10.10.2022 | Johanniter GmbH

Vierbeinige Helfer: Therapiehund Kaja lässt Kinder-Herzen in der Reha höherschlagen

Zum Welthundetag am 10. Oktober. Tiertherapie spielt in der Behandlung und Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen eine wichtige Rolle. In der Johanniter-Kinderfachklinik in Bad Sassendorf gehört Hündin Kaya dazu.

Therapiehündin Kaia mit blödem Mädchen
Mit Therapiehündin Kaya lernen Kinder und Jugendliche Ängste zu überwinden und neues Selbstvertrauen zu fassen.
Foto: Johanniter

Bad Sassendorf – In der Johanniter-Kinderfachklinik in Bad Sassendorf gehört Hündin Kaya neben weiteren Vierbeinern zu den beliebtesten Therapeuten. Zum Welt-Hundetag am 10. Oktober berichten die Johanniter über die erfolgreiche Arbeit mit Therapiehunden in Bad Sassendorf und stellen die fünfjährige Siberian-Husky-Hündin Kaya vor.

Tiertherapie als „emotionaler Türöffner“

Die Tiertherapie spielt in der Behandlung und Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen eine wichtige Rolle. Insbesondere Betroffene mit psychischen Beschwerden, aber auch mit motorischen Beeinträchtigungen profitieren vom Umgang mit dem Tier. In der Kinderfachklinik Bad Sassendorf ist der Kontakt vor allem „emotionaler Türöffner“, erklärt Tiertherapeutin Michaela Bange-Ceglarski, „Frauchen“ von Kaya, die bereits seit über 20 Jahren in der Spezialklinik tätig ist: „Im Vordergrund stehen im Wesentlichen der Abbau negativer Energien, wie Einsamkeit, Traumata und Depression. Gleichzeitig lernen die Kinder und Jugendlichen in der Interaktion mit den Tieren Verantwortung zu übernehmen und rücksichtsvoll zu sein, auch mal die eigenen Bedürfnisse hintenanzustellen. Alles Dinge, die auf dem Weg zu mehr Selbstvertrauen und Selbstliebe sehr wichtig sind.“ 

Kaya teilt sich ihr Aufgabengebiet mit Eseln und Pferden

Die freundliche Hündin Kaya ist jeden Tag stundenweise im Einsatz und unterstützt die Therapeutinnen und Therapeuten der Kinderfachklinik bei ihrer Arbeit mit Kindern im Alter von fünf bis 18 Jahren. Besonders bei den Jüngsten ist der quirlige Husky beliebt. Neben Kaya sind auch noch drei Esel sowie vier Pferde als vierbeinige Therapeuten im Einsatz. Die Therapiearbeit erfolgt in unterschiedlichen Konstellationen – individuell abgestimmt auf die Bedürfnisse der jungen Patientinnen und Patienten. So gibt es neben reinen Hundestunden mit Kaya oder Entspannungsrunden mit z. B. Pferd Jerry auch Therapieangebote mit einem Mix aus Hund, Pferd und Esel.  

„Jede und jeder Betroffene kommt mit seinen eigenen Beschwerden und benötigt daher eine besondere Ansprache sowie ein individuelles Therapiekonzept. Da kommt es im Einsatz mit den Tieren auf Fingerspitzengefühl an. Außerdem haben viele Kinder zu Beginn ihres Aufenthaltes hier Angst vor den Tieren. Doch bisher hat noch Jede/Jeder Vertrauen aufgebaut und seine Ängste überwunden“, sagt Michaela Bange-Ceglarski zufrieden. Der Aufenthalt in der Fachklinik dauert in der Regel vier bis sechs Wochen. 

Vom Welpenalter an Ängste nehmen und Selbstbewusstsein stärken

Kaya wurde schon mit einem halben Jahr für die Therapie ausgebildet. Dafür hat sie zusammen mit ihrem „Frauchen“ Michaela Bange-Ceglarski die Hundeschule besucht und eine Vielzahl von wichtigen Regeln erlernt. Neben einem freundlichen und offenem Verhalten gegenüber Menschen und besonders Kindern baut Kaya auch bei Fremden in Hinblick auf Leinenführung und Berührungen schnell Vertrauen auf. So genießt der Hund mit dem quirligen Wesen jedes liebevolle Kraulen und erobert die Kinderherzen im Sturm.

Doch Kaya hilft nicht nur Ängste zu überwinden, sie bringt den Kindern auch Rücksicht, Verantwortung und Sorgfalt bei. Michaela Bange-Ceglarski vertraut den Kindern, dass sie gut mit dem Tier umgehen und beim Spazieren im Park oder im Wald rund um die Klinik auf sie achten: „Ich bin natürlich da, wenn die Kinder Hilfe brauchen.“ Zudem gibt die Therapeutin ihnen immer wieder hilfreiche Tipps, worauf sie achten sollten. So unterstützt die tierbegleitende Therapie die Entwicklung der Kinder und bewirkt zugleich positive Verhaltensänderungen. „Die Kinder werden durch den Umgang mit unseren vierbeinigen Therapeuten im Laufe der Zeit deutlich rücksichtsvoller. Ein Verhalten, dass sie nicht nur auf das Tier, sondern auch auf soziale Interaktionen übertragen. Kinder und Jugendliche, die am Anfang recht unsicher sind, werden mutiger.“ 

Der größte Lohn für Michaela Bange-Ceglarski: „Wenn ich sehe, dass wir den Kindern die Ängste nehmen konnten und sie an ihrem Selbstbewusstsein richtig gewachsen sind, dann haben Kaya und ich alles richtiggemacht.“

Über die Johanniter-Kinderfachklinik Bad Sassendorf

Die Johanniter-Kinderfachklinik Bad Sassendorf liegt inmitten des Kurparks Bad Sassendorf und verfügt über Behandlungsplätze für rund 90 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Kleine Kinder können von ihren Eltern bei der Therapie begleitet werden. 

Die Johanniter-Fachklinik betreut insbesondere Kinder und Jugendliche mit:

  • Aufmerksamkeitsdefizitsyndromen mit und ohne Überaktivität (ADS, ADHS)
  • Psychogenen Essstörungen (Adipositas, Anorexia nervosa und Bulimia nervosa etc.)
  • Emotionalen und Anpassungsstörungen
  • Depressiven Störungen
  • Angststörungen

 

Weitere Informationen unter: www.kinderfachklinik.de