01.03.2023 | Johanniter GmbH

Darmkrebsmonat März

Zum 22. Mal in Folge steht auch in diesem Jahr der Monat März ganz im Zeichen der Darmkrebsvorsorge.

Der bundesweite „Darmkrebsmonat“ soll aufklären und gleichzeitig sensibilisieren. Die Johanniter-Kliniken Bonn ruft deshalb dazu auf, die Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung regelmäßig wahrzunehmen.

„Darmkrebs zählt nach wie vor zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen in Deutschland. Derzeit sind jährlich rund 63.000 Menschen betroffen, bei etwa 24.000 von ihnen endet sie tödlich. Und dennoch nimmt nur ein Bruchteil der Bevölkerung die Möglichkeit der kostenfreien Vorsorgeuntersuchung in Anspruch, im Glauben, Darmkrebs betreffe sie nicht,“ erklärt Prof. Dr. Andreas Türler, Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Johanniter-Krankenhaus. Ein gefährlicher Irrtum, denn Darmkrebs macht lange Zeit keine Beschwerden und verläuft gerade anfänglich ohne spezifische Symptome. Die Folge: Karzinome werden oftmals zu spät entdeckt.

Je früher desto besser – Vorsorge rettet Leben

Rechtzeitig erkannt, ist Darmkrebs harmlos und die Heilungschancen liegen bei nahezu 100 Prozent. „Im Gegensatz zu anderen Krebsarten, entwickeln sich Tumore im Darm aus gutartigen Vorstufen, die auch Polypen genannt werden. Hierunter versteht man kleine Wölbungen in der Darmschleimhaut. Erst dann, wenn diese lange Zeit nicht erkannt und entfernt werden, können sie zu Krebs entarten“, so Prof. Türler. Der Darmkrebsexperte, der das von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Darmkrebszentrum am Johanniterkrankenhaus Bonn leitet, appelliert daher, die Vorsorgeuntersuchungen unbedingt wahrzunehmen: „Eine Darmspiegelung ist völlig schmerzlos und wird heutzutage besonders schonend, im Regelfall ambulant durchgeführt.“

Modernste Behandlungsmethoden für bestmöglichen Therapieerfolg

Die Johanniter-Kliniken in Bonn mit Johanniter-Krankenhaus und Waldkrankenhaus betreuen jährlich etwa über 200 Patientinnen und Patienten mit Darmkrebserkrankungen. Dabei stehen den Expertinnen und Experten modernste Therapiemethoden zur Verfügung. Hierzu gehört beispielsweise der Einsatz spezieller Operationsroboter, die über Fingerbewegungen des Chirurgen gesteuert werden. Dadurch werden präzise Bewegungen in alle Richtungen auf engstem Raum ermöglicht. 3D-Visualisierungen erlauben zudem eine perfekte Sicht auf das Operationsgebiet. Das Ergebnis: Hochkomplexe Eingriffe bei Krebserkrankungen können minimalinvasiv, d. h. mit wenigen kleinen Schnitten als sogenannte „Schlüssellochoperationen“ durchgeführt werden. „Der Einsatz Robotic-assistierter Operationstechniken kann das Operationstrauma verringern und somit das Immunsystem schonen. Gerade bei Krebsoperationen ist dies ein wesentlicher Faktor für die Heilung. Darüber hinaus haben die Patientinnen und Patienten weniger Schmerzen und erholen sich schneller. Dadurch können wir den stationären Aufenthalt verkürzen und die Lebensqualität deutlich verbessern“, untermauert Prof. Türler.

 

Infokasten: Darmkrebsvorsorge in Deutschland

Seit 1. Juli 2019 werden gesetzlich Versicherte ab 50 Jahren durch ihre jeweilige Krankenkasse zur Teilnahme an der Darmkrebs-Vorsorge schriftlich eingeladen. Weitere Einladungen erfolgen – sofern Versicherte nicht widersprechen – jeweils mit dem Erreichen des Alters von 55, 60 und 65 Jahren. Die Teilnahme am Darmkrebs-Screening ist freiwillig.

  • Frauen und Männer haben ab dem 50. Lebensjahr Anspruch auf einmalige ausführliche Beratung über die Darmkrebs-Vorsorge in der Arztpraxis.
  • Zwischen dem 50. und 54. Lebensjahr besteht der Anspruch auf einen jährlichen Stuhlbluttest (immunologischer Stuhlbluttest iFOBT).
  • Männer können ab dem 50. Lebensjahr eine Früherkennungs-Darmspiegelung(Früherkennungskoloskopie) durchführen lassen, da sie statistisch früher und auch häufiger als Frauen an Darmkrebs erkranken. Die Früherkennungs-Darmspiegelung kann frühestens nach zehn Jahren einmal wiederholt werden. (Somit können sich Männer ab 50 Jahren zwischen einer Darmspiegelung und einem Stuhlbluttest entscheiden).
  • Frauen können ab dem 55. Lebensjahr eine Früherkennungs-Darmspiegelung (Früherkennungskoloskopie) durchführen lassen. Die Früherkennungs-Darmspiegelung kann frühestens nach zehn Jahren einmal wiederholt werden.
  • Solange noch keine Früherkennungskoloskopie in Anspruch genommen wurde, haben Frauen und Männer ab 55 Jahren (alternativ) alle zwei Jahre Anspruch auf einen Stuhlbluttest.
  • Frauen und Männer, die das Koloskopie-Angebot erst ab dem 65. Lebensjahr wahrnehmen, haben Anspruch auf nur eine Früherkennungskoloskopie.