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07.11.2022 | Regionalgeschäftsstelle Münsterland/Soest

Tatort Ibbenbüren – Gaffer am Unfallort

Die ARD Doku „Filmen ohne Gnade“ widmet sich heute dem Thema Gaffen am Unfallort. Mit dabei auch unsere Rettungskräfte Anna Terfloth und Sebastian Wiege, von unserer Rettungswache in Rheine. Es geht um die Verfilmung eine wahre Begebenheit, die einer verunfallten Radfahrerin in Ibbenbüren beinahe zum Verhängnis wurde. (25:19  – 27:27)

Statt den Weg zur Unfallstelle freizumachen, blockierte ein Autofahrer den eintreffenden Rettungswagen, weil er sich über den Rückstau beschwerte. Das war im September 2019. Anna Terfloth und Sebastian Wiege wurden an diesem Tag zu diesem Fahrradunfall in Ibbenbüren gerufen. Hier hatte sich ein Ersthelfer um eine am Kopf blutende ältere Radfahrerin gekümmert und sein Auto zur Sicherung auf die Fahrbahn gestellt. Ein Streifenwagen stellte sich schräg gegenüber. Durch die Lücke konnte der Verkehr einspurig abfließen.

Obwohl der Autofahrer die blutende Frau am Boden liegend sah, blieb er mit seinem Auto stehen und beschwerte sich über die geparkten Fahrzeuge. Als Anna und Sebastian am Unfallort eintrafen, versperrte der Autofahrer den Weg zur Unfallstelle und fuhr erst weiter, als er dazu mehrmals von der Polizei aufgefordert wurde.

Allerdings hielt der Mann wenige Meter später erneut an, öffnete seine Fahrertür und blockierte den Krankenwagen weiter. Nach Überzeugung der Gerichte verzögerte er die Ankunft der Rettungskräfte so um mindestens eine Minute. Außerdem beleidigte der Mann Ersthelfer und stellte unzutreffende Strafanzeigen gegen Polizeibeamte. Dafür wurde er vom Oberlandesgericht Hamm zu einer Geldstrafe von 5.850 Euro verurteilt. 

Dieser Fall ist leider kein Einzelfall. Rettungskräfte erleben immer häufiger, dass umstehende Passanten ihre Arbeit stören, Aufnahmen vom Unfallort machen oder die Einsatzkräfte beleidigen oder sogar behindern. Heute widmet sich der ARD diesem Thema in einer Dokumentation, in der Anna Terfloth und Sebastian Wiege das Ereignis rekonstruieren und nachspielen durften.

Link zur Dokumentation