09.04.2024 | Dienststelle Nordhannoverscher Ortsverband

Erfolgreiche 24-Stunden-Übung stärkt Zusammenarbeit zwischen Hilfsorganisationen

75 ehrenamtlich Helfende der Johanniter, DLRG und des DRK übten am Wochenende in Langenhagen diverse Einsatzszenarien wie Wasserrettung, Stromversorgung und Kolonnenfahrt.

Eine Autofahrerin fährt ein Kind an. Beide erleiden Traumata und benötigen umgehend medizinische Versorgung. Dieser realistisch anmutende Notfall war zum Glück nur Teil einer Übung. Gleich drei Hilfsorganisationen trainierten am vergangenen Sonnabend und Sonntag im Stadtgebiet von Langenhagen mehrere Einsatzszenarien. Rund 75 Helfende der Johanniter, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus Langenhagen sowie des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus Wedemark, Burgwedel, Burgdorf und Lehrte nahmen an der 24-Stunden-Übung teil.
 
 Seit Mitte Januar plante das Organisationsteam gemeinsam an der Großübung. Wichtigstes Ziel: Die Teilnehmenden sollten sich in verschiedenen Einsatzszenarien bewähren und ihre Fähigkeiten als Team stärken. „Unser Zeitplan war straff, die Trainingseinheiten waren intensiv und auf die verschiedenen Schwerpunkte der Helferinnen und Helfer zugeschnitten", so Rene Binde, Johanniter-Zugtruppführer und Mitglied des Organisationsteams. „Viele Helfenden wünschten sich eine 24-Stunden-Übung. Für sie hatten wir spezifische Szenarien vorbereitet, die sie als Team meistern sollten. Denn im Ernstfall zählt nichts anderes", sagte Max Heidenreich vom DRK, Einsatzleiter der Übung.
 
Von den frühen Morgenstunden bis zum Nachmittag versorgten die Helfenden am Sonnabend unter anderem eine „Person“, die zu ertrinken drohte – diese wurde von einer Übungspuppe dargestellt. Sie leisteten technische Hilfe bei einer Stromversorgung und bauten eine Notunterkunft für 100 Menschen im Rahmen einer simulierten Bombenevakuierung auf. Mit der Ortsfeuerwehr Engelbostel übten die Helfenden die Brandbekämpfung und technische Hilfe an alten Fahrzeugen. 
 
Am Abend erwartete die Helfenden noch eine weitere Aufgabe: ein sogenannter Beleuchtungseinsatz. Die wichtigste Aufgabe war dabei das Heranschaffen von genug Material, um einen See für etwaige Einsätze ausleuchten zu können. Knifflig war auch die koordinierte Anfahrt in einer Kolonne mit mehr als 20 Fahrzeugen. „Eine Kolonnenfahrt erfordert höchste Konzentration. Man muss den Abstand wahren, den Verkehr und andere Verkehrsteilnehmer aufmerksam im Blick behalten und gleichzeitig die Einsatzanweisungen berücksichtigen", sagte DRK-Zugführer Matthias Reich. Auch bei dieser Teilaufgabe sorgte die Zusammenarbeit der drei Hilfsorganisationen für große Lerneffekte. „Das DRK, die DLRG und die Johanniter üben zum zweiten Mal zusammen. Wir merken, dass die Absprachen und Unklarheiten schneller gelöst werden, wenn wir zentral arbeiten“, so Sebastian Lause, Zugführer der DLRG. 
 
Einige Ehrenamtliche waren im Hintergrund aktiv. Die Johanniter-Verpflegungsgruppe, bestehend aus fünf Helfenden, bereitete unter der Führung von Stephanie Rihm drei Mahlzeiten für die 75 Helfenden zu: Zum Mittag gab es Nudeln, Tomatensoße mit und ohne Würstchen, zum Abendessen eine Asia-Gemüsepfanne mit Reis und als Frühstück für Sonntag Brötchen mit Rührei. Die Nacht verbrachten die Ehrenamtlichen in selbst aufgebauten Zelten in der Dienststelle des Nordhannoverschen Ortsverbands (NOV).
 
Der zweite Übungstag, der Sonntag, bestand darin, alle Übungsaufgaben, deren Ausführung und mögliche Verbesserungen zu reflektieren. „Der Austausch untereinander ist entscheidend in kritischen Situationen“, sagte Übungsleiter Heidenreich. Und Rene Binde ergänzte: „Die Helferinnen und Helfer haben in diesem Sinne ihr Hauptziel erreicht: eine effektive und gute Zusammenarbeit."