Historie

Das Krankenhaus 1929

Von der Diakonissenstation zum modernen Johanniter-Krankenhaus

Was mit zwei Diakonissen und einem alten Postgebäude begann, ist heute eine moderne Fachklinik mit zertifizierten Zentren und digitaler Vorreiterrolle: Das Evangelische Krankenhaus Bethesda feiert 170 Jahre bewegte Geschichte – geprägt von Menschlichkeit, medizinischem Fortschritt und christlicher Verantwortung.

Veröffentlichung des BETHESDA aus dem 19. Jahrhundert

Die Anfänge – Hilfe für die Ärmsten

Mitte des 19. Jahrhunderts war Mönchengladbach eine wachsende Industriestadt. Viele Menschen kamen zum Arbeiten – doch ihre Lebensbedingungen waren oft katastrophal. Wer krank wurde, war oft auf sich allein gestellt. Aus dieser Not heraus gründete die Evangelische Kirchengemeinde Mönchengladbach im Jahr 1855 das „Kranken- und Armenhaus Bethesda“.

Das Ursprungsgebäude des "BETHESDA"s

Der Name verweist auf den Teich Bethesda in Jerusalem, von dem im Johannes-Evangelium erzählt wird – ein Ort, an dem Kranke Heilung suchten. In diesem Geist – getragen von christlicher Nächstenliebe – wurde auch das neue Haus geführt. Zwei Diakonissen aus Kaiserswerth übernahmen die Pflege, während Ärzte aus der Stadt die medizinische Versorgung sicherstellten.

Privatstation Anfang des 20. Jahrhunderts

Wachstum, Wandel und ein neues Haus

Schon bald stieß das erste Krankenhaus an seine Grenzen. 1899 wurde ein neues, größeres Haus im italienischen Palazzo-Stil eröffnet – das zweite Bethesda. Mit 68 Betten war es ein modernes Krankenhaus seiner Zeit. Doch der Bedarf wuchs stetig. 1912 kam ein Anbau für Privatpatienten hinzu, Mitte der 1920er-Jahre wurde erneut erweitert.

Ein Labor in den 1920er Jahren

Die Lage galt als ideal: erhöht gelegen, ruhig, mit Blick auf die Hermann-Piecq-Allee und das evangelische Friedhofsgelände – weit weg vom Lärm und den Abgasen der Industrie.

Das zerstörte Krankenhaus

Zerstörung und Wiederaufbau

Der Zweite Weltkrieg traf auch das Bethesda schwer. Bei Luftangriffen 1943 und 1944 wurde das Gebäude stark beschädigt, die Patienten mussten verlegt werden. Doch schon 1945 wagte das Team mit nur fünf Betten einen Neuanfang. Durch Spenden und große Einsatzbereitschaft konnte das Krankenhaus wieder aufgebaut und 1950 mit 220 Betten neu eröffnet werden.

Der erste Spatenstich des Neubaus

Aufbruch in die Moderne

Ein weiterer Meilenstein folgte 1964: Das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde beschloss gemeinsam mit den Chefärzten einen kompletten Neubau. Das neue Krankenhaus wurde 1968 eröffnet – groß, modern, zukunftsfähig.

Zwischenzeitlich standen Altbau (Vordergrund) und Neubau (Hintergrund) gemeinsam.

In den 1990er Jahren wurde weiter ausgebaut. 1996 ging ein neuer Trakt mit operativer Intensivstation, Zentralsterilisation und moderner OP-Abteilung in Betrieb.

Heute wehen die Flaggen der Johanniter vor dem Bethesda

Bethesda heute – Kompetenz mit Herz

Seit 2014 gehört das Bethesda zur Johanniter GmbH – und ist heute ein Krankenhaus mit exzellentem medizinischen Ruf. Schwerpunkte sind unter anderem: das Brustzentrum Niederrhein, das Gynäkologische Krebszentrum, die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, das zertifizierte Onkologische Zentrum.

In der aktuellen Stern-Liste „Gute Kliniken für mich“ (2025/26) ist das Bethesda wie auch in den vergangenen Jahren in gleich mehreren Bereichen ausgezeichnet worden.

Auch im Bereich Digitalisierung zählt das Krankenhaus zu den Vorreitern: Beim DigitalRadar – der nationalen Messung des Digitalisierungsgrades von Krankenhäusern – erzielte das Bethesda 64 von 100 Punkten. Damit liegt es deutlich über dem Bundesdurchschnitt und gehört in NRW zu den fünf fortschrittlichsten Kliniken.

Krankenhausdirektorin Rita Tönjann

Ein Haus mit Geschichte – und mit Zukunft

„Unser Bethesda-Krankenhaus ist ein Ort, an dem sich Fürsorge, christliche Werte und medizinische Exzellenz über Generationen hinweg verbinden“, sagt Krankenhausdirektorin Rita Tönjann. „Was hier vor 170 Jahren begonnen hat, trägt heute mehr denn je dazu bei, den Menschen in unserer Stadt beste medizinische Versorgung und menschliche Nähe zu bieten.“