Johanniter-Auslandshilfe in Syrien
Darum sind wir vor Ort
Seit 2011 herrscht in Syrien Bürgerkrieg. Seitdem haben schätzungsweise über eine halbe Million Menschen ihr Leben verloren. Rund 13 Millionen Vertriebene sind die traurige Bilanz einer der größten humanitären Krisen der vergangenen Jahrzehnte. Die Hälfte der syrischen Geflüchteten befindet sich innerhalb des Landes auf der Flucht. Die andere Hälfte suchte in den Nachbarstaaten Schutz.
Am 6. Februar 2023 kam es im Süden der Türkei und im Nordwesten Syriens zu schweren Erdbeben mit Stärken von bis zu 7,8 und zahlreichen Nachbeben. Zehntausende Menschen starben, Zehntausende wurden verletzt.
Das leisten wir
In den ersten Wochen nach den Erdbeben in Jindires und Afrin haben wir Nothilfe geleistet und die betroffenen Menschen gemeinsam mit der Organisation MAPS mit 34.000 warmen Mahlzeiten versorgt. Gemeinsam unterstützen wir auch fünf Krankenhäuser mit 2000 Litern Treibstoff für Generatoren und den Krankentransport. Baumaterialien für 175 beschädigte Häuser sowie Gutscheine und Bargeld zum Kauf des Alltäglichen ermöglichen den Menschen die Rückkehr in ihre Häuser und die Versorgung ihrer Familien.
Mit unserem Partner BAHAR unterstützen wir die Menschen nun dabei, durch ein Cash-For-Work-Programm mit handwerklichen Tätigkeiten kurzfristig Geld zu verdienen und dabei Gutes für die Gemeinde zu bewirken. Langfristig von Hilfe unabhängig sollen besonders bedürftige Frauen und Männer werden, denen wir mittels Kursen helfen, sich mit ihren Fähigkeiten und Ideen selbstständig zu machen. Sie erhalten darüber hinaus ein Startgeld und begleitende Beratung.
Durch das Erdbeben wurde auch wichtige Infrastruktur zerstört. Wir bauen beschädigte Wassertanks, Versorgungsstraßen und Kanäle wieder auf und verbessern so die Lebensbedingungen von 7000 Menschen.
Zukünftige Projekte in Syrien
"Jetzt kommt es darauf an, die Widerstandskraft und Zuversicht der Menschen zu stärken, damit sie langfristig unabhängig von Hilfen werden", sagt Sevin Ibrahim, Johanniter-Projektverantwortliche in der Region. Darum planen wir mit unseren Partnern weitere Projekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen und der Einkommensquellen für Betroffene. Auch psychosoziale Angebote für Menschen, die durch den Konflikt und das Beben Schlimmes erleben mussten, soll es geben.