22.04.2024 | Regionalverband Mittelfranken

Vom Familienhund zum Lebensretter

Johanniter-Rettungshund Nero geht in den Ruhestand

Holger Peetz mit seinem treuen Rettungshund Nero (Foto: Hoger Peetz)

Am 26.05.2012 erblickt Nero, ein bemerkenswerter Labrador-Schäferhund-Mix, das Licht der Welt und wuchs mit neun Geschwistern auf. Mit nur drei Monaten kam Nero als geplanter Familienhund zu seiner Familie Peetz im Landkreis Erlangen-Höchstadt und begann seine Ausbildung in der Welpenschule in Höchstadt.

Bereits in der Welpenschule wurde Nero von der dortigen Leiterin wegen seiner außergewöhnlichen Nase und seines Arbeitseifers entdeckt. Sie empfahl der Familie eine Rettungshundeausbildung und so begann Neros Weg als Rettungshund im Januar 2013. Seit 2017 war er zusammen mit seinem Herrchen Holger Peetz stolzes Mitglied der Johanniter-Rettungshundestaffel Mittelfranken.

Neros größte Leidenschaft war immer die Trümmersuche. Seine Besonnenheit, Trittsicherheit und die Fähigkeit, auf Entfernung gesteuert zu werden, machten ihn zu einem herausragenden Suchhund. Mit mittlerweile vier bestandenen Flächenprüfungen war er ein echter Profi.

Im Laufe seiner Ausbildung absolvierte Nero Schulungen und Ausbildungen in Flächensuche, Trümmersuche, Lawinensuche und Leichensuche. Besonders hervorzuheben sind seine erfolgreichen Einsätze beim Auffinden lebender vermisster Personen. „Das war nie unser alleiniger Verdienst,“ berichtet Holger Peetz. „In einer Rettungshundestaffel arbeiten wir immer im Team.“

Einige Einsätze bleiben besonders in Erinnerung: Nero half bei der Rettung einer suizidalen Person, die später mitteilte, dankbar für ihre rechtzeitige Rettung zu sein. Ein weiteres Highlight war die Rettung eines krankheitsbedingt gestürzten älteren Herrn im Wald, der dank Neros Einsatz sicher zu seiner Familie zurückkehrte.

Leider musste sich Nero auch an der Suche nach vermissten Personen beteiligen, deren Schicksal tragisch endete. Dank der guten Ausbildung konnte Holger Peetz zusammen mit Nero diese Erfahrungen verarbeiten.

Ein Höhepunkt in Neros Karriere war die Suche nach der vermissten 8-jährigen Julia in Tschechien im Oktober 2021. Zusammen mit Barney, dem Rettungshund von Frau Barbara, suchte er unter erschwerten Bedingungen direkt unter den Polizeihubschraubern der tschechischen und deutschen Polizei.

Nach einer beeindruckenden und erfolgreichen Karriere wird Nero aus gesundheitlichen Gründen im April 2023 in den wohlverdienten Ruhestand gehen. „Für die unermüdliche Einsatzbereitschaft, egal ob im wöchentlichen Training oder bei den Einsätzen, bedanken wir uns im Namen der Johanniter herzlich bei Holger Peetz und Nero,“ so Michael Seitz, Mitglied des Regionalvorstandes der Johanniter in Mittelfranken. Sein außergewöhnliches Leben und sein unermüdlicher Einsatz als Rettungshund werden unvergessen bleiben.