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Menschen bei den Johannitern

Im Verbund der Johanniter GmbH sind deutschlandweit insgesamt rund 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus über 70 Nationen tätig. 

Lernen Sie einige unserer Pflegekräfte aus den verschiedenen Kliniken und Seniorenhäusern kennen, erfahren Sie ihre Geschichte und ihren Werdegang. 

Elahe Haydarian und Behrouz Esfandiari

Fotoquelle: Johanniter

Anpassungslehrgang in Deutschland: Eine gute Entscheidung

Elahe Haydarian ist seit 2021 in Deutschland. Die gebürtige Iranerin ist gemeinsam mit ihrem Mann als medizinisch-technische Radiologieassistentin (kurz MTRA) in unseren Johanniter-Kliniken in Bonn tätig.

Um dem bestehenden Fachkräftemangel im Johanniter-Krankenhaus und Waldkrankenhaus aktiv entgegenzuwirken, setzen die Kliniken neben attraktiven Arbeitszeitmodellen und vielen weiteren Benefits auch auf eine zukunftsorientierte und bedarfsgerechte Zuwanderung von Fachkräften aus Drittstaaten und gezielte Erleichterungen für Fachkräfte mit bereits bestehender – in Deutschland jedoch noch nicht anerkannter qualifizierter Berufsausbildung – aus einem nicht EU-Land. So kam Elahe Haydarian für einen Anpassungslehrgang zur Erlangung der Gleichgewichtigkeit der MTRA-Ausbildung nach Deutschland. Sie war eine der ersten, die die Ausbildung erfolgreich absolviert hat – und das aufgrund ihrer Vorerfahrung nach nur neun Monaten. „Ich freue mich sehr über den Abschluss und die neuen Berufsperspektiven, die sich daraus für mich ergeben. Es war eine gute Entscheidung nach Deutschland zu kommen und hier den Anpassungslehrgang zu machen. Es ist ein toller Berufszweig, für den sich die Mühe lohnt, in einer so komplexen Sprache wie Deutsch zu lernen. Selbst wenn es streckenweise schwierig war, habe ich es geschafft und mich dabei auch sehr weiterentwickelt. Prof. Dr. med. Kai Wilhelm, Chefarzt der Radiologie an den Johanniter-Kliniken, und sein Team sind eine große Unterstützung gewesen. Sie haben mir geholfen und mich motiviert”, sagt Haydarian.

Insgesamt brachten sie sowie ihr Ehemann Herr Behrouz Esfandiari acht Jahre Erfahrung im Fachbereich Radiologie aus ihrer Heimat mit nach Deutschland. Zuletzt studierten sie vier Jahre Radiologie an der Universität in Teheran. Nach ihrem Abschluss bleiben Elahe Haydarian und Behrouz Esfandiari den Johanniter-Kliniken Bonn als MTRA erhalten – und die nächste Fortbildung, etwa zur Fachkraft für Intervention, haben sie auch schon ins Auge gefasst.

Milenia Flores de Mahnecke

Fotoquelle: Christian Schneider

"Die Bewohner waren meine Deutschlehrer"

„Es ist besser zu lachen als zu meckern. Mit Meckern können wir niemandem helfen, mit Lachen schon.” Die Stimme von Milenia Flores de Mahnecke klingt warm und herzlich, ihr Gesicht strahlt unverstellte Fröhlichkeit aus.

2001 verlässt sie zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei kleinen Kindern ihr Heimatland Bolivien und wandert nach Deutschland aus. Denn die Firma ihres Ehemannes sattelt nach Deutschland um.

Das Diplom der Finanzökonomin wird hierzulande nicht anerkannt. Noch einmal für die Anerkennung drei Jahre in die Uni gehen, kommt für sie nicht infrage. Jeden Tag spaziert sie in ihrer ersten Zeit an einer Pflegeeinrichtung mit einem achtspitzigen Kreuz vorbei – und so führt sie Neugierde zu den Johannitern. Sie entscheidet sich für ein Praktikum. „Ich konnte zwar noch nicht perfekt Deutsch, aber die Bewohner, die mochten mich. Sie wollten alles von mir wissen, und wenn ich was falsch gesagt habe, dann waren sie auch meine Deutschlehrer”, erinnert sie sich begeistert zurück.

Die Begeisterung für ihre Arbeit ist auch nach nunmehr 20 Jahren nicht abgeebbt. Inzwischen ist sie Pflegedienstleiterin im Johanniter-Stift Berlin-Johannisthal.

Tim Gräbe

Fotoquelle: Hermann Willers

"Man kann in diesem Haus in kurzer Zeit viel Bewegen"

„Es zeichnet das Bethesda aus, dass wir hier kurze Wege haben, der Kontakt zu den Führungskräften eng ist und die Umsetzung neuer Ideen viel Unterstützung findet”, stellt Tim Gräbe fest. Der 47-Jährige ist Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege im Mönchengladbacher Ev. Krankenhaus Bethesda der Johanniter. Die Entwicklung eines Einarbeitungskonzepts für neue Pflegekräfte auf der Intensivsta- tion geht auf eine Initiative zurück. „Neue Mitarbeitende bekommen eine fünftägige Intensivschulung.” Das kommt gut an. Auch das Johanniter-Krankenhaus in Rheinhausen schickt seine neuen Pflegekräfte hierher.

Tim Gräbe ist ein „Spätberufener”. Mit 36 Jahren fängt er 2010 noch einmal neu an und beginnt im Bethesda die Ausbildung zum Krankenpfleger. Auf das Examen folgen die Weiterbildung zum Fachkrankenpfleger und zum Praxisanleiter. Seit Anfang 2022 übernimmt er als stellvertretender Bereichsleiter auch Leitungsverantwortung. „Man kann in diesem Haus in kurzer Zeit viel bewegen”, stellt er fest. Bewegung liebt er auch privat als leidenschaftlicher Motorradfahrer, Taucher und Schwimmer.

Hanna Pasturczak

Fotoquelle: Hermann Willers

Die Ukrainerin arbeitet am liebsten in der allgemeinen Chirurgie

„Auf Station 6, der allgemeinen Chirurgie, gefällt es mir am besten, weil die Arbeit hier besonders vielseitig ist und ich so viel Erfahrung sammeln kann”, sagt Hanna Pasturczak. Als die heute 35-Jährige vor sechs Jahren aus familiären Gründen nach Mönchengladbach kam, hatte sie in der Ukraine bereits eine Ausbildung als Krankenschwester ab geschlossen und erste Berufserfahrung gesammelt. In Deutschland macht sie Sprachkurse und wartet auf die Anerkennung ihrer Qualifikationen. Das dauert und so bewirbt sie sich kurzentschlossen beim Schulzentrum für Gesundheitsberufe (SGN), einer Krankenpflegeschule in Mönchengladbach, zu deren Trägern auch das Johanniter-Krankenhaus Bethesda gehört.

„Das war ein Glücksfall”, stellt Hanna Pasturczak fest. „Die Schule hat mich bei allemunterstützt.” Sie vermittelt den Kontakt ins Bethesda und dort kann die gelernte Krankenschwester im Rahmen des Anerkennungsverfahrens die Praxisstunden ableisten, die ihr noch fehlen.

Nach sechs Monaten bekommt sie ihre Festanstellung in ihrer Wunschabteilung, der allgemeinen Chirurgie. „Ich habe viel dazugelernt”, sagt sie. „Hier kümmert man sich im Krankenhaus auch über die Entlassung hinaus um die Patientinnen und Patienten, zum Beispiel durch die Vermittlung ambulanter Pflege oder Therapie.”

Sarah Willigeroth

Fotoquelle: Christian Schneider

Eine junge Mutter steigt aus dem Büroalltag aus und in die Altenpflege ein

Mit der Geburt ihrer Tochter Lotta wandelt sich Sarahs Willigeroths Leben „von null auf hundert”. Sie ist damals 20 und sagt, sie habe zu diesem Zeitpunkt eigentlich nur Flausen im Kopf gehabt. Heute ist sie 29. Durch das Muttersein hätten sich viele Dinge verändert. Aber ihre verspielte, lebhafte Art hat sie trotz der großen Veränderungen beibehalten.

Bevor die junge Frau bei den Johannitern anfängt, ist sie im Büro tätig. In der Elternzeit entscheidet sie sich, etwas ganz Neues zu beginnen. 2017 startet sie ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft. Eine Entscheidung, die viel von ihr abverlangt. Sie muss viele Dinge gleichzeitig unter einen Hut bringen: Lernen für die Ausbildung, Tochter, Haushalt und die Arbeit. „Doch das hat mich noch reifer gemacht. Es hat mir gezeigt, dass man alles erreichen kann, wenn man nur will. Dass es einfach werden würde, hat ja niemand gesagt.”

Sarah Willigeroth arbeitet als Altenpflegerin im thüringischen Johanniterhaus Heiligenstadt Albert-Schweitzer-Straße. Der Standort Heiligenstadt steht in langer Johanniter-Tradition. Die Johanniter eröffneten hier 1892 ein Krankenhaus. Heute konzentrieren sie sich auf die Altenpflege.