24.04.2024 | Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen

24.04.2024: Einweihung des MVZ-Ärztehauses in saniertem Kuhstall

Johanniter-MVZ-Praxen nahmen den Betrieb in neuem Ärztehaus auf

Stolz auf das Vollbrachte: v.l. Architekt Siegmund Bölke, Krankenhausdirektor Mirko Rücker, Ärztlicher MVZ-Leiter Alexander Scheibert und Kuratoriumsvorsitzender Dr. Sylvester v. Bismarck.

Mit einer kleinen Einweihungsfeier haben heute Mitarbeitende des Johanniter-Krankenhauses, des MVZ und aller anderen Tochtergesellschaften die Übergabe der neuen MVZ-Räume gefeiert. Auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte der Region und Krankenhausmediziner nutzten zudem die Gelegenheit für einen Blick in das neue Domizil im alten Kuhstall. Er war das letzte unsanierte Gebäude im Komplex des Johanniter-Krankenhauses Treuenbrietzen und hat damit nach jahrzehntelanger landwirtschaftlicher Nutzung, Leerstand und Lagerfläche eine neue soziale Bestimmung gefunden.

Nach der denkmalgerechten Hüllensanierung und modernem Innenausbau sind die Johanniter-MVZ-Facharztpraxen für Rheumatologie, Orthopädie und Pneumologie nun hier zu Hause. Bereits seit Dezember 2023 ist eine öffentliche Apotheke im Haus angesiedelt. In unmittelbarer Nähe gibt es Parkplätze und dazu einen Aufzug im Haus für die barrierefreie Erreichbarkeit der Praxen im Obergeschoss. Nur wenige Schritte entfernt befinden sich eine Bushaltestelle und der Bahnhaltepunkt Treuenbrietzen-Süd.

Alexander Scheibert, Rheumatologe und Ärztlicher Leiter des MVZ: „Wir freuen uns, hier zu sein. Das ist das Ergebnis einer engen Planung zwischen dem Architekturbüro und unseren Ärzten und Schwestern als Nutzern. Hier im neuen Domizil verteilen sich ca. 700 qm Nutzfläche auf zwei Etagen und im Spitzboden für drei Arztpraxen und Nebenräume. Das sind etwas weniger qm als vorher, aber es gibt bessere räumliche Funktionalitäten und Synergien wie z. B. ein größeres und klimatisiertes Infusionszimmer für die MVZ-Praxis Pneumologie mit zehn Plätzen. Dort werden mehrstündige Infusionen mit hohem Komfort durchgeführt. In der MVZ-Praxis Rheumatologie wurden vier Infusionsplätze in einem Raum zusammengelegt und können von einem zentralen Dienstplatz überwacht werden. Gemeinsam können beide Praxen den Lungenfunktionsraum oder auch Umkleiden und den Pausenraum nutzen. Der Datenschutz ist bei der Patientenanmeldung/Aufnahme in jeder Praxis noch besser sichergestellt als vorher. Nicht zuletzt liefert die im Ärztehaus ansässige Apotheke die benötigten Chemotherapien und spezielle Infusionen auf kürzestem Weg. Außerdem sind mit dem Umzug alle Praxen auf einen komplett papierlosen Ablauf umgestellt und digitalisiert.“

Krankenhausdirektor Mirko Rücker: „Dieses Gebäude ist ein hervorragendes Beispiel für ein nachhaltiges Vorzeigeprojekt. Beheizt wird das Haus seit 2023 über das Nahwärmenetz des Johanniter-Krankenhauses. Das Holzhackschnitzel-Heizhaus liefert die benötigte Energie. Ergänzt wird die Energieversorgung von einer Photovoltaik-Anlage, die aus Denkmalschutzgründen auf dem Dach des Nachbargebäudes montiert ist. Sie ist rein rechnerisch in der Lage, den kompletten Stromverbrauch des neuen Ärztehauses zu decken. Und nicht zuletzt haben wir die „graue Energie“ eines über 100-jährigen Bestandsgebäudes genutzt, statt neue Materialien zu verbauen.“

Über das Johanniter-MVZ

Das Johanniter-MVZ wurde 2009 gegründet und ist stetig gewachsen. Neben den genannten Praxen gehören inzwischen auch eine Psychiatrische Praxis sowie eine Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie zum Profil. Die Facharztpraxen entsprechen dem Profil der Fachkliniken des Johanniter-Krankenhauses Treuenbrietzen. Damit ergänzen sie die Patientenversorgung im ambulanten Bereich. Die enge Kooperation kommt der hochwertigen medizinischen und pflegerischen Betreuung und der Verzahnung zwischen ambulanter und stationärer Betreuung zugute.

Über die Historie des Gebäudes

Der Kuhstall gehört zum über 100 Jahre alten Ensemble des als Wandererarbeitsheim errichteten Gutshofes (1913). Nach einer landwirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Nutzung bis in die 1990er Jahre verfielen alle Gebäude zusehends. Zur weiteren Profilierung als Fachkrankenhaus bemühte sich der Johanniterorden Ende der 1990er Jahre um die Übernahme des ehemaligen Wanderarbeitsheimes  - umgangssprachlich „Gutshof“ genannt – und konnte ihn 2001 von der Stadt Treuenbrietzen erwerben.

Bis auf den Kuhstall ist das Areal seit 2003 denkmalgerecht saniert und lebt heute im Sinn und Zweck einer sozialen Nutzung weiter: Arztpraxen, eine Pflegeschule, Büroräume, Tageskliniken, die Krankenhaus-Kapelle und ein Festsaal werden in der historischen Anlage betrieben.

2006 war der Kuhstall entkernt und mit Teilabriss verkürzt worden, bevor 2007 das Dach in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz neu aufgebaut wurde, um die Gebäudehülle gegen weiteren Verfall zu schützen. Weitere Bauarbeiten veränderten das Gesicht des Gutshofes zu dieser Zeit. Seit dem war der Stall als Lagerort für Materialien und Maschinen, für Streugut und auch als Sammelstelle für die Rumänienhilfe genutzt worden. Die aktuelle Bauplanung und Sanierung begann 2022 unter der Federführung des Architekturbüros Bölke aus Treuenbrietzen, die schon den Gutshof sanierten.

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