31.01.2022 | Johanniter GmbH

4. Februar: Weltkrebstag: Ganz wichtig – regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen

Am 4. Februar ist Weltkrebstag. Unter dem diesjährigen Motto „Ich bin und ich werde“ regt die Internationale Vereinigung gegen Krebs (UICC) Menschen an, zu reflektieren, was sie persönlich zur Vermeidung von Krebs tun können.

Für das Jahr 2022 erwarten Fachleute nach Angaben des Krebsinformationsdienstes allein in Deutschland über 510.000 Neuerkrankungen an Krebs. Die Johanniter-Kliniken Bonn rufen deshalb anlässlich des Weltkrebstages zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen auf – auch und gerade in Zeiten der Corona-Pandemie.

Prof. Dr. Yon-Dschun Ko, Ärztlicher Direktor der Johanniter-Kliniken Bonn und Chefarzt für Hämatologie und Internistische Onkologie berichtet im Interview über die aktuelle Versorgungssicherheit, Meilensteine in der Krebsforschung und informiert, was jeder einzelne im Kampf gegen Krebs tun kann.

Wie ist die aktuelle Situation in der fortschreitenden Pandemie für Krebspatientinnen und -patienten?
Notwendige Diagnostik und Therapie können ohne Einschränkungen durchgeführt werden. Damit können wir den gleichen Versorgungsstand wie vor der Pandemie anbieten.

Die Sicherheitsmaßnahmen bzw. Hygienekonzepte in Kliniken und Praxen und die zunehmende Immunisierung der Bevölkerung sorgen zusätzlich für ein hohes Maß an Sicherheit. Die Angst vor einer Covid-19-Infektion sollte also niemanden mehr abschrecken.

Welche Folgen es haben kann, wenn viele Menschen aus Vorsicht nicht zum Arzt gehen, haben wir am Anfang der Pandemie erlebt – und die Auswirkungen sind noch immer sichtbar. Deutlich gesunkene Vorsorgeuntersuchungen und aufgeschobene Arztbesuche bei Beschwerden haben eine Vielzahl von Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen nach sich gezogen.

Der Weltkrebstag steht in diesem Jahr unter der Fragestellung, was jeder einzelne tun kann, um Krebs zu vorzubeugen. Was raten Sie den Menschen?
Hier lautet die klare Antwort: Prävention und Früherkennung. Jeder, der lange keine Vorsorgeuntersuchung wahrgenommen hat, sollte dieses Angebot nutzen – auch in der anhaltenden Corona-Pandemie. Wichtig sind besonders Brustkrebs- und Darmkrebs- Screenings sowie Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt oder Urologen. Denn grundsätzlich gilt: Je früher der Krebs entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Prävention bedeutet außerdem ausreichende Bewegung und eine gesunde Ernährung, wie etwa wenig rotes Fleisch und viel Gemüse.

 

Wir haben in Deutschland ein gutes Vorsorgesystem – die Menschen müssen es nur nutzen und selbst aktiv werden. Eigenverantwortung ist hier gefragt.

Die bei Corona eingesetzten Impfmethoden sollen auch in der Krebsmedizin zum Einsatz kommen, etwa als „Krebs-Impfungen“. In welchen Bereichen sehen Sie Chancen?
Die mRNA-Technologie, wie sie durch die Corona-Impfung besonders an Bekanntheit gewonnen hat, wird ein neues Feld in der Krebsmedizin eröffnen. In welchen Bereichen wir auf diese neue Therapie hoffen können, ist jedoch bisher nicht abzusehen. Deswegen ist auch noch keine Zulassung durch diesen Impfstoff erfolgt.

Außerdem fehlen den Experten bisher die notwendigen, relevanten Studiendaten. Es wird also sicherlich noch zwei bis drei Jahre dauern, bis es die ersten Anwendungsfelder mit mRNA-Therapien geben wird.

Gibt es daneben weitere Meilensteine in der Krebsforschung?
Glücklicherweise ja. Ein Beispiel ist der Einsatz der sogenannten Trojaner (Antikörper Toxin Konjugat), bei dem der Antikörper den Tumor findet und den an ihn gekoppelten Giftstoff in die Zellen transportiert, diesen dort freisetzt, und die Krebszelle umbringt.

Die Johanniter-Kliniken in Bonn bieten als Partner des onkologischen Zentrums  Bonn / Rhein-Sieg und Partner umfangreiche Krebsvorsorgeuntersuchungen an. Für konkrete onkologische oder hämatologische Beschwerden bietet die Fachabteilung für Hämatologie/Internistische Onkologie zudem telefonische Terminvereinbarungen an unter 0228 543 3800. Weitere Informationen unter: www.johanniter.de/johanniter-kliniken/onkologisches-zentrum-bonn/rhein-sieg-partner/