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09.08.2023 | Dienststelle Ortsverband Garrel

Medaillen für zehn kleine Lichter in der Dunkelheit

Garreler Johanniter mit rheinland-pfälzischer Fluthilfemedaille geehrt

Andreas Rempe machte es spannend. Und kurz. „Ich habe in der vergangenen Woche die tollsten Gerüchte gehört“, sagte der Ortsbeauftragte des Ortsverbands Garrel der Johanniter-Unfall-Hilfe zu Beginn eines Helfertreffens, zu dem er ausdrücklich alle Ehrenamtlichen eingeladen hatte. „Um es kurz zu machen: Ich möchte heute allen Ehrenamtlichen, die nach der Hochwasser-Katastrophe 2021 in Ahrweiler im Einsatz waren, die Fluthilfemedaille des Landes Rheinland-Pfalz überreichen. Und damit bin ich mit meiner Rede auch schon am Ende.“ Rempe überließ es lieber den Geehrten zu reden. Julia Einhaus, Alexander Möller, Marina Fock, Larissa Lampe und Fabian Kösterke bekamen von Rempe im Auftrag der Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, und des Staatsministers des Inneren Michael Ebling „in Anerkennung selbstlosen Einsatzes während des Hochwassers“ die Fluthilfemedaille überreicht. Manuela Büscher, Pheline Ducamp,  Aileen Fock, Dennis Kuper und Kevin Lehwald waren nicht zugegen, bekommen die Medaille aber nachträglich verliehen.

„Ihr habt gezeigt, dass die Gesellschaft lebt. Dass sich Menschen gegenseitig in der Not helfen. Ihr seid ohne zu zögern losgefahren und habt vor Ort geholfen, ohne zu fragen, was ihr dafür bekommt. Das verdient den größten Respekt“, sagte Bügermeister Thomas Höffmann. „Herzlichen Dank, dass ihr euch aufgemacht habt, anderen zu helfen“, sagte auch Pfarrer Holger Ossowski, Ortsverbandspastor der Garreler Johanniter. „Ihr seid ein Vorbild für andere, sich aufzumachen. Ich wünsche euch Kraft und Stärke für eure Aufgaben.“ Anschließend gab es von Bürgermeister Höffmann noch einen Umschlag. „Da stecken ein paar Nackenkoteletts drin“, sagte er lachend. Höffmann hatte die Garreler Katastrophenschützer verabschiedet, als sie nach Ahrweiler aufbrachen. Dabei hatte er versprochen, sie nach ihrer Rückkehr zu einem Grillfest einzuladen. Da unter anderem aufgrund der Corona-Beschränkungen das Fest ausfallen musste, überreichte er jetzt einen Zuschuss für eine Feier. „Wir sagen damit auch als Gemeinde Danke für euren Einsatz.“

Anschließend berichteten die Geehrten über ihren Einsatz, über die gemachten Erfahrungen, die Herausforderungen und auch über die große Dankbarkeit, die sie von den Menschen im Ahrtal erfahren hatten. Und auch über die Spuren, die der Einsatz bei ihnen hinterlassen hatte. „Wir konnten anschließend wieder nach Hause fahren. Die Menschen dort mussten in ihren zerstörten und verschlammten Häusern bleiben, ohne Strom und Wasser“, berichteten sie. Aber zumindest medizinisch versorgt. „Wir waren ein kleines Licht, das wir in die Dunkelheit gebracht haben.“