08.04.2022 | Johanniter GmbH

Neues Angebot: Gesundheitslotse für traumatisierte Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung

Das Johanniter-Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie bietet seit Ende März 2022 Hilfe für traumatisierte ukrainische Kinder und andere Geflüchtete an.

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„Durch den Krieg kommen sehr viele traumatisierte Kinder und Jugendliche in Deutschland an. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass viele von ihnen im Rahmen der Krankenhilfe und den damit verbundenen Verwaltungsschritten keinen unmittelbaren Zugang zu einer adäquaten Diagnostik und Therapie erhalten werden“, erklärt Dr. Brigitte Pollitt, Chefärztin des Johanniter-Zentrums für Kinder und Jugendpsychiatrie Neuwied und Fachärztin für Kinder und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. „Da inzwischen für die Behandlung von Traumafolge-Störungen sehr effiziente Verfahren zur Verfügung stehen und wir aus der Flüchtlingswelle 2015 wertvolle Erkenntnisse gewonnen haben, bieten wir ab sofort in unseren Zentren in Neuwied, Koblenz und Asbach ein medizinisches Clearing als Gesundheitslotse an“, so die Chefärztin. Hier können auch Patientinnen und Patienten ohne geregelten Versicherungsstatus vorgestellt werden.

Abrechnungsmöglichkeiten

Die Abrechnung der Leistungen erfolgt bei vorhandener Krankenversicherung über die Institutsambulanz. Ukrainische Flüchtlinge erhalten im Rahmen der Krankenhilfe nach Bewilligung der Sozialämter Leistungen für akut notwendige Behandlungen. Bei Nichtversicherten werden die Leistungen über Spendengelder unterstützt.

Das Projekt ist mit den Landräten und den Sozialämtern der Kreise Neuwied und Mayen-Koblenz sowie den örtlichen Krisenstäben abgestimmt.

Hilfe für mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche

Eine große Herausforderung in der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung stellt die Evakuierung eines Pflegeheimes für schwer mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche aus der Region Odessa dar. Insgesamt 37 Kinder von sechs bis 18 Jahren mit dem gesamten Team der Betreuenden wurden über die „First Ladies“-Initiative durch Vermittlung der Ehegattinnen des polnischen Präsidenten und des deutschen Bundespräsidenten sowie mit Unterstützung der Bundeswehr in einer spektakulären Rettungsaktion in das Gäste- und Tagungshaus des Christliche Jugenddorf Deutschlands e.V. (CJD) in Vallendar untergebracht. Ein Kind ist auf der Reise in Polen verstorben. Da die mitgebrachten Medikamente ausgehen, müssen alle Kinder rasch untersucht und notwendige Therapien eingeleitet werden. Es fehlt an Übersetzerinnen und Übersetzern, Hilfsmitteln wie Rollstühlen, Kinderpflegebetten und vieles mehr. Das Gesundheitslotsenteam hat bereits in der Einrichtung mit der Versorgung begonnen.

Kontakt zu dem Gesundheitslotsen für traumatisierte Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung

Asbach freitags von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr
Neuwied donnerstags von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Koblenz donnerstags von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr

Anmeldung über die Institutsambulanz Neuwied: 02631 3944 960

Spenden für die Arbeit der Gesundheitslotsen unter Angabe des Verwendungszwecks an den Förderverein unter: www.johanniter.de/johanniter-kliniken/johanniter-kinder-und-jugendpsychiatrie/foerdern-gutes-tun/spenden-sie-fuer-unsere-einrichtungen-der-kinder-und-jugendpsychiatrie/gesundheitslotse-fuer-gefluechtete-kinder-und-jugendliche/