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05.12.2020 | Regionalgeschäftsstelle Münsterland/Soest

Stark in der Krise

Am Tag des Ehrenamtes machen Münsters Hilfsorganisationen auf die Bedeutsamkeit Freiwilliger während der Corona-Pandemie aufmerksam.

Bild aufgenommen vor Corona: Die Vorstände und Geschäftsführer der Hilfsorganisationen sind voller Dank für ein starke Ehrenamt auch in Krisenzeiten

Vor Corona gehörten sie beinahe zum Stadtbild: Münsters freiwillige Helferinnen und Helfer des Bündnisses „Gemeinsam für Münster“, bestehend aus den vier Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst. Sie standen bereit, um bei den Sanitätsdiensten auf Münsters großen Festivals wie Docklands und Vainstream oder den alljährlichen Sportveranstaltungen wie dem Münsterland Giro und Münster Marathon, Verletzte zu betreuen und zu versorgen.

Seit Großveranstaltungen in Münster und Umgebung abgesagt sind, sind Münsters Hilfsorganisationen öffentlich zwar weniger sichtbar – aber nicht minder aktiv. Den Internationalen Tag des Ehrenamtes nutzen die Vorstände der vier Organisationen deshalb gerne, um auf die besondere Leistung der Ehrenamtlichen in Corona-Zeiten aufmerksam zu machen und ihnen für ihr ungebrochenes Engagement zu danken – in diesem Jahr mehr denn je. Die Pandemie hat allen Organisationen noch einmal gezeigt, wie wichtig das Ehrenamt und die Menschen, die es beleben, sind.

Im Rettungsdienst, Besuchsdienst und im Katastrophenschutz waren die Ehrenamtlichen in gewohnter Stärke präsent – dazu kamen neue Aufgaben: So waren Münsters Hilfsorganisationen gefragt, das Land NRW bei der logistischen Herausforderung zur Verteilung von Hygieneartikeln wie Desinfektionsmitteln und Mund-Nasen-Schutzen an Krankenhäuser zu unterstützen, als diese während der ersten Corona-Welle knapp wurden. Zudem stellte das Bündnis im Frühjahr Ehrenamtliche bereit, um sogenannte „Krankenhilfe-Einrichtungen“ in Münster zu betreiben, die zur Entlastung der Münsteraner Kliniken dienen sollten, wenn schwer an Corona erkrankte Menschen diese an ihre Grenzen bringen.

Beim Einsatz zur wohl größten Evakuierung in der Stadtgeschichte Münsters bewiesen die Ehrenamtlichen aller vier Hilfsorganisationen, dass außergewöhnliche Umstände sie nicht aus dem Konzept bringen und schafften somit einen guten Rahmen für alle Menschen, die bei der Bombenentschärfung in Münster-Mauritz ihre Häuser verlassen mussten. Auch für die Organisationen ist es nicht selbstverständlich, dass sich in dieser Phase, in der für alle die Gefahr "Corona" noch schwer abschätzbar ist, Menschen so bereitwillig zum Wohle anderer einsetzen. 

Doch auch abseits des Einsatzgeschehens leistete sich das Ehrenamt keinen Stillstand, sondern zeigte Flexibilität, wie bei der Durchführung von Fort- und Weiterbildungen oder den wöchentlichen Ehrenamtstreffen. Ob Online-Konferenz oder komplett digitale Planspiele, die Kreativität der engagierten Helferinnen und Helfer kannte kaum Grenzen.

Neben allen Herausforderungen, die diese Pandemie mit sich bringt, zeigt sie, wie zuverlässig, selbstständig und leistungsstark das System „Ehrenamt“ in Deutschland ist – trotz oder gerade in der Krise.