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11.02.2023 | Regionalverband Minden-Ravensberg

Europäischer Tag des Notrufes 112: Wie Bürgerinnen und Bürger die Rettungsdienste entlasten können

Hausapotheke und Kassenärztlicher Bereitschaftsdienst: Leichte Erkrankungen und Bagatellverletzungen können oftmals ohne den Notruf behandelt werden. Immer öfter wird in solchen Fällen jedoch die 112 gewählt.

Schnupfen und Fieber, eine kleine Schnittwunde, ein aufgeschlagenes Knie: Leichte Erkrankungen und Bagatellverletzungen können oftmals mithilfe einer richtig zusammengestellten Hausapotheke von den Betroffenen selbst behandelt werden. Immer öfter wird in solchen Fällen jedoch der Notruf 112 gewählt: aus Unkenntnis, aufgrund der schnelleren Verfügbarkeit von Rettungsmitteln oder weil die Bürgerinnen und
Bürger keine Hausapotheke und keinen Verbandkasten für die Erstversorgung haben. Unnötige Einsätze überlasten die Rettungsdienste und Notaufnahmen der Krankenhäuser. Für wirklich lebensbedrohliche Fälle stehen die Mitarbeitenden dann möglicherweise nicht zur Verfügung.  

Hausapotheke und Erste-Hilfe-Kasten für Zuhause

In jeden Haushalt gehören eine Hausapotheke und ein Erste-Hilfe-Kasten, um kleinere Wunden zu versorgen und leichte Krankheiten wie Erkältungen zu behandeln. Auch bei größeren Verletzungen ist ein Verbandkasten für die Erstversorgung von großer Bedeutung. Was unbedingt zur Ersthilfe im Notfall und zur Behandlung leichter Krankheiten und Verletzungen zu Hause vorhanden sein sollte sind:

  • eigene Dauermedikamente gegen bekannte, dauerhafte Beschwerden 
  • Bedarfsmedikation gegen bekannte, mögliche, aber noch nicht eingetretene Beschwerden (beispielsweise Asthma-Anfälle)
  • frei verkäufliches Schmerzmittel (Paracetamol, Ibuprofen, ASS, Diclofenac)
  • Verbandzeug
  • Erkältungsmittel wie ACC und Nasenspray

Mit dieser Ausstattung werden der ärztliche Hausbesuch oder der Weg zur Apotheke bei leichten Gesundheitsstörungen häufig nicht mehr notwendig. Dabei ist zu beachten, dass sich in der Hausapotheke keine Medikamente mit überschrittenem Haltbarkeitsdatum befinden sollten, weil sie wirkungslos oder sogar gefährlich sein könnten. Eine regelmäßige Kontrolle und ein Austausch oder Auffüllen des Materials sind wichtig. 

Ausführliche Infos gibt es vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/Hausapotheke/hausapotheke_node.html 

Kassenärztlicher Bereitschaftsdienst: Ärztliche Hilfe nach 18 Uhr und am Wochenende

Wenn aber doch die Hilfe eines Arztes notwendig ist, kann der Kassenärztliche Bereitschaftsdienst über die Telefonnummer 116 117 angerufen werden. Dieser Dienst ist dann hilfreich, wenn akute Beschwerden vorliegen, Arztpraxen bereits geschlossen haben, aber kein Notfall vorliegt. Weitere Infos hierzu gibt es auf: www.116117.de 

Bei Notfällen jederzeit erreichbar: Der Notruf 112

Bei schwereren Verletzungen oder ernsten Krankheitssymptomen sollte hingegen sofort der Rettungsdienst über den Notruf 112 gewählt werden. Die Nummer 112 ist europaweit gültig, worauf mit dem Europäischen Tag des Notrufs 112 am heutigen 11. Februar aufmerksam gemacht wird.