03.08.2022 | Regionalgeschäftsstelle Hannover

Erfahrungen fürs Leben

Freiwilligendienstleistende starten ihren Dienst – freie Stellen bei den Johannitern in Stadt und Region Hannover

Hochkonzentriert sind die jungen Frauen und Männer bei der Sache. Schauen ganz genau, ob sie jetzt den roten Hebel oder den grünen betätigen müssen, ob die Fahrgestelle richtig eingerastet sind und die Trage letztendlich sicher im Auto verstaut ist – zur Sicherheit des Patienten. Denn dies wird für die kommenden 12 bis 18 Monate ihr Arbeitsplatz sein: der Rettungs- oder Krankenwagen. Am Montag sind die ersten Bundesfreiwilligendienstleistenden im Ortsverband Hannover-Wasserturm der Johanniter in ihren Dienst gestartet. Für die jungen Leute beginnt jetzt ein neuer Lebensabschnitt: Sie haben die Schule abgeschlossen und wollen jetzt Erfahrungen fürs Leben sammeln bevor es weiter in Studium oder Ausbildung geht.

Eine dieser engagieren Menschen ist Magdalena. Sie ist 19 Jahre alt, kommt aus dem Landkreis Hildesheim und absolviert jetzt ihren Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Bevölkerungsschutz. Wie so viele ihrer Mit-Freiwilligendienstleistenden möchte sie später Medizin studieren. „Aber jetzt möchte ich erstmal die Arbeitswelt kennenlernen und Einblicke in den Arbeitsalltag bekommen“, sagt die neue Johanniterin. Fragt man die Schulabsolventen nach ihren Plänen, kommen einige Antworten immer wieder. Viele wollen wie Magdalena Medizin studieren und nutzen den BFD oder das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) zum Erfahrungen sammeln und Wartezeit überbrücken, andere wiederum streben später die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter an. Der 22-jährige Julian zum Beispiel hat bereits eine Ausbildung in einer Zahnarztpraxis hinter sich und möchte gern noch Zahnmedizin studieren. Vorher möchte er aber noch mehr Erfahrungen im medizinischen Bereich sammeln.

An ihren ersten Tagen lernen die jungen Leute alles, was sie für ihren Einsatz benötigen. Dazu gehört nicht nur zu wissen, wie die Trage korrekt in den Rettungswagen geschoben wird, so dass es auch für den Patienten sicher und angenehm ist, sondern auch eine detaillierte Einweisung in die Fahrzeuge, worauf sie bei Fahrten unter Sonder- und Wegerechten („Blaulichtfahrten“) achten müssen, Arbeitssicherheit und allgemeine Informationen zu den Johannitern und der internen Organisation. Michael Jakobson koordiniert derzeit die Einarbeitung der Freiwilligendienstleistenden für die Johanniter in Hannover. Er ist Ansprechpartner für die Männer und Frauen und hat jederzeit ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte seiner Schützlinge. Er begleitet sie und erklärt ihnen in diesen Tagen alles genau. „Das Wichtigste ist, dass wir hier zusammen ein Team sind und auch so arbeiten“, sagt Michael Jakobson. Er trainiert außerdem mit ihnen für die Prüfung zum Rettungssanitäter, wenn es soweit ist. Die Ausbildung gibt es nämlich bei diesem BFD dazu. Und die macht sich doppelt bezahlt: Denn damit bietet sich die Chance, sich neben dem Studium etwas Geld dazuzuverdienen.

Auch Michael Homann, der den Ortsverband Hannover-Wasserturm leitet, hat es sich nicht nehmen lassen, die neuen Johanniter und Johanniterinnen persönlich zu begrüßen. Er ermutigt sie, ihre Chancen zu nutzen. „Ihr braucht kein Abitur, um etwas zu erreichen“, sagt er und spricht dabei aus eigener Erfahrung. Und richtet den Appell an diejenigen, die die Hochschulreife in der Tasche haben: „Ihr könnt bei uns auch ohne Studium im Rettungsdienst viel erreichen.“

Wer jetzt die Schule beendet hat und trotzdem noch keinen Plan hat, was jetzt kommen soll, kann sich trotzdem noch auf einen BFD oder FSJ bewerben. Die Johanniter in der Stadt und Region Hannover bieten noch einige freie Stellen in verschiedenen Einsatzbereichen.

Hannover:

1 x FSJ Erste Hilfe

1 x FSJ Menüservice

2 x FSJ Hausnotruf (Zentraler Technischer Kundendienst)

4x Fahrdienst für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen

4x Hausnotruf-Einsatzdienst

6x Bevölkerungsschutz

Langenhagen: 2 x Kita SöSeeLöwen (Teilnahme u.a. an einer Schulung über fünf Tage zum sog. „Kitabegleiter“)

2 x Rettungsdienst (RD) Langenhagen (Voraussetzung: Führerschein der Klasse B, Mindestalter 18 Jahre. Die Teilnehmenden werden zum Rettungssanitäter geschult und erhalten ein Fahrerlaubnis-Upgrade C1, Einsatz erfolgt im RD Langenhagen auf den Rettungswagen)

Wunstorf: 2 Stellen im Krankentransport, Standort Wunstorf

Ronnenberg: 4 Stellen im Hausnotruf-Einsatzdienst, Standort Ronnenberg

Landesbergen: eine Stelle in drei Bereichen (Ausbildung, Hausnotruf (technischer Dienst), Verwaltung), Standort Landesbergen