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Kinderprojekt „Pfützen springen"

Wir stärken im Umgang mit Tod und Trauer

Der Tod ist Teil des Lebens, dennoch gehören Tod und Trauer zu den Tabuthemen unserer Gesellschaft. Mit anderen darüber ins Gespräch zu kommen, kostet häufig Überwindung. Gerade wenn es um Kinder geht, versuchen wir als Erwachsene sie vor diesen als schwierig empfundenen Themen zu schützen. Genau hier setzt das Kinderprojekt „Pfützen springen“ an. Es hilft dabei, Unsicherheiten abzubauen und Schweigen zwischen Erwachsenen und Kindern zu durchbrechen.

Wir stärken die Gefühlsregulation der Kinder und damit auch ihre Resilienz, für einen gesunden Umgang mit emotionalen Krisen und Konflikten.

„Pfützen springen“ hilft Kindern ab 4 Jahren dabei, natürlich und offen mit ihren Gefühlen umzugehen und ein besseres Verständnis für Verluste, Abschiednehmen, Trauer und Tod zu entwickeln. Denn oft kommen bereits Kinder im Laufe ihrer Entwicklung mit den Gefühlen rund um Trauer in Kontakt. Sie sehen tote Tiere am Straßenrand, erleben den Tod eines Haustieres, oder müssen mit dem Sterben von Menschen aus dem Freundeskreis ihrer Familie oder naher Angehöriger, wie der eigenen Großeltern, umgehen. Hinzu kommt, dass Kinder Verlust und Tod in den Medien teils unbeobachtet und unbesprochen wahrnehmen können.

 

Was wir tun?

Das Vorgehen ist kindgerecht: Kinder lernen entlang einer Tiergeschichte vom Wildschwein Hermann durch Bewegungsspiele, Mal- und Bastelaktivitäten, Gespräche und gemeinsame Aktivitäten die Verschiedenartigkeit des Trauerns und die damit verbundene Normalität kennen. Das Konzept wurde vom Ambulanten Hospiz- und Familienbegleitdienst der Johanniter Berlin in Zusammenarbeit mit Prof. Simone Dunekacke, Professorin für Frühkindliche Bildungsforschung an der FU Berlin, entwickelt und wird regelmäßig evaluiert.


Was Sie von uns bekommen?

Projekttage
Unter dem Motto „Gemeinsam lachen, weinen, trösten, Abschied nehmen“ treffen wir uns an drei aufeinander folgenden Vormittagen und erzählen unsere Geschichte vom Wildschwein Hermann. Es wird gespielt, gebastelt, gesungen, sich bewegt und natürlich viel miteinander gesprochen.

Teamtag für PädagogInnen
Im Rahmen eines Workshops beschäftigen wir uns mit den Themen Trauer und Tod. Die Beteiligten können ihre eigene Haltung zum Thema reflektieren und lernen, wie sie mit Kindern über Verluste, Tod und Trauern ins Gespräch kommen. Wir setzen uns mit dem Abschieds- und Trauerverständnis von Kindern in verschiedenen Altersgruppen auseinander.

Elternabend
Wir kommen im Rahmen eines Elternabends zu Ihnen, stellen unser Projekt vor und beantworten sämtliche Fragen.

 

Aussagen von Kindergartenkindern zwischen 4 und 6 Jahren während der Projekttage:

  • Wieso stirbt man denn, wenn man alt ist? Ist das Herz dann kaputt? Aber wie kann das Herz kaputtgehen, das ist doch da drinnen?
  • Wie kriegen die Hermann denn in den Sarg, wenn der so schwer ist?
  • Es wäre doch cool, wenn man alt ist und dann wieder ein Kind wird. Und das immer wieder.
  • Was ist, wenn ein Präsident gestorben ist? Kommt dann die ganze Stadt?
  • Wie tief wird der Sarg gemacht? 100 Meter?
  • Schraubt man die Kiste zu?
  • „Meine Katze ist gestorben und mit dem Fahrstuhl in den Himmel gekommen?“ „Hä, wie geht das denn?“ „Weiß ich nicht, ich war da in der Kita. Mein Papa war dabei.“

Der Name "Pfützen springen" ist angelehnt an das Trauerverhalten von Kindern. Wie in Pfützen springen sie in die Trauer hinein und wieder heraus, sind jetzt traurig und gleich wieder fröhlich.