. Wer zuhause einen geliebten Menschen betreut, leistet tagtäglich körperlich und seelisch anspruchsvolle Arbeit. Doch oft fehlt das Wissen, wie man den eigenen Rücken dabei entlasten kann. Die Johanniter geben wertvolle Tipps zur Rückengesundheit, zur Beantragung von Pflegehilfsmitteln und zur Achtsamkeit im Pflegealltag. Denn Pflege sollte nicht an die eigenen Gkrenzen bringen.
„Viele pflegende Angehörige sind sich nicht bewusst, wie sehr ihr Rücken durch falsche Bewegungsabläufe belastet wird“, erklärt Daniel Klein, Bereichsleiter Pflege, Soziales und Wohnformen der Johanniter in Bayerisch Schwaben. „In unseren Einrichtungen haben Pflegekräfte Hilfsmittel und bekommen regelmäßig Schulungen, um ihren Rücken zu schonen – dieses Wissen möchten wir auch an pflegende Angehörige weitergeben.“
Ein sicherer Stand ist essenziell, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Wer sich hüftbreit hinstellt und auf eine stabile Haltung achtet, kann Belastungen verringern. Hilfsmittel wie höhenverstellbare Pflegebetten oder Aufrichthilfen erleichtern viele Handgriffe erheblich. Wenn möglich, sollte auch die pflegebedürftige Person mithelfen, denn jede aktive Bewegung unterstützt den Erhalt der eigenen Mobilität und schont gleichzeitig den Rücken der pflegenden Person.
Wer beim Heben und Umlagern die Kraft der Beine nutzt und den Rücken gerade hält, reduziert das Risiko für Verspannungen und Schmerzen. Ebenso wichtig ist es, regelmäßige Bewegung in den Alltag zu integrieren und nicht stundenlang in der gleichen Haltung zu verharren. Wer zwischendurch seine Sitzposition ändert oder kleine Übungen macht, kann Rückenschmerzen effektiv vorbeugen.
Auch gezieltes Rückentraining, beispielsweise durch Krankenkassen- oder Vereinsangebote, stärkt die Muskulatur und hilft, Beschwerden zu vermeiden.
Neben der richtigen Technik können auch unterstützende Pflegehilfsmittel den Alltag erleichtern. Vielen pflegenden Angehörigen ist nicht bewusst, dass sie Pflegebetten, Hebehilfen oder rutschfeste Matten unkompliziert bei der Pflegekasse beantragen können. Dazu ist es zunächst wichtig, den individuellen Bedarf festzustellen. Eine Beratung durch die Johanniter oder die Pflegekasse hilft dabei, passende Hilfsmittel auszuwählen. Anschließend kann der Antrag mit ärztlicher Verordnung eingereicht werden. Nach der Bewilligung ist es ratsam, sich von Fachkräften den richtigen Umgang mit den Hilfsmitteln erklären zu lassen, um sie optimal nutzen zu können.
Pflege ist jedoch nicht nur eine körperliche, sondern auch eine emotionale Herausforderung. Dauerhafte Belastung kann sich negativ auf den Rücken und das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Deshalb ist es entscheidend, regelmäßig Pausen einzuplanen und sich Entlastungsmöglichkeiten zu schaffen. Angebote wie die Tagespflege oder die Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst können helfen, sich zwischendurch zu erholen und neue Kraft zu schöpfen. Auch kleine Auszeiten, ein Spaziergang an der frischen Luft oder einfache Entspannungsübungen können das körperliche und seelische Gleichgewicht fördern.
„Pflege sollte niemanden an die eigenen Grenzen bringen“, betont Daniel Klein. „Wir ermutigen pflegende Angehörige, sich frühzeitig Unterstützung zu holen – sei es durch Hilfsmittel, Schulungen oder Entlastungsangebote.“ Die Johanniter beraten gerne zu Unterstützungsangeboten für pflegende Angehörige.
Weitere Informationen gibt es unter www.johanniter.de/bayerisch-schwaben
Tipps zur Rückengesundheit für pflegende Angehörige
1. Auf die Haltung achten
Stehen Sie hüftbreit und achten Sie auf eine stabile Haltung, um Belastungen zu verringern.
2. Hilfsmittel nutzen
Verwenden Sie höhenverstellbare Pflegebetten und Aufrichthilfen, um Ihren Rücken zu entlasten.
3. Hilfe von der pflegebedürftigen Person
Lassen Sie die pflegebedürftige Person, wenn möglich, aktiv mithelfen.
4. Beine statt Rücken
Nutzen Sie die Kraft Ihrer Beine beim Heben und halten Sie den Rücken gerade.
5. Regelmäßig bewegen
Vermeiden Sie längeres Sitzen oder Stehen und machen Sie kleine Bewegungsübungen.
6. Rückentraining
Nehmen Sie an Rückenkursen teil, um Ihre Muskulatur zu stärken.
7. Pflegehilfsmittel beantragen
Beantragen Sie Hilfsmittel wie Pflegebetten oder Hebehilfen bei der Pflegekasse.
8. Fachgerechte Nutzung von Hilfsmitteln
Lassen Sie sich den richtigen Umgang mit den Hilfsmitteln zeigen.
9. Pausen einplanen
Planen Sie regelmäßige Pausen ein, um sich zu erholen.
10. Entspannung
Nutzen Sie kleine Auszeiten, wie Spaziergänge oder Entspannungsübungen, zur Regeneration.