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11.03.2022 | Johanniter GmbH

15. März Tag der Rückengesundheit – Frauen sind öfter betroffen als Männer

Rücken- und Nackenschmerzen sind weit verbreitet und mindern die Lebensqualität deutlich.

Quelle: Johanniter

Die aktuelle Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) bestätigt: Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. Die Johanniter geben anlässlich des Tages der Rückengesundheit am 15. März einige ganz praktische Tipps, um Schmerzen vorzubeugen.

Weniger Bewegung durch Home-Office

In den letzten zwei Jahren sind immer mehr Menschen pandemiebedingt ins Home-Office gewechselt. Der Arbeitsweg, der Spaziergang in der Mittagspause oder der Weg zum Meeting fallen in Zeiten von Videokonferenzen weg. Stattdessen verbringt man deutlich mehr Zeit am Schreibtisch.

Doch wie kann man einer falschen Haltung und daraus resultierenden Rücken- und Nackenschmerzen vorbeugen? Wir haben Cathleen Dibus, Abteilungsleiterin der Ergotherapie in der Johanniter-Klinik am Rombergpark in Dortmund und zertifizierte Referentin für rückengerechte Verhältnisprävention, gefragt:

„Dauerhaftes, statisches Sitzen ist für unseren Körper schädlich, deshalb sollte das Arbeiten im Sitzen unbedingt ergonomisch und im besten Fall dynamisch gestaltet werden. Es ist wichtig, auf Haltungswechsel, also die häufige Veränderung der Sitzposition zu achten. Der Stuhl sollte mindestens höhenverstellbar sein, besser wäre ein sogenannter Aktiv-Bürostuhl, der Positionsveränderungen zulässt.“

Wie sitzt man gut?

„Für die ergonomische Sitzposition gilt, wenn die Oberschenkel bis zum Knie eine abfallende Linie bilden und der Winkel zwischen Rücken und Oberschenkel mehr als 90 Grad beträgt, ist die Sitzhöhe perfekt eingestellt. Die Füße sollten einen guten Bodenkontakt haben und die Sitzposition aufrecht und entspannt sein. Um eine Dauerspannung der Schulter-Nackenmuskulatur und damit Schmerzen zu vermeiden, sollten die Unterarme und Handgelenke auf der Armlehne und dem Tisch aufliegen.

Optimal ist ein höhenverstellbarer Schreibtisch mit der Möglichkeit, phasenweise im Stehen arbeiten zu können. Der Tisch sollte jeweils so eingestellt werden, dass weder im Sitzen noch im Stehen die Schultern unbewusst hochgezogen werden.“

Die Faustregel

„25 Prozent Stehen, 25 Prozent Bewegen und 50 Prozent Sitzen.“

Warum sind Frauen öfter von Rückenschmerzen betroffen als Männer?

Die Gründe für Rückenbeschwerden sind vielfältig – Fehlbelastung von Knochen, Gelenken, Bindegewebe, Muskeln oder Nerven sind nur einige von vielen Ursachen. Laut RKI nehmen Frauen ihren Körper anders wahr als Männer und reagieren „tendenziell sensitiver auf Schmerzen“. Ein weiterer Grund sind aber auch die anatomischen Unterschiede von Mann und Frau, wie die Muskelkraft.

Tipps für einen gesunden Rücken

Um Rücken- und Nackenschmerzen vorzubeugen gibt unsere Johanniter-Expertin folgende Tipps:

  • Regelmäßige Bewegung und Rückenübungen stärken die Muskulatur und entlasten die Wirbelsäule. Machen Sie beispielsweise in der Mittagspause einen Spaziergang oder nutzen Sie die Zeit für Dehnübungen.
  • Rückenbeschwerden werden oft durch verspannte Muskeln ausgelöst – Ruhe und Wärme helfen, die Muskeln wieder zu entspannen.
  • Stress den Kampf ansagen. Denn zu viel davon, auf der Arbeit oder im Privatleben, fördert Rückenschmerzen und Verspannungen.

Leiden Sie unter andauernden oder häufig wiederkehrenden Rücken- oder Nackenschmerzen, sollten Sie einen Spezialisten aufsuchen und die Schmerzen abklären lassen.