johanniter.de
31.05.2022 | Regionalverband Rhein-Main

Johanniter-Team im Übungseinsatz des EU-Katastrophenschutzes

Helfer aus dem Rhein-Main Gebiet zur EU-MODEX Übung in Rumänien gestartet

Seit 2015 leiten die Johanniter zwei internationale Konsortien, welche die „Module Exercises“ (MODEX) der Europäischen Union durchführen. Bei den Katastrophenschutzübungen trainieren Rettungskräfte zusammen, um im Katastrophenfall schnell und effektiv zu helfen. Daran nehmen regelmäßig Soforthelfer und Spezialisten der Johanniter teil. Der Teamgedanke und die Solidarität bei der Bewältigung von Katastrophen sind ein Fundament des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union, das 2001 ins Leben gerufen wurde und die MODEX seit 2010 in über 100 Übungsmodulen ermöglicht hat. MODEX gehören Hilfswerke und staatliche Organisationen aus allen EU-Mitgliedsstaaten sowie aus Island, Nord-Mazedonien, Montenegro, Norwegen, Serbien und der Türkei an. Sie stellen ihre Hilfskapazitäten mittels Modulen zur Verfügung und sind bei Bedarf weltweit einsetzbar.

Ab dem 31. Mai wird eine solche MODEX Übung in Targu Mures in Rumänien in Präsenz stattfinden. „Ziel der Übung ist es nach der COVID Zeit die medizinischen Module der europäischen Partner zu trainieren und aufeinander abzustimmen. Aus dem Regionalverband Rhein-Main der Johanniter werden insgesamt 10 ehrenamtliche Helfer an der Übung teilnehmen, sowohl als Soforthelfer, als auch als TAST Team. Die Aufgabe des TAST besteht darin, das Expertenteam der europäischen Union als Führungsunterstützungseinheit bei ihrem Einsatz sowohl technisch, in der IT, Kommunikation, Fahrzeuge als auch administrativ in der Stabsarbeit, Lagedarstellung und so weiter zu unterstützen“ sagt Mario Di Gennaro, Leiter des Johanniter Kompetenzzentrums für europäischen Katastrophenschutz.

Die Übung geht vom 31. Mai bis zum 4. Juni 2022 und wird auch für die medizinischen Teams erstmals im 24 h Modus erprobt. Unter der Gesamtverantwortung von Oliver Pitsch, Regionalvorstand im Regionalverband Rhein-Main wurde diese Europäische Übung in Rumänien, sowie die Logistik des Einsatzmaterials durch das in Frankfurt stationierte Logistikzentrum der Johanniter vorbereitet. Besonders nach Naturkatastrophen ist schnelle, qualifizierte und gut koordinierte Hilfe für das Überleben vieler Menschen notwendig. Das Team der Johanniter Auslandshilfe ist durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2017 als weltweit erste Nichtregierungsorganisation in der Kategorie „EMT Type 1 Mobile“ klassifiziert worden. Rund elf Tonnen Material, welche in dieser Übung vollständig in den Einsatz gebracht werden, sind werden dazu im Johanniter-Logistikzentrum in Frankfurt ständig vorgehalten. Das Logistikzentrum hat sowohl den Transport der Teilnehmenden an den Flughafen Frankfurt als auch den Transport des TAST Materials nach Rumänien organisiert.

Die EU-ModEX
Europaweite Katastrophenschutzübungen sind Teil des Europäischen Katastrophenschutzverfahrens. Die EU-ModEx in Rumänien ist die elfte Übung dieser Art, die
jährlich in einem anderen europäischen Land stattfindet. Dabei wird immer ein enormer Schadensfall simuliert, zu dem Teams aus Mitgliedsstaaten der Europäischen Union gerufen werden. In diesem Jahr liegt der Fokus auf den medizinischen Modulen.

Das Emergency Medical Team der Johanniter-Auslandshilfe
Das Soforthilfeteam der Johanniter-Auslandshilfe ist im Juni 2017 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als erstes Team weltweit in der Kategorie Emergency Medical Team mobile 1 (EMT1-Mobil) klassifiziert worden. Die Klassifizierung reguliert den Zugang zu Katastrophengebieten, um bei Naturkatastrophen oder Epidemien schnell und vor allem gut koordiniert Menschenleben retten zu können. Die EMT-Klassifizierung wurde als grundlegende Neuerung in Reaktion auf die Koordinationsprobleme nach dem Erdbeben 2010 in Haiti und zur Sicherung der Qualität in der medizinischen Versorgung der Betroffenen eingeführt.
Mehr Informationen gibt es unter www.johanniter-auslandshilfe.de