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31.03.2022 | Dienststelle Ortsverband Nordenham

Drei Dienstjubiläen zum 10. Geburtstag

Tagespflege Nordenham ehrt Mitarbeitende der ersten Stunde

Zehn Jahre Tagespflege Nordenham: Mike Stellert, Melanie Willms und Birte Büsing (Mitte von links) sind von Beginn an dabei. Bianca Knötig (links), stellvertretende Pflegedienstleiterin, und Ortsbeauftragte Tina Wessels gratulieren.

Einmal kurz einspringen sollte Mike Stellert. Darum bat ihn der damalige Ortsbeauftragte in Nordenham und heutige Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe, Markus Wedemeyer, Ende März 2012. Die neue Tagespflege an der Sophie-Scholl-Straße nahm am 1. April 2012 ihren Betrieb auf, und für die Abholung der Gäste fehlte noch ein Fahrer. „Ich fahre gerne Auto und dachte mir, das ist sinnvoll und macht bestimmt viel Spaß“, erinnert sich Stellert. Also startete er am Eröffnungstag zu seiner ersten Tour. Zehn Jahre später ist er immer noch dabei. Wenn die Tagespflege ihren Geburtstag feiert, feiert Mike Stellert sein zehnjähriges Dienstjubiläum im Fahrdienst. Dabei ist die Tour mit den Tagespflegegästen nur ein Nebenjob, hauptberuflich arbeitet der 46-Jährige als Lagerist und stellvertretender Schichtleiter für ein Nordenhamer Unternehmen.

Auch Birte Büsing ist vom ersten Tag an in der Johanniter-Tagespflege Nordenham. Die Pflegehelferin hat ihre Ausbildung bei den Johannitern gemacht, dann für einen anderen Pflegedienst gearbeitet. Als ihre Chefin zu den Johannitern wechselte, ging sie mit. „Ich wollte mir das mal angucken“, sagt sie. Offensichtlich gefiel ihr, was sie sah. „Es ist schön, die Gäste zum Mitmachen zu motivieren und deren Freude zu erleben, wenn sie hier sind“, erzählt sie. „Man kriegt sehr viel zurück. Die Gäste sind so dankbar.“ Tagespflege sei halt etwas anderes als ambulante Pflege. „Hier haben wir richtig Zeit, uns um unsere Gäste zu kümmern, und brauchen nicht ständig auf die Uhr schauen, ob wir schon wieder los müssen zum nächsten Kunden.“ Die heute 53-Jährige hat alle Gäste kennengelernt, die die Johanniter-Tagespflege Nordenham in den zehn Jahren hatte, jedes Schicksal, jede Geschichte. „Wir hier in der Tagespflege haben ein sehr familiäres Verhältnis zu unseren Gästen und deren Angehörigen. Das macht uns aus.“ Damit verbunden sind leider auch Abschiede, wenn ein Gast in eine stationäre Einrichtung umziehen muss oder verstirbt. Damit müsse man leben lernen. „Aber das gehört dazu“, sagt Pflegefachkraft Melanie Willms, die ebenfalls bereits von Beginn an dabei ist.

Mike Stellert verbringt nicht so viel Zeit mit den Gästen, wenn er sie morgens abholt und abends wieder nach Hause bringt. Intensiv ist die Zeit trotzdem. „Ich unterhalte mich viel und höre gerne zu.“ Viele seiner Fahrgäste haben interessante Geschichten zu erzählen. Das sei spannend, doch ablenken lasse er sich davon nicht. „Der Fahrdienst ist eine große Verantwortung.“ Er weiß, wovon er spricht. Bei der Schulung haben er und seine Fahrdienstkollegen selber im Rollstuhl Platz genommen und sich angeschnallt durch die Gegend fahren lassen. „Ich weiß jetzt, dass es deutlich unangenehmer ist als im bequemen Autositz.“ Deshalb achte er besonders auf eine vorsichtige Fahrweise. Für die Kolleginnen in der Tagespflege ist der Dauerfahrer Mike Stellert ein Glücksfall. Denn er ist auch ehrenamtlich seit mehr als 20 Jahren bei den Johannitern aktiv und Fuhrparkbeauftragter des Ortsverbands Nordenham. Zusammen mit Johanniter-Urgestein Klaus Martin kümmert er sich um die Fahrzeuge, auch um die Busse der Tagespflege. Wenn mal was kaputt ist, wissen die beiden Rat und legen selbst Hand an. „Unsere Autos sind tagein, tagaus im Einsatz“, sagt Melanie Willms. Da sei es gut zu wissen, dass sie gut gewartet sind. Mike Stellert kümmert sich darum. Auch wenn er vor zehn Jahren eigentlich nur kurz einspringen wollte.