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13.11.2023 | Dienststelle Ortsverband Delmenhorst

Im Chaos führen lernen

Neun angehende Notfallsanitäter und –sanitäterinnen bereiten sich auf große Einsätze vor

Neun Schülerinnen und Schüler aus dem dritten Ausbildungsjahr der Johanniter-Notfallsanitäter-Schule Weser-Ems in Oldenburg wurden jetzt zu Organisatorischen Leiter und Leiterinnen Rettungsdienst (OrgL) ausgebildet. Die OrgL sind Führungskräfte im Rettungsdienst und Katastrohenschutz, die bei Großschadenslagen die organisatorisch-taktische Einsatzleitung für alle Kräfte übernehmen. Oft gehören sie zu den ersteintreffenden Rettern, die bis zur Übernahme durch eine Technische- oder Gesamteinsatzleitung oder einem Stab die Verantwortung für die Organisation eines Großeinsatzes haben. Jan Schlimbach, Finja Schulte, Lara Goedecke, Katharina Strootman, Ekatarina Giss, Jan Depta, Jana Riekers, Marcel Kolbe und Niklas Rosendahl haben in der Dienststelle des Ortsverbands Delmenhorst mithilfe einer sogenannten Planspielplatte mit mehr als 300 zivilen und unterschiedlichen Einsatzfahrzeugen sowie zahlreichen weiteren Modellbauelementen die Führungsorganisation und –mittel, den taktischen Wert von Einsatzmitteln und die Umsetzung in komplexen Situationen mit dynamischer Entwicklung kennengelernt. Die angehenden Notfallsanitäterinnen und –sanitäter absolvieren ihre Ausbildung an den Rettungswachen der Johanniter in der Wesermarsch, in Stadt und Landkreis Oldenburg, in Wilhelmshaven und Osnabrück.

Kursleiter waren Axel Ebbecke, Verbandführer und OrgL im Ortsverband Delmenhorst, Notfallsanitäter und OrgL Sebastian Wellhausen und Marcel Colter, Einheitsführer, OrgL und Berufspädagoge im Gesundheitswesen. Nach der theoretischen Vermittlung der Inhalte an der Planspielplatte mussten die Notfallsanitäter-Schüler und –Schülerinnen ihr neu erworbenes Wissen im praktischen Einsatz anwenden. Auf dem Hof der Delmenhorster Dienststelle sowie im Stadtgebiet Delmenhorst und auf dem Gelände der Ortsfeuerwerk Hasbergen wurden Unfälle mit zahlreichen Verletzten nachgestellt. Die Schülerinnen und Schüler mussten als ersteintreffender Rettungswagen die Lage und Patienten nach einem standarisierten Verfahren (PRIOR) sichten, Bereitstellungsräume erkunden, eine Patientenablage aufbauen und einrichten sowie den Transport von Verletzten und die Zuweisung auf die Krankenhäuser nach IVENA ManV (Interdisziplinärer Versorgungsnachweis bei Massenanfall von Verletzten) organisieren. Alle Teilnehmenden haben den Kurs erfolgreich absolviert.