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12.06.2025 | Johanniter-Jugend Niedersachsen/Bremen

Zur Stelle, wenn’s drauf ankommt: Der Schulsanitätsdienst

Leon (17) ist Mitglied in der Johanniter-Jugend und an seiner Schule auch im Schulsanitätsdienst (kurz SSD) tätig. Wie Einsätze im SSD aussehen können, beschreibt er uns.

Vielleicht hast du schon mal mitbekommen, wie jemand im Unterricht Kreislaufprobleme hatte oder sich beim Sport verletzt hat. Plötzlich standen zwei Mitschüler*innen mit einem roten Rucksack neben ihm. Meistens handelt es sich hier um den Schulsanitätsdienst, kurz: SSD.

Der SSD besteht aus Schüler*innen, die ausgebildet wurden, um im Notfall zu helfen. Ob im Schul-Alltag oder bei Schulveranstaltungen: Wir sind da, wenn’s ernst wird.

So läuft ein SSD-Einsatz während des Unterrichts ab

Kommt es während des Unterrichts zu einem Einsatz, werden wir an unserer Schule durch das Sekretariat angerufen. 

Wir dürfen, wenn wir nicht gerade eine Klassenarbeit schreiben oder etwas anderes Wichtiges ansteht, dann den Unterricht verlassen, um den Einsatz anzunehmen. 

Dann geht’s erstmal in den Sani-Raum, wo unser Sani-Rucksack ist. In unserem Rucksack ist alles, was wir brauchen: Von Desinfektionsmittel und Handschuhe über Heftpflaster und Verbandpäckchen bis hin zur Rettungsdecke aber auch Kugelschreiber, Traubenzucker und Müllbeutel. Damit für den Einsatz alles da ist, gehört ein regelmäßiger Check mit auf unsere To-Do-Liste.

Ausgestattet gehen wir direkt zum Patienten und verschaffen uns einen Überblick. Wir kümmern uns so gut wie möglich um unsere Mitschüler*innen: Trost spenden, Pflaster kleben, Füße hoch – je nachdem, was gebraucht wird. Muss der*die Patient*in abgeholt werden oder muss sogar der Rettungsdienst kommen? Dann warten wir gemeinsam und schreiben das Einsatzprotokoll, damit alles dokumentiert ist.

Wenn unser*e Patient*in weg ist, gibt es eine kurze Nachbesprechung und dann wieder zurück in den Unterricht.

SSD bei Schul-Veranstaltungen

Bei größeren Schulveranstaltungen, wie z.B. einem Sportfest, läuft der Sanitätsdienst etwas anders ab. Hier warten wir nicht erst auf die Alarmierung durch das Sekretariat, sondern sind von Anfang an dabei. 

Wir holen also vorher unseren Rucksack und gehen direkt zum Einsatzort. 

Dort suchen wir uns einen Platz, wo wir alles im Blick haben (aber niemanden stören) und beobachten die Lage. Gerade bei größeren Veranstaltung kann doch mal schnell was passieren: Man knickt um oder schlägt sich ein Knie auf. Dann sind wir sofort zur Stelle und können reagieren: Wir helfen, versorgen den*die Patient*in und beruhigen. Außerdem entscheiden wir, ob die Person abgeholt werden muss oder der Rettungsdienst kommen muss. 

Wir übernehmen Verantwortung und helfen Menschen

Im SSD lernen wir nicht nur, wie wir anderen Menschen helfen können, wir übernehmen Verantwortung und lernen, in Stresssituationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Außerdem helfen wir dabei, Lehrkräfte zu entlasten. Und ganz wichtig: Manchmal ist es auch einfach ein gutes Gefühl, wenn man jemandem helfen konnte. 

Hast du Bock mitzumachen?

Du hast Lust bekommen, Teil des Schulsanitätsdienstes zu werden? Dann frag einfach mal in deiner Schule nach! Du brauchst keine Vorkenntnisse, nur Motivation und ein bisschen Teamgeist. Den Rest lernst du in der Ausbildung.

Es gibt an deiner Schule keinen SSD oder keine freien Plätze mehr? Dann finde jetzt eine Jugendgruppe der Johanniter-Jugend in deiner Nähe 

Wir freuen uns auf dich!