16.10. - Tag der Wiederbelebung
Johanniter informieren zu den wichtigsten Sofortmaßnahmen
Ostbayern ■ Am 16. Oktober ist Internationaler Tag der Wiederbelebung. In Notfällen zählt jede Sekunde. „Es ist entscheidend, dass Ersthelfer wissen, wie sie in einer lebensbedrohlichen Situation schnell und richtig handeln können,“ sagt Gregor Lindner, Sachgebietsleitung Ausbildung der Johanniter in Ostbayern.
Eine effektive Herzdruckmassage kann bei einem Herzstillstand in bis zu 50 Prozent der Fälle den Kreislauf wieder stimulieren, sofern sie unverzüglich begonnen wird. Die ersten fünf Minuten nach dem Herzstillstand sind entscheidend. Erfolgt keine Reanimation, sinken die Überlebenschancen rapide. Doch viele Menschen sind unsicher, wie sie handeln.
„Wir möchten Ängste abbauen und aufklären,“ erklärt Gregor Lindner weiter. „Ersthelfer sollten wissen, dass sie mit einfachen Maßnahmen, wie der Herzdruckmassage und der Beatmung, Leben retten können. Der richtige Rhythmus und die Technik sind hierbei entscheidend.“
Das richtige Verhalten bei einem Herzstillstand:
Wenn eine Person bewusstlos ist und nicht mehr atmet:
• Notruf absetzen: Rufen Sie die 112 oder bitten Sie
jemanden darum.
• Herzdruckmassage starten: Drücken Sie fest und schnell –
etwa100 bis 120 Mal pro Minute – fünf bis sechs Zentimeter
tief in die Mitte des Brustkorbs.
• Beatmung durchführen: Nach 30 Kompressionen folgen
zwei Beatmungversuche. Neigen Sie den Kopf der betroffenen
Person nach hinten, verschließen Sie die Nase und beatmen Sie
zweimal langsam in den Mund. Dies wiederholen Sie
abwechselnd mit der Herzdruckmassage bis zum Eintreffen des
Rettungsdienstes.
Häufige Fragen zur Wiederbelebung
Wie funktioniert die Beatmung und ist sie notwendig?
Ja, die Beatmung ist ein wichtiger Teil der Reanimation. Durch zwei Atemstöße wird der Körper des Betroffenen mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt, was die Überlebenschancendeutlich erhöht. Sie sollte im Wechsel mit der Herzdruckmassage erfolgen (30:2-Rhythmus).
Sollte man den Puls prüfen, bevor man mit der Wiederbelebung beginnt?
Nein. Das Tasten nach dem Puls kostet wertvolle Zeit und ist selbst für erfahrene Helfende oft schwierig. Entscheidend ist, bei Atemstillstand sofort mit der Reanimation zu beginnen.
Was, wenn kein Herzstillstand vorliegt – kann die Herzdruckmassage Schaden
anrichten?
Nein. Sollte kein Herzstillstand vorliegen, werden Betroffene in der Regel schnell wieder zu Bewusstsein kommen.
Können bei der Herzdruckmassage Verletzungen entstehen?
Ja, es können Verletzungen am Brustkorb auftreten. Diese sind jedoch in einer Notfallsituation das kleinere Übel, wenn es darum geht, ein Leben zu retten.
Wissen auffrischen – Leben retten
„Es ist wichtig, die eigenen Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen,“ so Gregor Lindner. „Wir empfehlen, alle zwei Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen.“ Das Johanniter- Bildungszentrum bietet neben Erste-Hilfe-Kursen auch Schulungen zum Brandschutzhelfer oder und Betriebshelfer an.
Mehr Informationen und Buchungsmöglichkeiten finden Interessierte unter:
Die Johanniter in Ostbayern
Der Regionalverband Ostbayern ist Teil der Johanniter-Unfall-Hilfe. Mit über 1900 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an mehreren Standorten und Einrichtungen bieten die Johanniter zahlreiche soziale Dienstleistungen für die Menschen in der Region. Mit Kinder- und Jugendbetreuung, Hausnotruf, ambulanter Pflege, Menüservice, Ausbildung in Erster Hilfe, Patienten-Fahrdienst, Rettungsdienst, Tagespflege und vielen weiteren Angeboten sind die Johanniter in Ostbayern für die Menschen da. Dazu betreiben die Johanniter das Inklusionshotel INCLUDiO in Regensburg und sind mit dem Johannes-Hospiz in Pentling und dem Bruder-Gerhard-Hospiz in Schwandorf auch in der Hospizarbeit tätig. Insgesamt 600 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich in den sechs Johanniter-Ortsverbänden in Großköllnbach, Kelheim, Landshut, Regensburg, Schwandorf und Schwarzenfeld im Rettungsdienst, im Sanitätsdienst, in der Krisenintervention, in den Rettungshundestaffeln, bei den Hunden im Therapieeinsatz, in der Johanniter-Jugend und vielen weiteren Einsatzgebieten für die Menschen.