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20.03.2022 | Regionalgeschäftsstelle Berlin

Johanniter übernehmen HUB-Betreuung und zentrale soziale Dienste im Ukraine Ankunftszentrum TXL

Die Johanniter starten am heutigen Sonntag in den Vollbetrieb am ehemaligen Flughafen Tegel. Innerhalb weniger Tage konnte hier das Berliner Ankunftszentrum für mehrere tausend ukrainische Flüchtlinge errichtet werden.

V. l. n. r. Björn Teuteberg, Regionalvorstand der Johanniter; Alexander Straßmeir, Präsident des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF); Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin; Katja Kipping, Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales sowie Detlef Cwojdzinski, Projektleitung UA TXL bei der Pressekonferenz am 20.03.2022 in Tegel.

Die Johanniter starten am heutigen Sonntag in den Vollbetrieb am ehemaligen Flughafen Tegel. Innerhalb weniger Tage konnte hier das Berliner Ankunftszentrum für mehrere tausend ukrainische Flüchtlinge errichtet werden. Das Zentrum mit Weiterreise- und Unterbringungsmöglichkeiten für die Geflüchteten ist heute an die Berliner Hilfsorganisationen übergeben worden. Diese betreiben das Ankunftszentrum im Auftrag des Landes Berlin. Die Berliner Johanniter übernehmen dabei für alle Geflüchteten die soziale Beratung und psychosoziale Betreuung sowie die zentrale Sprachmittlung im Ankunftszentrum. Zudem sind die Johanniter für die Betreuung aller ankommenden und abreisenden Menschen im sogenannten HUB zuständig.

Im Ankunftszentrum Tegel kommen Geflüchtete an und werden bis zur Weiterreise oder anderweitigen Beherbergung mit dem Nötigsten versorgt, informiert, betreut oder auch für wenige Tage untergebracht. Gemeinsam mit den anderen Berliner Hilfsorganisationen organisieren die Johanniter die Unterbringung. Darüber hinaus haben die Johanniter die zentrale soziale, psychosoziale sowie seelsorgerische Betreuung der Geflüchteten übernommen. Für diese vielfältigen Aufgaben wurde ein interdisziplinäres Team mit Fachkräften aus den Bereichen Bevölkerungsschutz, Katastrophenschutz, Integration, Interkulturelle Öffnung sowie Kinder- und Jugendhilfe zusammengestellt.

„Wir sind unendlich dankbar für unsere ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden, die in den letzten Tagen und Wochen gemeinsam mit den anderen Hilfsorganisationen Unglaubliches geleistet haben“, erläutert Björn Teuteberg, Regionalvorstand der Berliner Johanniter. „Mit viel Empathie, unserer interkulturellen Kompetenz und der langjährigen Erfahrung im Bereich der Flüchtlingshilfe nehmen wir die Menschen aus der Ukraine in Empfang und geben ihnen für die nächste Zeit bei uns in Deutschland eine Perspektive.“ Für den laufenden Betrieb des Ankunftszentrums suchen die Johanniter noch dringend weitere Haupt- und Ehrenamtliche.

„Es handelt sich hier um schwer traumatisierte Menschen, die nicht nur ihre Heimat, sondern in der Regel auch enge Familienmitglieder zurücklassen mussten, ohne zu wissen, ob sie sie je wiedersehen werden“, erklärt Stefanie Dunkel-Janßen, Leitung des Tegel-Projektes bei den Berliner Johannitern. Hinzu kommt, dass sie sich in einem fremden Land und in einer fremden Kultur befinden, und zu Aufenthaltsfragen, zur medizinischen Versorgungsstruktur, finanzielle Absicherung, Schulwesen und Arbeitsperspektiven beraten werden müssen. „Abgesehen von der Versorgung der grundlegenden Bedürfnisse wie Essen, Trinken, Schlaf oder Körperpflege ist die soziale und psychosoziale Betreuung inklusive einer Krisenintervention und seelsorgerischen Versorgung für die ankommenden Personengruppen von großer Bedeutung,“ so Dunkel-Janßen.

Neben den sozialen Diensten und der Sprachmittlung übernehmen die Johanniter die Betreuung der Menschen im sogenannten HUB, das „Drehkreuz“ für die ankommenden und weiterreisenden Flüchtlinge. Der HUB befindet sich auf dem Rollfeld, das heißt vor dem Flughafengebäude. „Wir kümmern uns herzlich und kompetent um die Geflüchteten, wenn sie aus den ankommenden Bussen steigen, durch das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) einen Ort in Deutschland zugeteilt bekommen und anschließend auf den Bus dorthin warten“, so Projektleitung Dunkel-Janßen.

Momentan sind ca. 10.000 Ankünfte pro Tag in Tegel bei Volllast geplant, wovon ca. 2.600 Menschen anschließend für ein paar Tage im Ankunftszentrum untergebracht werden können.

Für die Unterstützung bei diesen Aufgaben suchen die Berliner Johanniter noch weitere Kolleginnen und Kollegen – haupt- oder ehrenamtlich – zur Verstärkung ihres Teams. Mehr Informationen unter: www.johanniter.de/ukraine-hilfe-berlin.