10.12.2021 | Regionalverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen

10 Jahre Herzenswärme gegen kalte Nächte

Die Johanniter-Projektgruppe Soziales ist seit Oktober wieder unterwegs, um Menschen ohne festen Wohnsitz durch den kalten Winter zu begleiten.

Melanie Möchel (l.), Mandy Mahlau und sechs weitere Johanniter betreuen in der „Projektgruppe Soziales“ seit 10 Jahren obdachlose Menschen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis.

Im Dezember 2011 wurde die ehrenamtliche Gruppe der Johanniter gegründet, die mittlerweile seit zehn Jahren Menschen in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis betreut. Leiterin Melanie Möchel und die meisten aus ihrem Team sind seit dem Start mit dabei. Mehr als 50 Gäste kommen zu den Johannitern, wenn sie mit ihrem Fahrzeug neben dem Bonner Busbahnhof vorfahren. Viele kennen sie schon seit einigen Jahren. Mehrmals in der Woche kümmern sie sich um Menschen, die kein festes Zuhause haben. Auch in der Corona-Zeit ist das wichtig, denn jetzt ist das Leben auf der Straße für diese Gruppe noch schwerer. Die Johanniter verteilen Lunch-Pakete, warme Kleidung, Hygieneartikel und Schutzmasken.

In dieser Woche gibt es für jeden Gast noch eine extra Geschenktasche mit dazu. Die Taschen hat ein Ehepaar aus Königswinter den Johannitern gespendet. Darin findet sich viel Leckeres wie Brot, weihnachtliches Gebäck und Schokolade. Ein junger Gast am Johanniter-Fahrzeug war sehr gerührt über das Geschenk: „Danke, dass ihr uns jede Woche eure Zeit schenkt“, sagte sie zur Leiterin der Gruppe, Melanie Möchel. Und ein anderer Gast ergänzte leise: „Ich freue mich so, dass es noch Menschen mit Herz gibt“.

Melanie Möchel und ihr 8-köpfiges ehrenamtliches Team kümmern sich seit zehn Jahren um Menschen ohne festen Wohnsitz. Die Johanniter sorgen regelmäßig für eine leckere Mahlzeit, warme Kleidung und nehmen sich Zeit, um ihren Gästen zuzuhören. „Wenn wir nach der Arbeit nach Hause ins Warme gehen können, müssen unsere Gäste erst noch eine eiskalte Nacht durchstehen. Das treibt unsere Gruppe jedes Jahr wieder an, diese Menschen weiter zu begleiten“, erzählt Mandy Mahlau.

Die Johanniter fragen nicht, warum jemand keine Schlafstelle will oder warum er oder sie auf der Straße gelandet ist. Manche Gäste erzählen von sich aus, andere wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden: „Wir hören zu und schenken damit ein Stück Wertschätzung zurück, denn jeder Mensch hat ein Recht auf seine Würde“, sagt Johanniterin Melanie Möchel.