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02.06.2020 | Regionalverband Rhein.-/Oberberg

Handeln und fragen

Julian Gilsdorf leitet den Außenstandort der Johanniter-Waldkita im Museum in Lindlar.

„Uns bieten sich mit der Kita im Museum reizvolle und einmalige Möglichkeiten, den Kindern nachhaltiges Leben und Wirken ganz praktisch erfahrbar zu machen“, sagt Julian Gilsdorf. Er leitet den Außenstandort der Johanniter-Waldkita Lindlar im Freilichtmuseum Lindlar  des Landschaftsverbands Rheinland, der mit zwei Gruppen am 1. August 2020 an den Start geht.

Die 40 Plätze für die Kinder sind bereits belegt, ebenso sind die Mitarbeitenden für das siebenköpfige Team gefunden und eingestellt worden. Ob bei Eltern, bei Fachkräften, bei den Kooperationspartnern im Museum oder in der Öffentlichkeit: „Das Interesse an dieser Kita im Museum mit ihrer bundesweit einmaligen Ausrichtung ist sehr groß“, erlebt Julian Gilsdorf.

Kulturtechniken und Nachhaltigkeit

Der 30-Jährige hat in den vergangenen zwei Jahren als pädagogische Fachkraft in der Johanniter-Waldkita Lindlar gearbeitet. Er freut sich nun darauf, mit seinem neuen Team am Erarbeiten und Umsetzen einer pädagogischen Konzeption für die Kita im Museum mitwirken zu können. „Ganz praktisch werden wir mit Kindern erleben, wie Tierhaltung, Ackerbau oder Handwerk in den vergangenen 200 Jahren praktiziert wurden“, erklärt er. Dabei würden nicht nur unsere Kulturtechniken vermittelt, ebenso stehe die Nachhaltigkeit als Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit im Mittelpunkt: „Die Kinder erfahren ganz direkt, was für den Schutz unserer Umwelt und für den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren, Pflanzen und Klima wichtig ist.“

Gemeinschaftlich handeln und lernen

Julian Gilsdorf ist staatlich anerkannter Erzieher und wohnt mit seiner Lebensgefährtin in Lindlar. Derzeit absolviert er ein berufsbegleitendes Studium im Bildungs- und Sozialmanagement mit Schwerpunkt frühe Kindheit an der Hochschule in Koblenz. Neben der Theorie ist ihm die praktische Arbeit mit Kindern in der Natur sehr wichtig. Der gebürtige Bonner hat daher Zusatzfortbildungen unter anderem in Feuerpädagogik und dem sogenannten „Coyote Mentoring“ abgeschlossen.

„Bei diesem Mentoring wird der Schwerpunkt auf das Fragen und Handeln beim Lernen gelegt“, erklärt er. Wissen und Kultur würden dabei durch das gemeinschaftliche Handeln und den Austausch aller Beteiligten über die gemeinsamen Erfahrungen ganz praktisch weiterentwickelt. Dass solch ein gemeinsames Lernen nun bald auch im Museum möglich ist, sieht er als eine tolle Herausforderung an.