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20.04.2023 | Regionalgeschäftsstelle Berlin

Kältehilfe: Johanniter betreuten 30.000 Mal Gäste in drei Einrichtungen

Die Kältehilfesaison geht am 30. April zu Ende. Im vergangenen Winter betreuten die Berliner Johanniter ca. 30.000 Mal bedürftige Menschen in drei Einrichtungen, gaben rund 60.000 Mahlzeiten aus und leisteten 8.500 Stunden ehrenamtliche Arbeit.

In der Kältehilfesaison 2022/2023 gaben die ehrenamtlichen Johanniter ca. 60.000 Mahlzeiten an bedürftige Menschen aus. Hier bereitet das Team im Café Krause in der St.-Thomas-Kirche ein Abendessen vor.

Die Berliner Kältehilfesaison 2022/2023 geht am 30. April zu Ende. Seit mehr als zehn Jahren sind die Berliner Johanniter fester Bestandteil der Kältehilfe in der Hauptstadt. In der vergangenen Saison betreuten sie ca. 30.000 Mal bedürftige Menschen in drei Einrichtungen, gaben rund 60.000 Mahlzeiten aus und leisteten 8.500 Stunden ehrenamtliche Arbeit. Durch mehrere Kältephasen im Winter waren die Hilfsangebote in der Notübernachtung Ohlauer Straße 22, im Ort der Wärme im Humboldt Forum sowie im Café Krause in der St.-Thomas-Kirche stark nachgefragt.

In verschiedenen Projekten bieten die Berliner Johanniter wohnungslosen und sozial benachteiligten Menschen Hilfe an, besonders wenn die Außentemperaturen lebensbedrohlich kalt werden. Bereits zum fünften Mal in Folge fanden in der Notübernachtung Ohlauer Straße in Kreuzberg im Winter rund 80 Gäste jede Nacht einen Platz im Warmen und zum Schlafen. Insgesamt gab es dort zwischen November 2022 und April 2023 rund 11.500 Übernachtungen. Nach ihrer Ankunft bekamen die Gäste ein warmes, von ehrenamtlich Helfenden liebevoll zubereitetes Abendessen und morgens ein Frühstück. Zudem wurden auch Menschen versorgt, die die Einrichtung nur besuchen, um dort eine warme Mahlzeit zu erhalten. Insgesamt gaben die Johanniter in der vergangenen Saison hier rund 35.000 Portionen Abendessen aus.

Die Gäste können in der Notübernachtung duschen und sich mit warmer Kleidung ausstatten. Ein- bis zweimal wöchentlich boten die Johanniter zudem eine medizinische Sprechstunde an, die sich auch an Menschen ohne Krankenversicherung richtete. Dort wurden in der Saison 2022/2023 über 160 Patienten von ehrenamtlichen ÄrztInnen zusammen mit medizinischem Fachpersonal der Johanniter betreut.

Ein neues Angebot: Ort der Wärme

In Zusammenarbeit mit der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss und dem Shopbetreiber MUSON konnten die Johanniter Anfang Dezember 2022 als neues Angebot für die bedürftigen Menschen den Ort der Wärme eröffnen. Dort bot die christliche Hilfsorganisation für alle Berlinerinnen und Berliner die Möglichkeit für einen warmen Tagesaufenthalt, kostenlose Heißgetränke und Snacks, eine Lese- und Spendenecke sowie menschliche Wärme an. Der Ort der Wärme war besonders an Menschen gerichtet, die von der aktuellen vielschichtigen Krisenlage betroffen sind, etwa aufgrund ihrer Wohnungslosigkeit, sozialen und wirtschaftlichen Benachteiligung oder Einsamkeit. „An kalten Tagen hatten wir bis zu 150 Gäste; insgesamt über den Winter deutlich über 9.000 Besuche. Es ist eine Art ‚Wohnzimmer‘ und ein Ort der Begegnung geworden. Neben unseren Gästen kamen auch BesucherInnen des Humboldt Forums, tranken einen Kaffee und spendeten eine Kleinigkeit. Nahezu alle waren von unserem Angebot begeistert“, freut sich Dr. Jörge Bellin, Koordinator der Wohnungslosenhilfe der Berliner Johanniter. Im Ort der Wärme wurden ca. 10.000 Essensportionen an bedürftige Menschen im Winter 2022/2023 verteilt.

Wegen der großen Nachfrage bleibt der Ort der Wärme noch bis Ende April, einen Monat länger als geplant, geöffnet.

„Wir danken von Herzen der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss und dem Shopbetreiber MUSON für die Möglichkeit, solch einen Ort der Wärme mitten in der Stadt einzurichten“, sagt Björn Teuteberg, Regionalvorstand der Berliner Johanniter. „Ebenfalls freuen wir uns sehr über die mehrjährige, reibungslose Kooperation mit dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, der die ehemalige Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg für die Notübernachtung zur Verfügung gestellt hat“, so Teuteberg.

8.500 Stunden ehrenamtliches Engagement

Damit die Gäste der Kältehilfe jederzeit verlässlich versorgt werden können, wurden die Johanniter in der Kältesaison von etwa 300 Ehrenamtlichen unterstützt. Sie empfangen Gäste, bereiten Essen vor, übernehmen organisatorische Aufgaben und haben bei Sorgen immer ein offenes Ohr. Die Helfenden stammen aus ganz unterschiedlichen Nationen und Berufsgruppen: So sind unter ihnen z. B. Studierende, ArbeitnehmerInnen, ehemals Geflüchtete sowie RentnerInnen. Insgesamt haben sie in der Kältehilfesaison 2022/2023 8.500 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet und über 60.000 Essensportionen ausgegeben. „Dieses Engagement ist der entscheidende Beitrag für unsere Kältehilfe. Wir bedanken uns herzlichst bei unseren Helferinnen und Helfern, die regelmäßig ihren Dienst am Nächsten in unseren Einrichtungen leisten“, sagt Björn Teuteberg.

Zusätzlich zur Notübernachtung und zum Ort der Wärme betrieben die Johanniter das Café Krause in der Kreuzberger St.-Thomas-Kirche von Anfang November 2022 bis Ende März 2023, immer dienstags bis freitags von 17 bis 21 Uhr. Dieses Jahr haben Hilfsbedürftige die Einrichtung ca. 2.000 Mal besucht. Sie wurden mit ca. 4.000 Mahlzeiten versorgt.

Ort der Wärme. Johanniter im Humboldt Forum, Shopfläche an Portal 3, Schloßplatz, 10178 Berlin, bis 30.4.2023 täglich außer dienstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Johanniter-Notübernachtung, Ohlauer Straße 22, 10999 Berlin, bis 30.4.2023 täglich von 19 bis 7 Uhr geöffnet.