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05.06.2025 | Johanniter GmbH

Zum Tag der Umwelt am 5. Juni

Mit einer gemeinsamen Strategie für ein klimafreundliches Gesundheitswesen

Foto: Solaranlage auf dem Johanniter-Krankenhaus in Bonn
Quelle: Johanniter

Nicht ohne Grund sind die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz allgegenwärtig. Auch die Johanniter GmbH als bedeutender diakonischer Gesundheitsdienstleister setzt sich mit vielfältigen Maßnahmen dafür ein, nachhaltiges Denken und Handeln aktiv in den einzelnen Einrichtungen konzernweit zu integrieren. Unser gemeinsames Ziel: eine lebenswerte Zukunft.

Nachhaltigkeitszielen mit Strategie begegnen
„Ausgangspunkt hierfür ist unsere bereits 2023 veröffentlichte ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie, mit der wir uns dazu verpflichten, beim Einsatz von Ressourcen Verantwortung zu übernehmen, sowohl auf ökologischer, ökonomischer als auch sozialer Ebene“, erklärt Frank Böker, Vorsitzender der Geschäftsführung der Johanniter GmbH, zu der deutschlandweit rund 180 Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gehören. 

„Im vergangenen Jahr haben wir erstmalig unsere Treibhausgasbilanz veröffentlicht, indem wir zentrale Werte und Daten unseres gemeinsamen CO2-Fußabdrucks erhoben und ausgewertet haben – ein entscheidender Meilenstein mit Blick auf die Corporate Sustainability Reporting Directive, kurz CSRD, durch den die Nachhaltigkeitsberichte zukünftig Teil des finanziellen Jahresabschlusses und damit für uns, wie für viele weitere Unternehmen in Deutschland, zur Pflicht werden“, so Frank Böker.

Konzernweite Strategie, lokaler Fortschritt
„Um unsere Strategie und die damit verbundenen Konzepte mit Leben zu füllen, braucht es das Mitwirken aller“, betont Gabriele Thurn, Leiterin des Bereiches Nachhaltigkeit der Johanniter GmbH. So wurden bereits in nahezu allen Johanniter-Krankenhäusern, Fach- und Rehabilitationskliniken Nachhaltigkeitsbeauftragte ernannt und ausgebildet. Diese agieren – so Gabriele Thurn, u. a. beratend sowie als Ansprechpartnerinnen und -partner vor Ort für Nachhaltigkeits- und klimarelevante Aspekte.

„Die konzernweite Etablierung der klimafreundlichen Suchmaschine Ecosia, die Einführung einer Mitfahr-App zur Bildung kollegialer Fahrgemeinschaften an mehreren Standorten sowie die Verwendung des klimafreundlichen Narkosemittels Sevofluran in über 90 Prozent unserer Krankenhäuser sind ebenso Teil unseres umfassenden Ansatzes wie die Einführung wöchentlich stattfindender fleischfreier Tage in einigen unserer Einrichtungen“, erklärt Thurn. Vor diesem Hintergrund wurde beispielsweise im Johanniter-Krankenhaus Stendal für die Entwicklung gesunder fleischfreier Gerichte ein Spitzenkoch beauftragt, dessen Kreationen seitdem deutschlandweit für viele Küchen- und Hauswirtschaftsleitungen der Johanniter GmbH abrufbar sind.

Praktische Umsetzung in Bonn
Konkrete Umsetzungsbeispiele gibt es auch in den Johanniter-Kliniken Bonn. „Alle nutzbaren Dachflächen des Johanniter- und Waldkrankenhauses sowie des angrenzenden Parkhauses und Hospizes sind mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet“, bestätigt der technische Leiter der Johanniter-Kliniken Bonn, Frank Eichler. „Mit einer maximalen Gesamtleistung von mehr als 275 Kilowatt produzieren diese über das ganze Jahr hinweg rund 230 Megawattstunden Strom, der vollständig im Eigenverbrauch genutzt wird. Allein am Standort Waldkrankenhaus decken die Anlagen damit knapp zehn Prozent des Gesamtstromverbrauchs“, erklärt Frank Eichler. Zusätzlich sorgen hocheffiziente Blockheizkraftwerke an beiden Standorten für die gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme, durch die sich der Heizölverbrauch gegenüber konventionellen Systemen um mehrere zehntausend Liter jährlich reduzieren lässt – ein klarer Gewinn sowohl für die ökologische Nachhaltigkeit als auch die wirtschaftlichen Aspekte.

Auch im Klinikalltag sparen die Johanniter-Kliniken Bonn durch verschiedenste Maßnahmen wertvolle Ressourcen. Konkrete Schritte geht z. B. der standortübergreifende Fachbereich der Anästhesie und Intensivmedizin unter Leitung von Prof. Dr. Georg Baumgarten. So wird beispielsweise außerhalb der Dienstzeiten die Stromversorgung für Anästhesiegeräte, der sogenannte AGFS-Stecker, gezogen – eine Maßnahme, mit der sich der Stromverbrauch erheblich reduziert und damit mehrere tausend Euro jährlich eingespart werden. Hinzu kommen die Nutzung langlebigeren Materialien, wie Metallspateln, die längere und dennoch sichere Nutzung von Beatmungsschläuchen, und die Prüfung einer umweltfreundlichen Weiterverwendung des Atemkalks, mithilfe dessen sich während einer Anästhesie Kohlendioxid aus der Atemluft entfernen lässt.