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15.07.2022

Johanniter: „Wir reden nicht nur, wir helfen – und zwar dauerhaft!“

Am 14./15. Juli 2022 jährt sich die verheerende Flutkatastrophe, die weite Teile des Ahrtals zerstört hat. Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Mittelrhein ist seit dem ersten Tag im Einsatz.

„Gemeinsam schaffen wir das“: Die Hilfe der Johanniter im Ahrtal ist auf Dauer angelegt.

In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 brachen verheerende Unwetter mit Starkregen über Teile von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen herein und richteten unvorstellbare Schäden in den betroffenen Regionen an. Bereits unmittelbar nach der Katastrophe leisteten die Johanniter Akuthilfe, unter anderem mit medizinischer Basisversorgung, Luftrettung, Verpflegung von Betroffenen und Einsatzkräften, Errichtung von Notunterkünften, Betreuung von Kindern betroffener Familien etc. Viele Helferinnen und Helfer waren dabei ehrenamtlich im Einsatz – und sind es heute immer noch.

Gleichzeitig haben die Johanniter schnellstmöglich damit begonnen, betroffene Haushalte durch die Auszahlung von Soforthilfen zu unterstützen. Hinzu kamen die Verteilung von Hilfsgütern wie Werkzeuge, Bautrockner, Haushalts- und Kleinelektrogeräten sowie umfangreiche Unterstützungs-, Beratungs- und Betreuungsangebote vor allem für Kinder, Jugendliche, Familien und ältere Menschen. Mit dem Zirkuszelt (JUHTe-Laune Zelt Dernau) wurde eine wichtige Anlaufstelle für den offenen Kinder- und Jugendtreff geschaffen, für die Ferienbetreuung sowie für Versammlungen und Veranstaltungen aller Art.

Nachhaltige Strukturen für den Wiederaufbau

„Wir sind seit Tag eins für die Menschen im Einsatz. Wir reden nicht nur, wir helfen – und zwar dauerhaft!“, bekräftigt Regionalvorstand Christian Görg. Nach der Akuthilfe sowie kurz- und mittelfristigen Hilfs- und Unterstützungsleistungen liege der Fokus nun verstärkt darauf, nachhaltige Strukturen für den Wiederaufbau des Ahrtals zu schaffen. Die Spendengelder fließen gezielt in Wiederaufbaumaßnahmen und Projekte vor Ort.

„Eines der dringlichsten Probleme: der Fachkräfte- und insbesondere Handwerkermangel“, betont Christian Görg. Deshalb haben sich die Johanniter dazu entschlossen, sich nicht nur um die reine Handwerkervermittlung zu kümmern, sondern auch darum, Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen. Das Johanniter Handwerkerdorf bietet Wohn-/Schlafplätze für Handwerker und Handwerksbetriebe aus ganz Deutschland, die beim Wiederaufbau helfen möchten. Die offizielle Eröffnung findet am 19. Juli 2022 statt.

„Das Handwerkerdorf wurde aus Spendengeldern finanziert, damit möglichst viele Handwerker ins Ahrtal kommen, um anzupacken. Die Zimmerpreise differieren je nach Aufenthaltsdauer und Containerbelegung zwischen 20 und 50 Euro pro Nacht und Person. Die Einnahmen gehen zu 100 Prozent an Zukunft Mittelahr AöR, Wiederaufbau- und Projektentwicklungsgesellschaft Dernau – Rech – Mayschoß“, fasst Christian Görg zusammen.

Ein weiteres, langfristig angelegtes Projekt ist der Waldkindergarten Rech, der im September dieses Jahres eröffnen wird. Die Einrichtung, die die Johanniter in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund Kreisverband Ahrweiler e.V. und der Ortsgemeinde Rech betreiben, soll Platz für 20 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren bieten. Damit werden wichtige Kita-Plätze geschaffen, die seit der Katastrophe im vergangenen Jahr fehlen.

Weitere Infos zur Arbeit der Johanniter unter: www.johanniter.de/fluthilfe-rlp