johanniter.de
11.04.2022 | Johanniter GmbH

11. April Welt-Parkinson-Tag: Symptome und Therapiemöglichkeiten

Neurologisches Rehabilitationszentrum Godeshöhe beteiligt sich an Forschungsprojekten

Am 11. April 2022 findet der jährliche Welt-Parkinsontag statt. An diesem Tag wird eine Erkrankung in den Blick der Öffentlichkeit gerückt, deren Symptome am Anfang des 19. Jahrhunderts von James Parkinson erstmals beschrieben wurden. Heute weiß man, dass Morbus Parkinson weltweit zu den häufigsten Krankheiten des Nervensystems gehört. In Deutschland geht man von einer Gesamtzahl von ca. 220.000 Parkinson-Patienten aus. Aus diesem Anlass macht das Neurologische Rehabilitationszentrum Godeshöhe in Bonn auf die Krankheit, ihre Symptome sowie Therapiemöglichkeiten aufmerksam.

Parkinson ist nicht gleich Parkinson.

Parkinson kann sich in sehr unterschiedlicher Weise manifestieren. Für die Diagnose bedeutsam sind vor allem Veränderungen der Bewegungsabläufe und Bewegungskontrolle. Daneben können aber auch vielfältige andersartige Symptome auftreten, etwa Schlafstörungen, depressive Störungen, Geruchsstörungen, Störungen der Darmmotilität (Bewegungsfähigkeit des Darmes) oder der Harnblasenkontrolle. Wissenschaftliche Untersuchungen konzentrieren sich zunehmend darauf, Ursachen für das heterogene Erscheinungsbild und die unterschiedliche Krankheitsdynamik aufzudecken. Zu den Ursachen mit Auswirkung auf die Symptomatik und den Krankheitsverlauf gehören genetische Faktoren, aber auch Begleiterkrankungen wie Hypertonie, Herzkreislauferkrankungen oder Diabetes.

Zu den wichtigsten Therapien zählt eine optimierte Medikation

Ziel ist, bessere, auf die Betroffenen zugeschnittene Therapien zu entwickeln und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Zu den wichtigsten Basistherapien gehören bislang eine optimierte Medikamentenbehandlung sowie physikalische Übungstherapien (Sport- und Bewegungstherapie, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie). Bei einem Teil der Betroffenen können auch Medikamentenpumpen oder operative Verfahren wie die tiefe Hirnstimulation zu einer besseren Symptomkontrolle beitragen.

Enge Kooperation von Akut-Kliniken und Reha

Diese Therapien haben auch Einzug in die Neurologische Rehabilitation gehalten und zur Entwicklung spezialisierter Rehabilitationsbehandlungen geführt. So hat sich die Optimierung der tiefen Hirnstimulation im Rahmen einer Anschlussrehabilitation in enger Kooperation von Akutkliniken und Rehabilitationskliniken bewährt. Allein im Neurologischen Rehabilitationszentrum Godeshöhe in Bonn wurden in den letzten Jahren mehr als 1.000 Parkinsonbetroffene gezielt nach einer operativen Behandlung rehabilitativ behandelt. Die neurologische Rehabilitation nimmt so teil an immer individueller zugeschnittenen Therapien mit dem Ziel, die Teilhabe von Parkinsonbetroffenen am beruflichen, gesellschaftlichen und familiären Leben zu verbessern.

Klinische Studie für Parkinson-Patientinnen und -patienten

Um eine bestmögliche Therapie zu bieten, arbeitet das Neurologische Rehabilitationszentrum Godeshöhe mit Wissenschaftlern zusammen und beteiligt sich u.a. an Studien. So soll für Parkinson-Patientinnen und -patienten ergründet werden, ob das vom Institut für Sport- und Bewegungsgerontologie an der Deutschen Sporthochschule Köln entwickelte Trainingsprogramm „Step-IT“ auch als Work-out für die stationäre Rehabilitation geeignet ist. „Step-IT“ fördert die Umsetzung von körperlichen und geistigen Aufgaben und bietet neue Chancen für die Sturzprophylaxe. Wie der Name erkennen lässt, geht es um Schritte, die auf einer Matte mit Zahlengitter und großen Feldern ausgeführt werden. Die Trainerinnen und Trainer geben das Schrittmuster vor, ein Metronom die Geschwindigkeit.

Das Projekt ist von Spendenmitteln abhängig. Weitere Informationen unter: https://www.johanniter.de/johanniter-kliniken/neurologisches-rehabilitationszentrum-godeshoehe/ueber-uns/spenden-sie-fuer-das-neurologische-rehabilitationszentrum-godeshoehe/step-it/