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02.09.2022

Neue Waldkita im Ahrtal feierlich eröffnet

Mit der Waldkita Wildblumenwiese bietet die Johanniter-Unfall-Hilfe Regionalverband Mittelrhein in gemeinsamer Trägerschaft mit dem Kinderschutzbund Ahrweiler wichtige Kita-Plätze, die seit der Flutkatastrophe fehlen. Heute fand die Eröffnung statt.

Den Wald erleben, mit allen Sinnen begreifen, mitten in der Natur sein –das können Kinder aus dem Ahrtal ab sofort in der Waldkita Wildblumenwiese, die in gemeinsamer Trägerschaft von der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Mittelrhein und dem Kinderschutzbund Ahrweiler e.V. betrieben wird. Die Einrichtung bietet Betreuungsmöglichkeiten für bis zu 20 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren.

Mit einem bunten Unterhaltungsprogramm und Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verbänden sowie zahlreichen interessierten Familien fand am heutigen Freitag, 2. September 2022 die feierliche Eröffnung auf dem Kita-Gelände Burgwiese in Rech statt. Dort steht der Bauwagen, indem die Kinder künftig bei widrigen Wetterbedingungen Schutz finden und für die Zeiträume der Bring- und Abholzeiten nutzen. Ferner gehört ein Toilettencontainer mit zwei Toiletten zur Ausstattung des Geländes.

Entwicklungsraum Natur

„Der Bauwagen ist der Treffpunkt, an den die Kinder morgens gebracht und an dem sie nachmittags wieder abgeholt werden. Ansonsten lautet das Motto: Raus in die Natur!“ erläutert Projektleiterin Lisa Reichert vom Johanniter-Regionalverband Mittelrhein. Ob im Wald oder auf dem Außengelände mit Wildgarten und Pflanzbeeten; es gibt vieles zu erleben, kennenzulernen und mit allen Sinnen zu begreifen. Und vor allem aber viel Platz zum Spielen, Toben und Klettern. Das umfriedete Gelände grenzt an den Waldrand und an einen neu gebauten Spielplatz.

„Der Aufenthalt in der Natur ermöglicht Kindern optimale Entwicklungsbedingungen“, weiß Lisa Thies vom Kinderschutzbund. Die Wahrnehmung werde geschult, Kenntnisse über Natur und nachhaltige Lebensformen unter entsprechender pädagogischer Anleitung spielerisch erweitert. Gerade dieser naturnahe Entwicklungsraum könne Kindern und ihren Familien auch dabei helfen, die traumatischen Erlebnisse rund um die Flutkatastrophe zu verarbeiten.

Wichtige Kita-Plätze für die Region

Die Hochwasser-Katastrophe 2021 hat viele Kindergärten getroffen, so dass Betreuungsmöglichkeiten bis heute fehlen. Im August vergangenen Jahres entwickelte der Kinderschutzbund Ahrweiler e.V. gemeinsam mit der Gemeinde Rech die Idee, in dem durch die Flut schwer getroffenen Ort einen Waldkindergarten aufzubauen. Da die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Mittelrhein bereits seit Tag 1 nach der Naturkatstrophe vor Ort ist, wusste sie um die Dringlichkeit, fehlende Kita-Plätze zu ersetzen und bot ihre Unterstützung an. So wurde aus der ersten Idee ein Kooperationsprojekt, das nach nunmehr einem Jahr an den Start geht.

Finanziert wird das Projekt aus Spendengeldern, unter anderem durch Spenden des Vereins Helft uns leben (Rhein-Zeitung), der Aktion Deutschland Hilft (ADH), des Rotary-Club Nürnberg-Neumarkt und privaten Spendern. So konnten der Bauwagen sowie die Toilettencontainer angeschafft werden.

„Ein großes Dankeschön gilt allen Beteiligten, die uns bei der Umsetzung dieses Projektes unterstützt haben. Dankbar sind wir auch für die sehr gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Mit der Waldkita Wildblumenwiese schaffen wir gemeinsam wichtige Kita-Plätze, unterstützen die Familien vor Ort und helfen, die Region voranzubringen“, betont Lisa Reichert.

Waldeltern werden

Die Waldkita in Rech startet ihr Betreuungsangebot im September mit sechs Kindern, die von zwei pädagogischen Fachkräften, einer Zusatzkraft und einer dualen Studentin von 7:30 bis 14:30 Uhr betreut werden. Nach und nach werden weitere Kinder in die Gruppe aufgenommen.

Eltern, die sich für einen Betreuungsplatz interessieren, können sich an Lisa Thies vom Kinderschutz wenden.