„Jedes Kind zählt“
Johanniter setzen sich für Bildung, Integration und Inklusion ein

Am Welttag der sozialen Gerechtigkeit, 20. Februar, machen die Johanniter in Bayerisch Schwaben auf ein zentrales Thema aufmerksam: Gleiche Bildungschancen für alle Kinder – unabhängig von Herkunft, sozialem Status oder individuellen Bedürfnissen. Denn Bildung ist der Schlüssel zu sozialer Gerechtigkeit – und sie beginnt nicht erst in der Schule, sondern bereits in der frühkindlichen Betreuung.
Die Johanniter in Bayerisch Schwaben betreiben 32 Kinderbetreuungseinrichtungen, drei Horte und eine Mittagsbetreuung und begleiten Kinder mit besonderem Förderbedarf auch durch Schul- und Individualbegleitungen. Ihr Ziel: Jedes Kind soll die gleichen Chancen haben, unabhängig von Herkunft, sozialem Status oder individuellen Bedürfnissen.
„In unseren Einrichtungen erleben wir jeden Tag, wie wichtig es ist, Kinder früh zu fördern und ihnen ein stabiles Umfeld zu bieten“, erklärt Beate Winterholler, Sachgebietsleitung Kindereinrichtungen der Johanniter in Bayerisch Schwaben. „Eine gute frühkindliche Bildung schafft nicht nur bessere Zukunftsperspektiven für das einzelne Kind, sondern trägt auch dazu bei, gesellschaftliche Ungleichheiten abzubauen.“
Kita als Ort der Vielfalt: Integration und Inklusion von Anfang an
Integration beginnt schon im Kleinkindalter. Kinder unterschiedlicher Herkunft, Sprache oder kultureller Prägung lernen in den Johanniter-Kitas von Anfang an, miteinander aufzuwachsen und voneinander zu lernen. „Sprache ist einer der wichtigsten Schlüssel zur Integration. Deshalb legen wir großen Wert auf Sprachförderung – sei es durch gezielte Programme, interaktive Spiele oder alltagsintegriertes Lernen“, so Winterholler.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Inklusion von Kindern mit besonderem Förderbedarf. In den Johanniter-Kitas gibt es konzeptionell vorgesehene Inklusionsplätze. Für Kinder, die eine engere Begleitung benötigen, bieten die Johanniter auch Schul- und Individualbegleitungen an, um ihnen den Kindergarten- oder Schulalltag zu erleichtern oder grundlegend zu ermöglichen.
„Jedes Kind bringt seine eigenen Stärken und Herausforderungen mit. Wir möchten, dass alle Kinder – egal mit welchen Voraussetzungen – ihren Platz in der Gemeinschaft finden“, betont Winterholler.
Integration auch im Team: Fachkräfte willkommen
Nicht nur für die Kinder, auch für die Mitarbeitenden setzen die Johanniter auf Vielfalt. Der Fachkräftemangel in der frühkindlichen Bildung macht es nötig, neue Wege zu gehen. Internationale Fachkräfte und Quereinsteiger werden gezielt unterstützt. „Wir helfen mit Sprachkursen, internen Fortbildungen und Mentoring-Programmen, damit neue Kolleginnen und Kollegen gut in ihren Beruf und in unser Team hineinwachsen können“, sagt Winterholler.
Besonders wertvoll ist dabei die Sprachenvielfalt im Team: Viele Mitarbeitende haben einen internationalen Hintergrund und bringen neben pädagogischer Fachkompetenz auch ihre Muttersprache mit. Dadurch können sie Kinder in ihrer jeweiligen Erstsprache abholen, was ihnen den Einstieg in die deutsche Sprache erleichtert. „Wir haben hier nur gute Erfahrungen gemacht“, berichtet Winterholler. „Die Kinder fühlen sich dadurch schneller wohl, gewinnen Vertrauen und lernen Deutsch auf ganz natürliche Weise.“
Darüber hinaus wird kulturelle Vielfalt als Bereicherung für den Kita-Alltag erlebt. Kinder stellen neugierig Fragen und lernen spielerisch etwas über andere Kulturen, Religionen, Traditionen und Sprachen. „Sie sind von Natur aus offen und interessiert – für sie ist es ganz normal, dass ihre Erzieherin oder ihr Erzieher auch eine andere Sprache spricht. Das fördert die interkulturelle Kompetenz und macht Vielfalt erlebbar“, so Winterholler.
Tipps für Eltern: So können Sie Ihr Kind bestmöglich unterstützen
Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der frühkindlichen Bildung. Hier einige Tipps, wie sie ihr Kind bestmöglich fördern können:
- Lesen und Sprechen: Vorlesen, gemeinsames Erzählen und Singen stärken die Sprachentwicklung – egal in welcher Sprache!
- Neugier fördern: Lassen Sie Ihr Kind entdecken, ausprobieren und Fragen stellen. Das unterstützt die kognitive Entwicklung.
- Vielfalt leben: Kinder lernen von Vorbildern. Offene Gespräche über Vielfalt und Inklusion fördern eine tolerante Haltung.
- Regelmäßiger Austausch: Suchen Sie das Gespräch mit Erzieherinnen und Erziehern, um gemeinsam die beste Förderung für Ihr Kind zu finden.
Anlaufstellen und Unterstützungsmöglichkeiten
Eltern, die Fragen zur frühkindlichen Bildung, zu inklusiver Betreuung oder zur Integration ihres Kindes haben, können sich an verschiedene Stellen wenden:
- Die Johanniter in Bayerisch Schwaben – Beratung zu Kinderbetreuung, Inklusion und Schulbegleitung www.johanniter.de/bayerisch-schwaben
- Frühförderstellen – Unterstützung für Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder Beeinträchtigungen
- Migrations- und Integrationsberatungen – Hilfestellung für Familien mit internationaler Herkunft
- Erziehungsberatungsstellen – Unterstützung für Eltern bei Erziehungsfragen