01.12.2022 | Johanniter-Bildungszentrum Bayerisch Schwaben

Eisige Kälte bei Notfällen im Freien lebensbedrohlich

Johanniter rufen zu schnellem Handeln auf

Eisige Minustemperaturen können für verunglückte Personen bei Notfällen im Freien und in schlecht beheizten Räumen wie in Garagen, Kellern oder auch in parkenden Autos sehr schnell lebensbedrohlich werden.

„Ein harmloser Ausrutscher bei einem Spaziergang kann bei den eisigen Temperaturen lebensbedrohlich werden“, warnt Markus Adler, Bereichsleiter Einsatzdienste, Ausbildung, Bevölkerungsschutz der Johanniter in Bayerisch Schwaben. „Bereits bei zehn Grad Plus oder noch weniger, kühlt der Körper sehr schnell aus, wenn man aufgrund einer Verletzung oder einer plötzlich auftretenden Erkrankung bewegungsunfähig ist. Dann sind es die Ersthelfer die Leben retten können, indem sie rasch den Notruf 112 wählen und dafür sorgen, dass die Körperwärme erhalten bleibt.“

In jedem Verbandkasten muss eine beschichtete Rettungsdecke sein, die Körperwärme reflektiert und dadurch Auskühlung vermindert. „Den Betroffenen am besten schnell in Wolldecken oder nicht benötige Bekleidung einpacken und dann die Rettungsdecke herumlegen, damit kein Kontakt zum kalten Boden mehr besteht“, sagt Adler. „Ist die Person
bewusstlos und hat eine normale Atmung, wird sie in die stabile Seitenlage gebracht und ebenfalls warm eingepackt.
Bewusstlose Personen sind durch die eisige Kälte besonders
gefährdet! Wenn der Bewusstlose nicht atmet, sofort mit der Herzdruckmassage beginnen und diese bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes fortsetzen.“

Grundsätzlich sollte bei den kalten Temperaturen darauf geachtet werden, dass Kinder gut eingepackt sind, insbesondere Kopf, Hände und Füße geschützt sind. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass Kinder ausreichend große Schuhe tragen. Es muss Platz für dicke Socken sein, und die Zehen müssen genügend Bewegungsfreiheit haben. Der
sogenannte „Zwiebellook“ ist besser als ein dickes Kleidungstück. Wenn man warme Räume betritt, sollte man den Mantel öffnen und sich beim Verlassen wieder warm einpacken. Dies verhindert Schwitzen und damit die Entstehung von Verdunstungskälte. Der Körper hat auf
Grund der Temperaturen einen erhöhten Energiebedarf. Mit warmen Getränken und mehreren über den Tag verteilten Mahlzeiten kann dieser erfüllt werden.
Wenn man im Freien warten muss, nicht stehen bleiben, sondern sich bewegen.

Die Johanniter empfehlen regelmäßig die Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen. Weitere Informationen zum Erste-Hilfe-Angebot der Johanniter in Bayerisch Schwaben findet man unter www.johanniter.de/bayerisch-schwaben/bildungszentrum .