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Medizinische Versorgung von Kriegsopfern in Bonn

Schwerverletzt mit Bus und Bahn nach Bonn

Dr. Christian Paul hat bereits mehrfach ukrainische Kriegsverletzte operiert. Fotoquelle: Johanniter

Dr. Christian Paul, Leitender Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie am Waldkrankenhaus Bonn, operiert immer wieder ukrainische Kriegsopfer wie Slava Hudimova. Der 23-Jährige war gemeinsam mit seiner Partnerin Olena Dovzhenko und weiteren Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht, als ihre Fahrzeugkolonne in einen russischen Hinterhalt geriet. Sieben Menschen starben, darunter auch Insassen des PKWs, in dem sich das junge Paar befand. Gewehrkugeln zertrümmerten das Schultergelenk Slava Hudimovas und drangen in sein Bein ein. Glassplitter fügten ihm schwere Kopfverletzungen zu, die eine halbseitige Lähmung zur Folge haben.

Bereits in Deutschland lebende ukrainische Freunde verhalfen dem Paar und Hudimovas Mutter letztlich zur erfolgreichen Flucht. Per Bus und Bahn reisten die beiden Frauen mit dem Schwerverletzten bis nach Bonn, um im Waldkrankenhaus professionelle medizinische Hilfe zu erhalten. Dr. Paul und sein Team konnten das Schultergelenk ohne den Einsatz einer Prothese erfolgreich versorgen. Die Hirnschädigung dagegen kann erst in einigen Monaten an der Universitätsklinik Bonn behandelt werden, da der Patient aufgrund einer Infektion seiner Beinverletzung lange Zeit auf einer separaten Isolierstation untergebracht werden musste und sich für die weiteren Eingriffe erst erholen muss.