Bruder-Gerhard-Hospiz in Schwandorf

In der Oberpfalz existieren derzeit zwei stationäre Hospize, in Pentling bei Regensburg und in Neustadt an der Waldnaab. Laut Beschluss des Bayerischen Kabinetts vom März 2019 soll der Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung im Freistaat Bayern gemäß der „Zukunftsstrategie zur Hospiz- und Palliativversorgung“ weiter forciert werden. Die Notwendigkeit eines weiteren Ausbaus an stationären Hospizplätzen deckt sich auch mit unserer Erfahrung aus der Trägerschaft des Johannes-Hospizes in Pentling. Mit einem weiteren Hospiz in Schwandorf in zentraler, verkehrsgünstiger Lage zwischen den bislang bestehenden Hospizen in Pentling und Neustadt können wir den weiteren Versorgungsbedarf in der Oberpfalz decken.

Das Hospiz wird unheilbar kranke Menschen aufnehmen, die in Krankenhäusern nicht mehr versorgt werden können und deren häusliche Pflege nicht gesichert ist. Unabhängig von Alter, sozialem Stand, Konfession und Nationalität erhalten sie eine Palliativversorgung in häuslicher Atmosphäre. Das Angebot richtet sich an Menschen mit fortgeschrittenen Erkrankungen wie zum Beispiel Krebs, Aids und anderen schweren neurologischen und chronischen Krankheiten.

Neben der körperlichen Pflege und der medizinischen Versorgung der Patientinnen und Patienten im Hospiz finden besonders die psychosoziale und spirituelle Betreuung sowie die Einbeziehung der ihnen nahestehenden Menschen statt. Das Hospiz bietet eine individuelle und ganzheitliche Pflege, die sich ganz an ihren Bedürfnissen und Wünschen orientiert. Pflege und Betreuung der Patientinnen und Patienten sowie der ihnen vertrauten Menschen werden von einem professionellen haupt- und ehrenamtlichen Team erbracht. Im Vordergrund steht dabei die palliativmedizinische und palliativpflegerische Betreuung mit dem Ziel, die Lebensqualität zu erhalten oder zu fördern. Die Pflege berücksichtigt sich dabei aktuelle medizinische Erkenntnisse und setzt Methoden der Basalen Stimulation, der Kinästhetik, der Biografiearbeit, der Aromatherapie, der Akupressur u. a. ein. Die Pflege wird nach anerkannten Standards der Palliative Care geplant, durchgeführt und dokumentiert.

Individuelle Bedürfnisse nach Rückzug und Reflexion, nach Ruhe und Erholung haben Vorrang. Zur palliativpflegerischen Versorgung gehören insbesondere:

• • Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung
  • Info und Aufklärung über die Notwendigkeit und Wirkung der Pflegemaßnahmen
  • Unterstützung bei der Körperpflege, An- und Auskleiden
  • Unterstützung bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
  • Unterstützung bei der Ausscheidung, Kontinenztraining
  • Erhaltung und evtl. Besserung der Mobilität, gegebenenfalls durch Einsatz geeigneter Hilfsmittel
  • Lagerungswechsel bei Bettlägerigkeit
  • Einsatz von Lagerungshilfsmitteln
  • Durchführung prophylaktischer Maßnahmen
  • Anwendung hygienischer Maßnahmen
  • Anleitung der kranken Menschen und deren Angehörigen, bestimmte Pflegehandlungen selbstständig durchzuführen
  • Maßnahmen zur Entspannung wie Bäder und Massagen

Die palliativmedizinische Versorgung im Sinne der medizinischen Behandlungspflege umfasst insbesondere:

• • umfassendes Symptommanagement
  • Durchführung der angeordneten Schmerztherapie
  • Verabreichung angeordneter Medikamente
  • Wundversorgung
  • spezielle medizintechnische Interventionen
  • Versorgung von Stomata, Anus praeter, Tracheostoma u. a.
  • Einreibung, Auflagen und Wickel
  • Absaugen der Atemwege
  • Sauerstoffzufuhr
  • künstliche Flüssigkeitszufuhr
  • Durchführung von Injektionen
  • Katheterisierung der Blase
  • aufwendige Pflege bei infektiösen Patienten
  • Versorgung von Verstorbenen

Es finden angemessene Kriseninterventionen sowohl im physiologischen Bereich als auch bei psychosozialen Krisen statt.

Ein entsprechend großes Grundstück kann von der Stadt Schwandorf und vom Landkreis Schwandorf zur Verfügung gestellt und vom Einrichtungsträger erworben werden. Der Neubau ist geplant mit 10 Gastzimmern, 2 Angehörigenzimmern, Hospizküche, Angehörigenküche, Raum der Stille, Verabschiedungsraum, Stützpunkt, Personalraum und den notwendigen Büro-, Besprechungs-, Versorgungs- und Lagerräumen sowie einer Gartenanlage.