10.05.2024 | Regionalverband Oberfranken

Tag der Pflege am 12. Mai: „Nach wie vor ein superschöner Beruf“

Unterstützungsangebote entlasten pflegende Angehörige

Pflege ist herausfordernd, für Ursula Benke aber auch ihr Traumberuf.

Anlässlich des Internationalen Tags der Pflege am 12. Mai würdigen die Johanniter den unermüdlichen Einsatz von Mitarbeitenden und pflegenden Angehörigen unter teils schwierigen Bedingungen und täglich neuen Herausforderungen. „Die Pflege eines Menschen ist immer eine verantwortungsvolle Aufgabe – egal, ob man sich beruflich oder privat für Pflegebedürftige engagiert“, findet Ursula Benke, Pflegedienstleiterin bei den oberfränkischen Johannitern. Es ist der sehnlichste Wunsch vieler älterer Menschen, möglichst lange zu Hause bleiben zu können. „Mit welcher Energie und Hingabe sich jeden Tag allerorts pflegende Angehörige und Pflegekräfte dafür einsetzen, dies möglich zu machen, verdient höchsten Respekt“, so die Leiterin der Sozialstation Schlüsselfeld.

Ursula Benke selbst arbeitet seit über 40 Jahren in der Pflege und das immer noch mit Herz und Leidenschaft. „Natürlich ist es in den letzten Jahrzehnten stressiger geworden, aber nach wie vor ist es ein superschöner Beruf. Wenn man jemanden länger pflegt, gehört man fast zur Familie. Was man von den Kunden zurückbekommt, ist so schön, man erfährt so viel Dankbarkeit, das möchte ich nicht missen“, erzählt die 59–Jährige. Und wie begegnet sie dem Stress, den ihr Beruf mit sich bringt? „In einem guten Team kann man das bewältigen, und man kann, wenn man sich aufeinander verlassen kann, auch die nötige Balance finden. Unsere Kunden müssen natürlich auch am Wochenende und an Feiertagen betreut werden, das gehört zu unserem Beruf. Aber wir legen in unserem Team viel Wert darauf, dass bei der Dienstplanung auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingegangen werden kann. Und für Wochenenden oder Spätschichten hat man dann ja an anderen Tagen oder zu anderen Zeiten frei.“

Auf sich selbst achten, sollten aus ihrer Sicht auch Angehörige, die selbst pflegen. Wichtig ist es, für Anzeichen von Überlastung sensibel zu sein und man sollte sich nicht scheuen, Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen: „Es ist kein Zeichen von Schwäche oder mangelndem Zusammenhalt, wenn man sich Unterstützung holt. Im Gegenteil, wer seine Grenzen anerkennt, handelt höchst verantwortlich“, sagt die Pflegeexpertin. Mit der Unterstützung professioneller Pflegedienste wie die der Johanniter kann bereits viel Stress und auch körperliche Last aufgefangen werden.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe stellt pflegenden Angehörigen zusätzlich ein spezielles Online-Angebot zur Verfügung, um sie digital bei der Vorbereitung und Durchführung der häuslichen Pflege zu unterstützen. Die kostenfreie Plattform ist unter https://johanniter-pflegecoach.de erreichbar. Hier erfahren die Nutzer zum einen, worauf es bei der Pflege zu Hause ankommt und zum anderen, wie sie Überlastungssituationen vermeiden oder besser damit umgehen können. Begleitet werden die Teilnehmenden durch einen qualifizierten Expertenrat, der für Fragen zur persönlichen Pflegesituation erreichbar ist.