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22.11.2023

Johanniter übernehmen Betreuung der Notunterkunft in Hildesheim

Land Niedersachsen baut Zeltstadt für bis zu 1.000 Geflüchtete auf – Personalsuche bereits gestartet

Das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport hat heute der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) den Auftrag erteilt, die Betreuung der Notunterkunft auf dem Schützenplatz in Hildesheim für bis zu 1.000 Geflüchtete zu übernehmen. Der Auftrag ist zunächst bis Endes des Jahres befristet, allerdings mit der Option auf Verlängerung bis Ende Februar 2024. Der Belegungsstart ist für die Woche ab dem 27. November 2023 geplant.

Auf dem Festplatz in Hildesheim werden aktuell sechs Unterkunftszelte, eine Verpflegungs- und Aufenthaltshalle, Lager- bzw. Bürocontainer und zahlreiche Sanitärcontainer durch das Land Niedersachsen aufgebaut. Das Gelände ist durch Bauzäune eingegrenzt. In den Unterkunftszelten wurden Parzellen für Geflüchtete durch Bauzäune abgeteilt, um den Bewohnerinnen und Bewohnern etwas Privatsphäre zu ermöglichen.

Seit letzten Freitag agieren die Johanniter mit den Einsatzkräften der Regionalbereitschaften Südniedersachsen und Harz-Heide aus dem Johanniter-Landesverband Niedersachsen/Bremen vor Ort und bauten die ersten 350 Doppelstockbetten und Bierzeltgarnituren auf. Bis nächsten Freitag sollen u. a. die restlichen Doppelstockbetten inklusive aller Matratzen, die Infrastruktur im Aufenthaltszelt, die Sanitätsstation und auch Waschmaschinen aufgebaut werden.

Die JUH hat bereits Stellenausschreibungen gestartet und steht auch mit der Arbeitsagentur in engem Austausch. Aktuell sind Stellen für medizinische Fachangestellte, Mitarbeitende aus der Altenpflege und für den Sanitätsdienst ausgeschrieben, darüber hinaus werden Betreuungskräfte für Verwaltung, Logistik, Beratung und der Begleitung von Geflüchteten gesucht. Ebenfalls benötigt werden Sprachmittlerinnen und Sprachmittler für Arabisch, Farsi, Türkisch, Englisch, Französisch und Russisch sowie Mitarbeitende für Hausdienste. Für Bewerbungen hat die JUH eine Telefonnummer geschaltet: Unter 05121 7487-129 können Interessierte sich informieren und dort alle weiteren Schritte abstimmen. Ebenfalls steht eine E-Mailadresse für schnelle Bewerbungen unter zur Verfügung.

Mit den Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz und dem Malteser-Hilfsdienst sind die Johanniter für die Gewinnung von weiteren Unterstützungskräften im Austausch.

„Den Johannitern ist sehr daran gelegen, den Geflüchteten zu helfen und dafür zu sorgen, dass sie mehr als nur ein Dach über dem Kopf haben und gut versorgt werden. Wir werden alles versuchen, den Aufenthalt so menschenwürdig und respektvoll wie möglich zu gestalten. Für diese Aufgabe sind wir auf zahlreiche unserer Mitarbeitenden angewiesen. Dafür danke ich jedem Einzelnen schon jetzt“, so Regionalvorstand Marius Dossow vom Johanniter-Regionalverband Südniedersachsen.

In den vergangenen Jahren haben sich die Johanniter, in enger Zusammenarbeit mit dem Land oder den Kommunen, als reaktionsschneller und zuverlässiger Partner bewährt. Die angemessene Unterbringung von Geflüchteten ist ein wichtiger Arbeitsbereich der Johanniter im Bereich Flucht, Migration und Integration. Die JUH hat umfangreiche Erfahrungen im Aufbau und Betrieb von Erstaufnahmeeinrichtungen, kommunalen Unterkünften und Unterkünften für unbegleitete minderjährige Geflüchtete. In den Einrichtungen werden sanitätsdienstliche, soziale und psychosoziale Betreuung geleistet.