25.05.2022 | Johanniter-Bildungszentrum Bayerisch Schwaben

Sommer - Sonne - Sonnenbrand: Haut braucht Schutz!

Die Johanniter geben Erste-Hilfe-Tipps

Wenn Ärmel, Hosenbeine und Röcke wieder kürzer werden, soll schnell eine schöne Sonnenbräune her. Doch oftmals wird die Intensität der UV-Strahlung unterschätzt. Die Johanniter wollen Tipps geben rund um die Themen Sonne und Sonnenbrand.

„Die Überdosis Sonne merkt man meist erst am Abend, weil der
Entzündungsprozess der Haut erst nach einigen Stunden sicht- und fühlbar wird“, weiß Marion Schmidt, Sachgebietsleitung Bildung der Johanniter in Bayerisch Schwaben. „Statt zartem Braun tendiert der Hautton dann eher in Richtung Feuerrot.“

Hier sind einige Tipps, wie man einem Sonnenbrand wirkungsvoll vorbeugen kann und was zu tun ist, wenn es einen trotzdem erwischt hat:

„Viele Menschen unterschätzen gerade im Frühjahr, wie stark die UV-Strahlung bereits ist. Einem Sonnenbrand vorbeugen kann man mit entsprechender Kleidung, einem Plätzchen im
Schatten und natürlich Sonnencremes mit hohem UV-Schutz, die alle zwei Stunden erneut aufgetragen werden sollten. Ganz wichtig ist es, viel zu trinken“, so Schmidt. „Wenn man bereits eine Überdosis Sonne erwischt hat, sollte man die Entzündung kühlen, das lindert den Schmerz. Allerdings darf man es dabei nicht übertreiben.“
Statt einem Kühlpack aus dem Kühlschrank oder gar Eiswürfeln rät die Expertin zu einer lauwarmen Dusche und zu feuchten Tüchern, sonst kann sich die Hautreizung verschlimmern und der Körper kühlt zu stark aus, was den Organismus noch mehr belastet.
Hausmittel wie Quark oder Joghurt aus dem Kühlschrank eignen sich ebenfalls gut zur Kühlung, allerdings ausschließlich bei leichter Hautreizung (bei stärkerem Sonnenbrand
keinesfalls verwenden!).
„Diese Milchprodukte werden am besten auf ein feuchtes Tuch
aufgetragen und als Kompresse benutzt“, erklärt Schmidt.
Auch ein Abspülen der gereizten Hautstellen mit lauwarmem Leitungswasser sowie das Eincremen mit Lotionen, Sprays oder Gelen mit Aloe Vera, Kamille, Hamamelis oder Panthenol wirken entzündungshemmend. Linderung können darüber hinaus auch Produkte mit dem Wirkstoff Hydrokortison (auch: Cortisol) bieten, die es rezeptfrei in der Apotheke gibt.
Meiden sollte man dagegen fettige Cremes oder Öle. Sie reizen die verbrannte Haut nur noch mehr und können einen Film auf der Haut bilden, der die Heilung bremst. Und je weniger Duft- und Konservierungsstoffe oder Emulgatoren das Hautpflegeprodukt enthält, umso besser.
Schmidt warnt: „Bei einem Sonnenbrand der Stufe 2 mit ausgeprägten Rötungen, starken
Schmerzen, Blasenbildung, Übelkeit, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und/oder Fieber,
sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden! In diesem Fall können Hausmittel wie Quark zu
schweren Infektionen führen.“

Wenn das Schlimmste überstanden ist, sollten sich Menschen mit Sonnenbrand noch mindestens eine Woche lang im Schatten aufhalten und sich mit heller, luftiger Kleidung schützen. Leider gilt die alte Weisheit ‚Die Haut vergisst nie’ nach wie vor. „Wer den Sonnenschutz vernachlässigt, riskiert nicht nur eine vorzeitige Hautalterung, sondern auch Hautkrebs“, erinnert Marion Schmidt. „Eine zu intensive UV-Bestrahlung verändert die DNA der Zellen. Der Effekt kann sein, dass die Zellen auch Jahre später noch mutieren und Tumore bilden können.“