johanniter.de
04.04.2023 | Regionalgeschäftsstelle Münsterland/Soest

Erste-Hilfe Olympiade

Trainingswochenende bei der Johanniter-Jugend in Münster

Über die Boxen ertönt laut die Einsatzalarmierung. Schnell geht es für die Jugendlichen mitsamt Ausrüstung und Rettungswagen zum Einsatzort. Ein großer Verkehrsunfall mit bis zu 10 verletzten Personen. Keine Sorge – hierbei handelt es sich nicht um einen realen Unfall, sondern um ein gut vorbereitetes Übungsszenario. Denn am letzten Wochenende hat sich die Johanniter-Jugend Münster auf den kommenden Bundeswettkampf der Johanniter vorbereitet.

Noch gut vier Wochen, dann findet in Potsdam vom 5. bis 07. Mai der Tag der Johanniter statt. Das bundesweite Treffen der Johanniter, bei dem Mannschaften aus allen Bundesländern gegeneinander in einer großen Erste-Hilfe Olympiade antreten. „Eine riesige Veranstaltung, bei der mehrere tausend Johanniter den ganzen Filmpark Babelsberg in Potsdam für ein Wochenende erobern werden. Wir dürfen NRW als Gewinnermannschaft aus Münster vertreten“, freut sich Fabian Wachsmann, Regionaljugendleitung der Johanniter-Jugend Münster: „Beim Landeswettkampf haben wir überzeugt. Jetzt trainieren wir für das Siegertreppchen beim Bundeswettkampf“.

Neue Bestzeit
Los ging es am Samstag für die 10 Jugendlichen mit einem Theorie-Blog zum Thema Katastrophenschutz. Gemeinsam wurden die verschiedenen Geräte und Monitore auf einem RTW besprochen und geübt, wie man beispielsweise Einsatzbefehle richtig entgegennimmt und was es heißt eine Patientenablage aufzubauen. Danach ging es mit Teamarbeit daran, ein Betreuungszelt samt Einrichtung richtig aufbauen. Dabei haben sie für sich direkt einen neuen Rekord aufgestellt. Innerhalb von 33 Minuten war das Zelt mit kompletter Einrichtung fertig aufgebaut.

Mit lautem Einsatzalarm über die Boxen ging es weiter zum Übungsplatz und Unfallort. Großer Autounfall mit bis zu 10 Verletzten. Hier warteten, zur Überraschung der Jugendlichen, schon mehrere Helferinnen und Helfer der Jugendfeuerwehr Hiltrup-Geist, mit geschminkten und gespielten Verletzungen auf die Truppe. „Ein großer Dank geht an dieser Stelle an die Jugendfeuerwehr Hiltrup-Geist. Als wir das Trainingswochenende geplant haben, waren sie direkt Feuer und Flamme uns dabei zu unterstützen“, erwähnt Fabian Wachsmann begeistert und freut sich über die große Unterstützung.

Viel Raum wurde besonders der Fallreflexion gegeben. Nach jedem Einsatz konnten gemachte Erfahrungen und Eindrücke in der Gruppe geteilt und besprochen werden. „Dabei lernt man nicht nur seine Entscheidungen und Handlungen zu reflektieren, sondern auch in der Gruppe Feedback zu geben und richtig zu kommunizieren. Das ist wichtig, denn im Einsatz oder wie in unserem Falle beim Wettkampf, zählt jede Sekunde“, erklärt Sarah Skowronek, Teil des Leitungsteams und erwähnt nicht ohne Stolz: „Ich bin begeistert, was unsere Truppe in so kurzer Zeit für Fortschritte macht und mit wie viel Spaß und Motivation sie bei der Sache ist. Das macht einfach Spaß“.

Filmabend auf Feldbetten
Abends wartete an der Dienststelle schon ein Grillbuffet auf das Wettkampf-Team, die es sich anschließend im Ausbildungsraum auf Feldbetten gemütlich machten. Ein gemeinsamer Filmabend darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Doch das Leitungsteam hatte für die Wettkampfteams noch eine Überraschung nach dem Abendessen parat. Mit Einsatzalarm ging es dieses Mal weiter in die Johanniter-Akademie an der Weißburgstraße. Hier warteten mehrere Mimen mit Vergiftungserscheinungen auf die Jugendlichen. „Theoretisch lernen unsere Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter das schon in ihrer Grundausbildung. Das Wissen praktisch in so einem Übungsszenario anzuwenden kommt bei den Jugendlich einfach super an“, so Fabian Wachsmann.

Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es am Sonntag direkt weiter im Programm. Dafür waren auch an diesem Tag die Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr Hiltrup-Geist vor Ort, um die Unfallszenarien möglichst realistisch nachzustellen. Von einer arteriellen Blutung bis hin zu leichten Schürfwunden wurde eine große Bandbreite an möglichen Einsätzen abgedeckt. Fabian Wachsmann und sein Leitungsteam sind rundum zufrieden mit dem Trainingswochenende: „Man merkt einfach, mit wie viel Spaß und Motivation die Jugendlichen dabei sind. Darum planen wir schon das nächste Übungswochenende in Essen mit Parcourstraining. Aber am meisten freuen wir uns auf das große Johanniter-Familientreffen beim Bundeswettkampf in Potsdam“.

Vorbereitet hat das Wochenende das Leitungsteam bestehenden aus Fabian Wachsmann, Sarah Skowronek, Thea Kunkemöller, Ralf-Linus Stüve und Landesjugendleiter Jannik Dieter.