Zwischen türkischem Tee und Triage-Training: Erasmus+ Austausch in Izmir
Fünf Notfallsanitäter-Auszubildende und eine Lehrkraft der Johanniter-Akademie Hannover reisten vom 26. September bis 12. Oktober 2025 im Rahmen des Erasmus+-Programms nach Izmir.
Ziel des zweiwöchigen Aufenthalts war der fachliche und kulturelle Austausch mit türkischen Kolleginnen und Kollegen sowie der Ausbau unserer internationalen Partnerschaften im Rettungswesen.
Das Programm bot vielfältige Einblicke in Ausbildung und Praxis: Bei Hospitationen in der zentralen Leitstelle, in Notaufnahmen und auf Rettungswagen konnten die Teilnehmenden den Arbeitsalltag türkischer Paramedics hautnah erleben. In gemeinsamen Lehrveranstaltungen – etwa einem Workshop zu Crew Resource Management (CRM) und einem Symposium zum Thema Triage – wurde intensiv über Einsatzkonzepte, Kommunikation und Entscheidungsprozesse diskutiert.
Auch Universitäten mit Paramedic-Studiengängen, die Feuerwehr Izmir sowie kulturell bedeutende Orte wie Pergamon standen auf dem Programm. Die Begegnungen ermöglichten nicht nur fachliche, sondern auch persönliche Perspektivwechsel.
Besonders beeindruckend war die herzliche Gastfreundschaft der türkischen Kolleginnen und Kollegen – meist begleitet von einem Glas kräftigem Tee. Fachlich wurde deutlich, dass das türkische Rettungswesen zentraler strukturiert ist und klare Zuständigkeiten kennt, während das deutsche System den Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern eine größere, aber föderal unterschiedlich geregelte Handlungsfreiheit lässt.
Die Erasmus+-Mobilität markiert einen wichtigen Schritt in der europäischen Zusammenarbeit im Rettungsdienst. Organisiert wurde der Austausch gemeinsam mit der Association of Emergency Physicians of Turkey (AAHD). Bereits jetzt sind Gegenbesuche und weitere Projekte in Planung – ein starkes Zeichen gelebter internationaler Partnerschaft und des gemeinsamen Lernens über Grenzen hinweg.